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Steckbrief

Japankäfer

popillia japonica

Eigenschaften

Wirtspflanze:
Zier- und Nutzpflanzen
Symptome:
Fraßspuren an Blätter und Früchten, abgestorbene Rasenflächen, kahlgefressene Pflanzen
Aussehen:
ein Zentimeter groß, grün-metallisch schimmernder Körper, kupferbraune Flügel

Befallszeit

Beschreibung

Allgemeines zum Japankäfer

Kleiner Käfer, großer Schaden - Japankäfer auf dem Vormarsch

Kahl gefressene Blätter an Obst- und Gemüsepflanzen oder zerstörte Graswurzeln im Rasen – der auf den ersten Blick harmlos aussehende Japankäfer verursacht massive Schäden an Pflanzen, und das sowohl in der Landwirtschaft als auch bei Hobbygärtnern.

Woher kommt der Japankäfer - und ist er gefährlich?

Der ursprünglich aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica), der zur Familie der Blatthornkäfer gehört, hat sich bereits vor gut 100 Jahren in Nordamerika ausgebreitet und im Zuge seiner Ausbreitung die Ernte vieler Landwirte zerstört. Auch in Teilen Europas ist der Japankäfer seit einigen Jahren aktiv – vermutlich ist er durch den globalen Handel über verschiedene Transportmittel eingeschleppt worden. In der italienischen Region der Lombardei und in der südlichen Schweiz hat sich die invasive Art bereits ausgebreitet.

Dabei ist der Japankäfer nicht gerade wählerisch bei seiner Futterwahl. So hat der Käfer über 300 verschiedene Pflanzenarten zum Fressen gern. Problematisch ist dabei: Während der kleine Käfer in seiner Heimat zahlreiche Fressfeinde hat, breitet er sich in seinen neu eroberten Gebieten unkontrolliert aus und richtet bedeutende Schäden an – sowohl an Zier- als auch an Nutzpflanzen.

Jetzt scheint sich der gefräßige Käfer auch seinen Weg über die Alpen zu bahnen: Im November 2021 wurde in Freiburg offiziell der erste lebende Japankäfer in Deutschland nachgewiesen. 2023 wurden laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg erneut zwei Japankäfer gesichtet, die wahrscheinlich als „blinde Passagiere“ eingereist sind.

Seit 2019 wird der Japankäfer (Popillia japonica) EU-weit als sogenannter „Quarantäneschädling“ eingestuft, da er erhebliche Schäden anrichten kann. Um einer Ausbreitung über die angrenzende Schweiz und Italien vorzubeugen, werden daher strenge Kontrollen an Grenzübergängen, Autobahnen und Güterbahnhöfen durchgeführt. Zudem besteht eine Meldepflicht. Für Mensch und Tier stellt der Japankäfer jedoch keine Gefahr dar.

Verwechslungsgefahr- so erkennen Sie den Japankäfer

Der Japankäfer weist auf den ersten Blick große Ähnlichkeiten zu anderen Insektenarten aus der Familie der Blatthornkäfer auf. So erinnert er mit seinem dunklen, metallisch wirkenden Körper an den hierzulande verbreiteten Gartenlaubkäfer oder den Julikäfer. Aber auch Rosenkäfer, Junikäfer oder der Feldmaikäfer werden gerne mit dem Japankäfer verwechselt.

Japankäfer haben mit ihrer Länge von circa einem Zentimeter eine ähnliche Körpergröße wie Maikäfer. Erkennen lässt sich der Käfer an seinem auffälligen, grün-metallisch schimmernden Körper und seinen kupferbraunen Flügeln. Es gibt zwei besondere Charakteristika, anhand derer der Japankäfer von seiner Verwandtschaft unterschieden werden kann. So besitzt der Japankäfer kleine, weiße Haarbüschel an seinem Hinterleib – jeweils fünf Stück auf den Seiten des Hinterteils sowie zwei etwas größere Haarbüschel am Ende.
Zudem weisen Japankäfer ein spezielles Verhalten auf, wenn sie sich bedroht fühlen: Sie spreizen in solchen Gefahrensituationen ein Beinpaar von ihrem Körper weg.

Betroffene Wirtspflanzen: Was frisst ein Japankäfer?

