Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Buchsbaumzünsler
Ein besonders unliebsamer Gast im Garten ist der aus Asien stammende Buchsbaumzünsler. In ihrem Eifer können die hungrigen Raupen komplette Buchsbäume kahlfressen. So hat der Buchsbaumzünsler in Kombination mit einem Schlauchpilzbefall beispielsweise zur Vernichtung eines jahrhundertealten Buchsbaumwaldes in der Nähe von Grenzach-Wyhlen geführt.
Ursprünglich kommt der Buchsbaumzünsler aus Ostasien. Erst 2007 tauchte er auch in Mitteleuropa auf. Ohne natürliche Feinde wurde er hier schnell zu einem der größten Schädlinge für Buchsbäume (Buxus sempervirens). Doch obwohl der Buchsbaumzünsler Ihre Pflanzen stark schädigen kann, muss das nicht das Ende Ihrer immergrünen Lieblinge sein. Erfahren Sie hier alles, was Sie über vorbeugende und akute Maßnahmen gegen den unliebsamen Schädling wissen müssen und wie Sie Ihren befallenen Buchsbaum retten können.
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) gehört zu den beißenden Insekten. Die Raupen des Buchsbaumzünslers, die für den Schaden verantwortlich sind, können bis zu fünf Zentimeter lang werden. Sie sind hell- bis dunkelgrün mit dunklen Flecken und weißen Borsten. Außerdem haben sie einen schwarzen Kopf. Die Larven schlüpfen bereits im zeitigen Frühjahr und verbringen nun ihr vierwöchiges Larvenleben damit, sich mit Buchsbaum den Magen voll zu schlagen. Nachdem sie ausreichend gefressen haben, verpuppen sich die Raupen und eine Woche später schlüpft ein kleiner, weißer Falter aus dem Kokon.
Den Buchsbaumzünslerfalter erkennt man an seinen weißen, silbrig schimmernden Vorder- und Hinterflügeln mit dem charakteristisch braunen Saum. Mit einer Flügelspannweite von 40 bis 45 Millimetern gehört er zu den Kleinschmetterlingen. Das Leben der Falter ist allerdings recht kurz: Nur rund acht Tage hat er Zeit, für möglichst viel Nachwuchs zu sorgen. Dabei verweilt der Kleinschmetterling selten im Buchsbaum. Stattdessen hält er sich lieber bei anderen Pflanzen auf. Erst wenn es an die Eiablage geht, kehrt der weibliche Falter gezielt zum Buchsbaum zurück. Leider sucht er sich für die Eiablage am liebsten Buchsbäume aus, die noch nicht befallen sind. Dadurch können sich die Buchsbaumzünsler noch schneller ausbreiten.
Im Laufe eines Jahres können mehrere Generationen entstehen. Die Larven, die aus der letzten Eiablage schlüpfen, überwintern in Gespinsten zwischen den Buchsbaumzweigen und schlüpfen dann im kommenden Frühjahr.
Der Falter legt seine Eier hauptsächlich auf der Blattunterseite des Buchsbaumes ab, aus denen nach rund vier Tagen grüne, zunächst nur wenige Millimeter große Larven schlüpfen. Diese fressen neben den Blättern auch die Rinde und das Holz des Buchsbaumes. Dieses Fraßverhalten führt letztlich zu einer starken Schädigung und zum Absterben der Pflanze. Da die Raupen sehr klein sind und sich zunächst nur im Inneren des Buchsbaumes aufhalten, wird der Befall häufig erst spät festgestellt. Dennoch gibt es einige Indizien, die für einen Befall sprechen:
Kontrollieren Sie Ihren Buchsbaum daher regelmäßig. Achten Sie auch auf die Unterseiten der Buchsbaumblätter und ziehen Sie dabei die Zweige auseinander, um einen Blick ins Innere zu werfen.
Bekämpfung
Buchsbaumzünsler bekämpfen
Liegt ein Befall mit dem unliebsamen Zünsler vor, sollte schnell reagiert werden. Dabei haben Sie verschiedene Möglichkeiten, um Ihren befallenen Buchsbaum zu retten und den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen.
1. Absammeln
Eine ökologische und natürliche Methode, um den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen ist, die Raupen mit der Hand abzusammeln. Bei einem überschaubaren Befall oder kleinen, solitär stehenden Pflanzen ist das relativ gut machbar. Schwieriger wird es, wenn es sich um eine ganze Hecke oder Gruppe von Buchsbäumen handelt – vor allem da sich die Raupen im Inneren der Pflanze verstecken und daher oft nur schwer zu entdecken sind.
Um das mühsame Absammeln ein wenig zu beschleunigen, wird oft der Einsatz eines Hochdruckreinigers oder Laubbläsers empfohlen. Damit sollen die Raupen aus dem Buchsbaum auf eine helle Unterlage geblasen werden, um sie dort einzusammeln. Allerdings können die Raupen bei diesen sehr „windintensiven“ Methoden trotz Unterlage in alle Richtungen gepustet werden. Das gestaltet das nachträgliche Einfangen umso schwieriger. Auch die Pflanze könnte durch die Behandlung in Mitleidenschaft gezogen werden, weshalb wir das klassische Absammeln der vermeintlich einfacheren Alternative vorziehen.
2. Radikalschnitt
Wenn Sie viele Raupen oder deren Gespinste entdecken und einzelne Triebe bereits stark beschädigt sind, kann ein Rückschnitt helfen. Das Schnittgut sollten Sie direkt nach dem Schneiden zügig entsorgen – am besten in der Restmülltonne, um einem erneuten Befall vorzubeugen. So ein Radikalschnitt ist für den Buchsbaum allerdings auch immer eine Belastung. Mit einem speziellen Buchsbaumdünger können Sie den Buchsbaum beim Neuaustrieb unterstützen.
