Kletterrosen zaubern Romantik in den Garten und eignen sich zudem, um unschöne Mauern zu kaschieren. Damit Ihre Rosen am Rosenbogen oder einer anderen Rankhilfe auch dauerhaft eine gesunde, blütenreiche Figur machen, kann ein Schnitt der Kletterrosen sinnvoll sein. Doch muss man Kletterrosen in jedem Fall schneiden? Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Kletterrosenschnitt? Und wie gehe ich dabei vor?
Auch wenn es einige Ausnahmen gibt, profitieren die meisten Kletterrosen von einem regelmäßigen Schnitt. So können sie am Rosenbogen oder am Rankgitter wieder in Form gebracht werden, gesund wachsen und uns mit ihren Blüten bezaubern. Die wichtigsten Gründe, warum sich das Schneiden von Kletterrosen lohnt, sind:
Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Kletterrosen denselben Schnitt benötigen. Bei einigen Kletterrosen ist nur minimale Pflege erforderlich, während andere einen intensiveren Schnitt bevorzugen. Wie Sie herausfinden, welcher Schnitt zu Ihrer Kletterrose passt, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
Kletterrosen sind vielfältig und so ist es ratsam, beim Kletterrosenschnitt unterschiedliche Herangehensweisen zu beachten. Dabei wird üblicherweise zwischen einmalblühenden und zweimal- beziehungsweise öfterblühenden Kletterrosen unterschieden. Außerdem sollten Sie Ihr Schnittverhalten an das Alter Ihrer Rose anpassen, denn eine junge Pflanze will anders gepflegt werden als eine betagte.
Einmalblühende Kletterrosen zeigen Ihre Blütenpracht nur einmal im Jahr und zwar im späten Frühjahr. Das restliche Jahr über blühen sie nicht mehr. Geschnitten werden die Rosen in der Regel auch nur einmal im Jahr. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Ramblerrosen.
Bei Ramblerrosen handelt es sich um Wildrosen-Hybriden. Sie haben lange, dünne, stark rankende Triebe mit vielen kleinen Blüten, die sich zum Beispiel um Bäume oder Rankgitter schlingen lassen. Im Deutschen heißen Rambler auch Schlingrosen.
Öfterblühende Kletterrosen blühen mehrmals, mindestens zweimal im Jahr. Daher ist je nach Sorte auch die Bezeichnung ‚zweimalblühende Kletterrosen‘ geläufig. Diese Kletterrosen werden zweimal im Jahr geschnitten. Zu der Gruppe der öfterblühenden Kletterrosen zählen die Climber.
Climber sind Kletterrosen mit – im Vergleich zu Ramblerrosen – etwas kürzeren und eher unbeweglichen, stacheligen Trieben. Damit können sie sich wunderbar an Rosenbögen und Gittern festhalten.
Vereinfacht können Sie sich die folgende Grundregel merken: Je älter eine Kletterrose, desto intensiver kann sie beschnitten werden. Jungen Rosen sollte man hingegen genügend Zeit lassen, damit sich die Wurzeln kräftigen können. In den ersten Jahren entfällt der Schnitt sogar komplett.
Wie oben bereits beschrieben, unterscheidet sich die Schnitthäufigkeit und der Zeitpunkt des Rosenschnitts je nach Kletterpflanzengruppe und Alter der Pflanze. Darüber hinaus stellt sich der ein oder andere die Frage, ob Kletterrosen nur im Frühjahr oder Sommer geschnitten werden können, oder ob Kletterrosen schneiden auch im Herbst möglich ist. Hier finden Sie eine Übersicht, wann der beste Zeitpunkt zum Schneiden Ihrer Kletterrosen gekommen ist:
Kletterrosengruppe | Zeitpunkt, Häufigkeit und Intensivität des Schnitts |
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Einmalblühende Kletterrosen schneiden (z.B. Ramblerrosen) |
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Öfterblühende Kletterrosen schneiden (z.B. Climber) |
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Junge Kletterrosen schneiden |
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Alte, verholzte Kletterrosen schneiden |
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Wann genau erfolgt der Schnitt im Frühjahr?