Japankäfer leben polyphag. Das bedeutet, dass sie sich nicht auf einzelne Pflanzen spezialisiert haben: Von Obstbäumen, Gemüse über Ziersträucher oder Blumen bis zum Rasen machen die Käfer zahlreiche Pflanzenarten im Garten unsicher. Besonders häufig betroffen sind Gehölze wie Ahorn, Buche, Eiche sowie Haselnuss- und Walnussbäume. Unter den Nutzpflanzen stehen vor allem Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume sowie Beerenobst, Mais- und Kartoffelpflanzen auf dem Speiseplan der Japankäfer. Im Ziergarten sind Flieder und Rosen sehr beliebt.

Schadbild: So zeigt sich ein Japankäfer-Befall

Die erwachsenen Japankäfer fressen die Blätter, Blüten sowie Früchte verschiedenster Pflanzenarten, sodass ein starker Befall häufig zu Kahlfraß der Pflanze führt. An den Blättern lässt sich auch ein bestimmtes „Muster“ erkennen. So fressen die exotischen Käfer das Blattgewebe zwischen den Blattadern, was das typische „skelettartige“ Aussehen an den Blättern hinterlässt. Blüten und Früchte weisen einen unregelmäßigen Fraßschaden auf. Die Käfer arbeiten sich dabei typischerweise von „oben nach unten“. Das heißt: Sie beginnen bei den jungen, frischen Trieben und arbeiten sich dann zu den älteren Pflanzenteilen vor.

Sind die Larven des Japankäfers schädlich?

Das kleine Tierchen zeichnet sich durch eine starke Vermehrungsfreudigkeit aus. So legt ein einzelner Japankäfer nach der Paarung 40 bis 60 Eier in der Erde von Wiesen und Rasenflächen ab, die im Boden überwintern. Die Larven des Käfers werden, wie bei anderen Käferarten auch, als Engerlinge bezeichnet. Steigen im Frühjahr die Temperaturen, wandern die Engerlinge bis kurz unter die Bodenoberfläche und fressen an den Gräserwurzeln. Doch auch die Wurzeln verschiedener Gartenpflanzen lassen sich die Larven gerne schmecken. Die weißlich gefärbten Larven mit orangefarbenem bis hellbraunem Kopf verpuppen sich anschließend nach etwa vier bis sechs Wochen; der erwachsene Japankäfer schlüpft im Zeitraum von Mai bis Juli und beginnt sich rasch weiter zu vermehren.

Ein erstes Anzeichen für einen Befall im Rasen können braune Flecken sein, die sich durch die abgestorbenen Wurzeln entwickeln. Die Schäden der Larven sind meist erst recht spät, sobald der Rasen bereits deutlichen Schaden genommen hat, bemerkbar. Die Grasnarbe der abgestorbenen Rasenfläche lässt sich dann wie ein Teppich zusammenrollen und abnehmen. Das Schadbild ist jedoch nicht nur auf den Japankäfer rückführbar - auch die Engerlinge anderer Käferarten können derartige Schäden im Rasen verursachen. Wie Sie die verschiedenen Arten von Engerlingen bestimmen und den kleinen Tierchen vorbeugen können, erfahren Sie im Schädlingsporträt zum Thema „Engerlinge“.

Bekämpfung

Japankäfer gefunden? - So gehen Sie vor

Abgesehen von Einzelfunden gilt Deutschland derzeit noch als befallsfrei. Durch ein weitreichendes Monitoring werden Grenzregionen zu Befallsgebieten strengstens kontrolliert, um einer Ausbreitung des Schädlings hierzulande auch weiterhin vorzubeugen. In seinen Verbreitungsgebieten werden zur Bekämpfung des Japankäfers derzeit vor allem natürliche Fressfeinde wie beispielsweise Nematoden eingesetzt.

Als Quarantäneschädling sind Japankäfer (Popillia japonica) in der gesamten EU meldepflichtig. Sollten Sie also einen Japankäfer sichten, melden Sie den Fund umgehend bei der zuständigen Pflanzenschutzbehörde, unabhängig davon, ob der Käfer tot oder lebendig aufgefunden wurde. Wenn möglich, machen Sie ein Foto des vermuteten Schädlings oder senden Sie diesen gut gesichert, zum Beispiel in einer Schachtel oder Dose, an die jeweilige Behörde.

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