3. Biologische Spritzmittel
Bei einem großflächigen Befall besteht die Gefahr, nicht alle Pflanzenschädlinge zu erwischen. Hier können Spritzmittel helfen. Ein natürliches Mittel ist, um dem Buchsbaumzünsler das Leben schwer zu machen und einer raupenfreien Buchsbaumpflanze näher zu kommen, ist COMPO Buchsbaumzünsler K.O. Der hier enthaltene Wirkstoff Azadirachtin wird aus den Kernen des indischen Neembaums gewonnen. Er löst bei beißenden Insekten, zu denen auch der Buchsbaumzünsler gehört, einen sofortigen Fraßstopp aus. Da das biologische Spritzmittel auch ins Blatt eintritt, profitiert der Buchsbaum auch bei Buchsbaumzünslern, die erst in den Folgetagen nach Anwendung hinzukommen, von dem Wirkstoff: Denn auch bei den Schädlingen, die sich jetzt erst von der Pflanze ernähren möchten, setzt ein Fraßstopp ein und der Buchsbaum bleibt verschont. Im Vergleich zu Produkten mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis verfügt das Buchsbaumzünsler K.O. über eine längere Wirkungsdauer, auch bei Sonneneinstrahlung, und eine höhere Regenstabilität. Einen detaillierten Vergleich der Produkte finden Sie auf der Produktseite des COMPO Buchsbaumzünsler K.O..
Für den optimalen Pflanzenschutz müssen Sie Ihren Buchsbaum komplett mit dem Spritzmittel-Präparat Buchsbaumzünsler K.O. einnebeln. Sprühen Sie die Lösung auch ins Innere des Buchsbaumes – denn gerade dort verstecken sich die meisten Raupen. Wie Sie das Spritzmittel anwenden, erklärt Ihnen unser Gartenbauingenieur Werner Peitzmann in diesem Video „Buchsbaumzünsler biologisch bekämpfen“.
Wichtig zu wissen: Das Präparat Buchsbaumzünsler K.O. betrifft nur beißende und saugende Insekten, nicht jedoch Bienen und andere Pollensammler.
Eine gute Pflege kann dabei helfen, dass sich ein befallener Buchsbaum schneller wieder erholt. So bilden das richtige Gießverhalten und eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen die Grundlage für eine gesunde Pflanze. Darüber hinaus stärken Pflanzenstärkungsmitteln wie der Algenkalk für Buchsbäume das „Immunsystem“ der Pflanzen und tragen dazu bei, dass sich ein von Buchsbaumzünslern geschädigter Baum schneller wieder erholt. Eine ausführliche Anleitung zur Pflege von Buchsbäumen finden Sie in unserem Buchsbaum-Pflanzenporträt.
1. Regelmäßige Kontrolle
Untersuchen Sie Ihre Buchsbäume bereits vor dem Kauf: Kleine Kotkrümel oder die verräterischen Gespinste können bereits die ersten Spuren für einen Befall sein. Besitzen Sie bereits Buchsbäume, untersuchen Sie diese von Februar bis November vorbeugend wöchentlich und beginnen Sie bei den ersten Anzeichen eines Befalls mit der Bekämpfung.
2. Buchsbaumzünsler-Falle
Um den Befall Ihrer Pflanzen frühzeitig zu erkennen, empfiehlt sich die Anbringung einer Trichter-Falle. Dabei handelt es sich um eine Pheromonfalle. Das bedeutet: Der in der Falle enthaltene Sexuallockstoff lockt männliche Falter an, die dann in der Buchsbaumzünslerfalle gefangen sind und keine Weibchen mehr begatten können. Damit wird der Kreislauf der Fortpflanzung unterbrochen: Es findet keine Eiablage im Buchsbaum statt. Die Falle kann zu Beginn der Gartensaison ab März in der Nähe der Buchsbäume aufgehängt werden. Wie Sie die Buchsbaumzünsler-Falle positionieren, erfahren Sie in dem Video „Buchsbaumzünsler vorbeugen“ auf unserem YouTube-Kanal.
3. Natürliche Feinde
In den ersten Jahren schien es, als ob sich unsere heimischen Gartenvögel nicht besonders für die Larven des Buchsbaumzünslers interessieren. Es bestand die Vermutung, dass sie die Insekten nicht vertragen würden. Doch so langsam scheint sich das Blatt zu wenden, denn das Interesse von Spatz, Kohlmeise, Buchfink und Co. an den Raupen steigt. Zwar reicht das nicht aus, um den sich rasant ausbreitenden Zünsler langfristig loszuwerden. Dennoch kann es bei der Vorbeugung helfen, wenn Sie den Vögeln mit Trinkwasser und Nistkästen einen angenehmen Lebensraum in Ihrem Garten schaffen. So können die Vögel Sie als Nützlinge dabei unterstützen, eine Ausbreitung im Anfangsstadium einzudämmen.
Bei einem Befall mit einem Buchsbaumzünsler besteht in Deutschland keine Meldepflicht. Meldepflichtig sind nur Schädlinge, die einen sogenannten „Quarantänestatus“ besitzen oder neu eingewanderte oder entdeckte Schädlinge, die große Schäden verursachen und somit die Eigenschaften für einen Quarantänestatus haben. Man spricht hier von invasiven Arten. Zu den meldepflichtigen Schädlingen zählen unter anderem Japankäfer oder auch Ratten, wenn sie vermehrt im Garten auftreten. Schädlinge, die in Deutschland bereits weit verbreitet sind und nicht giftig sind, wie beispielsweise der Gartenlaubkäfer, die Bohnenblattlaus oder der Buchsbaumzünsler, sind hingegen nicht meldepflichtig.
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