Für den Kletterrosenschnitt sollten möglichst keine starken Fröste mehr erwartet werden. Das ist erfahrungsgemäß zum Zeitpunkt der Forsythienblüte der Fall. Allerdings sollten Rosen auch nicht zu spät im Frühjahr geschnitten werden, da die Pflanze dann womöglich schon ausgetrieben ist und somit wertvolle Energie verschwenden würde. Der richtige Zeitpunkt zum Frühjahrsschnitt erfordert daher Fingerspitzengefühl und lässt sich nicht starr an einen fixen Zeitpunkt klammern. Je nach Witterung kann der Frühjahrsschnitt also etwa im März oder April oder bei sehr milden Wintern sogar schon Ende Februar stattfinden. Früher sollte es allerdings nicht sein.
Kletterrosen schneiden im Herbst oder Winter – Ja oder nein?
Ein Herbst- beziehungsweise Winterschnitt Ihrer Kletterrose ist nur dann zu empfehlen, wenn Ihre Rose zu sehr üppigem, dichten Gestrüpp gewachsen ist und an einem geschützten Standort steht. Die Vorgehensweise beim Rückschnitt ähnelt der im Frühjahr. Es ist jedoch ratsam, den Schnitt moderat auszuführen, um die Pflanze nicht unnötig vor dem Winter zu schwächen. Beim Herbst- beziehungsweise Winterschnitt ist deswegen auch ein ausreichender Winterschutz, zum Beispiel mit Tannenzweigen oder Vlies, besonders wichtig. So sind die Zweige besser vor Frost und Krankheiten geschützt, die den durch den Schnitt verletzten Zweigen besonders zusetzen können, und können erfolgreich überwintern.
Auch wenn Sie im Herbst keinen Schnitt durchführen, sollten jetzt zumindest alle verblühten Blüten sowie kranke Triebe entfernt werden.
Damit Sie einen sauberen Schnitt an Ihrer Kletterrose erreichen, ist ein ordentliches Schneidwerkzeug erforderlich: Nutzen Sie am besten eine qualitativ hochwertige, scharfe Rosenschere beziehungsweise eine solche Gartenschere. Testen Sie, ob die Schere gut in der Hand liegt – auch Modelle für Linkshänder sind erhältlich. Für junge Triebe können Sie eine Bypassschere nutzen. Diese quetscht die Triebe der Rose weniger als die alternative Ambosschere. Bei alten, verholzten Trieben kommen Sie allerdings mit beiden Modellen nicht weit. Nutzen Sie hierfür eine Astschere, mit der sich das harte Geäst deutlich leichter schneiden lässt. Achten Sie unbedingt darauf, die Schere nach dem Schnitt immer gründlich zu reinigen, damit keine Krankheitserreger an den Klingen verbleiben.
Folgende Grundlagen können Sie für jeden Rosenschnitt beachten:
Rosenaugen sind kleine Stellen an den Zweigen, aus denen neue Triebe wachsen können. Zu erkennen sind sie an kleinen Ausbuchtungen. Manchmal ist auch eine Art Ring am Ast sichtbar.
Einmalblühende Kletterrosen im Frühjahr schneiden
Schneiden Sie einmalblühende Kletterrosen wie Ramblerrosen nur nach Bedarf. Bei diesem „Verjüngungschnitt“ entfernen Sie ältere Pflanzenteile direkt über dem Boden. Auch jüngere Triebe, die sehr dünn und ohne Blütenansatz sind, können Sie im Rahmen eines Pflegeschnitts vor der Blüte zurückschneiden. Diese werden allerdings nicht direkt am Boden, sondern auf zwei bis drei Augen eingekürzt. Sofern möglich, sind drei Augen vorzuziehen.
Öfterblühende Kletterrosen im Frühjahr schneiden
Im Frühsommer – nach der ersten Blüte – erfolgt bei öfterblühenden Kletterrosen wie Climbern ein kräftiger Rückschnitt der Seitentriebe. Damit können bis zur zweiten Blüte neue Seitentriebe nachwachsen, die in der Regel blütenreicher sind als ältere Triebe. Schneiden Sie alle Triebe, die in die falsche Richtung wachsen und entfernen Sie entlang der Haupttriebe sämtliche Verzweigungen zweiter oder höherer Ordnung auf drei bis vier Augen. Es kann gut sein, dass auf diese Weise circa die Hälfte der Triebe geschnitten werden. Verholzte Äste können Sie auch bei dieser Rose direkt über dem Boden abschneiden.
Einmalblühende Kletterrosen im Sommer schneiden
Da einmalblühende Kletterrosen nur maximal einmal im Jahr geschnitten werden – und zwar im Frühjahr – entfällt der Schnitt im Sommer.
Öfterblühende Kletterrosen im Sommer schneiden
Wenn bei öfterblühenden Kletterrosen die zweite Blüte vorüber ist, ist es Zeit für den Sommerschnitt. Dabei wird vor allem Verblühtes geschnitten: Um verblühte Blüten zu entfernen, setzen Sie den Schnitt kurz über dem ersten Laubblatt unterhalb der Blüte an.
Falls Sie sich aufgrund der Größe und Üppigkeit Ihrer Kletterrose dafür entscheiden, diese im Herbst zu schneiden, können Sie den Schnitt ähnlich wie im Frühjahr durchführen. Allerdings ist es ratsam, nicht ganz so rabiat vorzugehen, damit die Pflanze gut durch den Winter kommt.
Kletterrosen sollten nach dem Pflanzen erst einmal kräftige Wurzeln entwickeln, damit sie den Schnitt gut überstehen. Ein erster Schnitt wird in der Regel nach circa drei Jahren durchgeführt, bei Ramblern sogar erst nach circa sechs Jahren. Im Frühjahr werden dann kranke, abgestorbene und schwache Triebe entfernt.
Bei großen, alten Kletterrosen kann es sich lohnen, sie auszulichten beziehungsweise zu verjüngen. Das bedeutet, dass verholzte, alte und kranke Pflanzenteile kurz über dem Boden abgeschnitten und entfernt werden. Ist Ihre Kletterrosen von unten bereits komplett verkahlt, kann ein radikaler Rückschnitt im Frühjahr („Verjüngungsschnitt“) helfen. Bei einmalblühenden Rosen schneiden Sie fast alle Triebe knapp über dem Boden ab. Nur neue Triebe aus dem vergangenen Jahr werden stehen gelassen. Bei öfterblühenden Rosen wird circa ein Drittel der Triebe knapp über dem Boden abgeschnitten. Im nächsten Jahr können dann auch die weiteren alten Triebe entfernt werden.
Damit Ihre Kletterrose gesund wächst und zahlreich Blüten bilden kann, ist neben dem richtigen Schnitt auch die Düngung eine wichtige Pflegemaßnahme. Das erste Mal sollte zu Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr gedüngt werden. Bei öfterblühenden Rosen folgt im Spätsommer eine zweite Düngung. Zur ersten Düngung kann circa Ende März oder Anfang April zum Beispiel ein Langzeitdünger wie der COMPO BIO Rosen Langzeit-Dünger mit Schafwolle genutzt werden. Er versorgt Ihre Rosen bis zu 5 Monate mit Nährstoffen und verfügt außerdem über eine besonders gute Wasserspeicherfähigkeit für einen lockeren und belebten Boden, auch in Trockenphasen.
Für die zweite Düngung im Spätsommer oder Frühherbst, wenn die Hitzewelle abgeklungen ist, eignet sich der COMPO BIO Herbst-Fit. Er regt nicht mehr zum Wachstum an, sondern stärkt die Zellstruktur und kräftigt die Wurzeln dank extra hohem Kaliumanteil. Dadurch erhöht sich die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, wenn im Herbst erste Fröste auftreten.
Im weiteren Jahresverlauf sollten Sie hingegen nicht mehr düngen. Worauf Sie sonst bei der Düngung achten sollten, erfahren Sie im Artikel „Rosen düngen“.
Die Düngung hat übrigens auch den Vorteil, dass Ihre Rose gestärkt wird und so beispielsweise vor Pilzkrankheiten besser gewappnet ist. Dennoch breitet sich – insbesondere bei trockenem, sonnigen Wetter mit nächtlicher Taubildung oder bei falscher Bewässerung – gerne auch einmal Echter Mehltau an Rosen aus. Ist auch Ihre Kletterrose betroffen, finden Sie im Artikel „Echten Mehltau an Rosen bekämpfen – 5 Tipps“ Hilfe.
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