Grundlagen
Nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Pflanzen haben Durst! Wie intensiv und häufig gegossen werden sollte, hängt allerdings von vielen Faktoren ab und führt oft zu Verunsicherung. Ob Zimmer- oder Balkon- und Kübelpflanzen oder Rasen: Jedes Gewächs hat andere Ansprüche. Wir verraten Ihnen die wichtigsten Grundregeln, die Ihnen zukünftig bei der Bewässerung helfen.
Staunässe vermeiden
Grundsätzlich gilt: Besser einmal zu wenig gießen als einmal zu viel! Ausgetrocknete Pflanzen lassen sich oft noch retten; bei Gewächsen mit faulen Wurzeln ist leider Hopfen und Malz verloren.
Herkunft und Standort kennen
Auch die Herkunft und der Standort einer Pflanze sollten bei der Bewässerung berücksichtigt werden: Je nachdem, aus welcher Klimazone Ihr grüner Mitbewohner stammt, kommt er mit unterschiedlichen Wassermengen zurecht. Fragen Sie am besten beim Kauf direkt den Händler. Im Hinblick auf den Standort in der Wohnung sollten Sie beachten, dass Gewächse an warmen Plätzen mit intensiver Sonneneinstrahlung sehr viel mehr Wasser benötigen.
Auf die Blattbeschaffenheit achten
Pflanzen mit großen Blättern haben in der Regel einen höheren Wasserbedarf als Gewächse mit einer kleinen Blattfläche. Gleiches gilt für geriffelte oder auf andere Weise nicht glatte Blattoberflächen. Dicke, fleischige Blätter können hingegen Wasser gut speichern und sollten daher eher wenig gegossen werden.
Vegetationszyklus berücksichtigen
Wenn eine Pflanze wächst (meist im Sommer), benötigt sie für die Bildung neuer Blätter und Blüten ganz besonders viele Nährstoffe und ausreichend Feuchtigkeit. Wenn die Temperaturen kälter werden, beginnt für viele Zimmerpflanzen die Ruhephase. In dieser Zeit benötigen sie nur noch wenig Wasser und Nährstoffe.
Topfgröße und -material beachten
Kleine Pflanzen in großen Töpfen können über einen längeren Zeitraum Wasser speichern und müssen daher seltener gegossen werden. Größere Gewächse hingegen, die in ihren Töpfen nicht viel Platz haben, sollten intensiver bewässert werden und im Idealfall möglichst bald in einen 2-4 cm größeren Topf gepflanzt werden. Ton- und Terrakottatöpfe können Feuchtigkeit aufnehmen und nach außen ableiten. Das vermindert die Gefahr von Staunässe im Vergleich zu Plastiktöpfen.
Die Fingerprobe
Meistens können Sie an der Erde nicht gut erkennen, ob Sie Ihre Zimmerpflanzen gießen müssen oder nicht. Oft trocknet die Oberfläche schneller – darunter ist es allerdings noch feucht. Wenn also die Oberfläche bereits kurze Zeit nach dem Gießen wieder hell geworden ist, heißt das nicht unbedingt, dass wieder gegossen werden muss. Altbewährt ist der Daumentrick: Stecken Sie den Finger tief genug in die Erde, um zu prüfen, ob diese noch ausreichend feucht ist. Das ist zwar praktisch, jedoch auch ungenau, da auf diese Weise nur die Erdoberfläche untersucht werden kann. Ein Feuchtigkeitsmesser kann helfen, den Wasserbedarf direkt am Wurzelballen zu messen.
Gießen Sie mit Bedacht
Zu viel Feuchtigkeit lässt die Wurzeln verfaulen, so dass die Pflanze keine Nährstoffe mehr aufnehmen und sich nicht richtig entwickeln kann. Zu wenig Wasser hingegen verhindert das Wachstum und die Blütenbildung – Ihre Pflanze bekommt braune Blätter und verwelkt. Grundsätzlich sollten Sie lieber ausgiebig gießen als häufig und nur geringe Mengen.
Der richtige Zeitpunkt fürs Gießen
Die beste Bewässerungszeit ist morgens oder abends. Wenn es in der Mittagszeit zu heiß ist, können versehentlich nass gewordene Blätter Verbrennungen erleiden. Außerdem verdunstet unnötig viel des Gießwassers, bevor es von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Übrigens: Gewächse an der Hausnordseite benötigen deutlich weniger Wasser als Pflanzen in Richtung Süden.
Auf das richtige Wasser kommt es an
Denken Sie daran: Ihre Pflanzen sind kleine Sensibelchen! Wasser aus der Leitung sollte weder zu kalt noch kalkhaltig sein. Vor allem in Gebieten mit hartem Wasser empfiehlt es sich, seine Terrassen- und Balkonpflanzen mit Regenwasser zu gießen – das schont nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Umwelt!
Den Rasen bewässern – leichter gesagt als getan. Viele Hobbygärtner tun sich schwer damit, den geeigneten Zeitpunkt und die richtige Menge Wasser für ihren Rasen zu finden. Manche verzichten sogar komplett auf die Bewässerung ihrer Wiese. Doch die regelmäßige Befeuchtung gehört zur Rasenpflege dazu – vor allem bei heißen Temperaturen.
Wann Sie am besten bewässern sollten
Die beste Tageszeit zum Bewässern des Rasens ist in den Morgen- oder während der Abendstunden. Die pralle Mittagssonne würde den Rasen in Zusammenspiel mit dem Wasser verbrennen – unschöne, braune Stellen sind die Folge. Gleichzeitig verdunstet unkontrolliert sehr viel Wasser.
Welche Faktoren die Wassermenge beeinflussen
Je nach Bodenbeschaffenheit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit verliert ein Quadratmeter Rasenfläche im Sommer durch Verdunstung durchschnittlich vier Liter Wasser pro Tag. Wenn in der Nähe Bäume, Sträucher oder große Büsche wachsen, die dem Boden das Wasser entziehen, ist der Feuchtigkeitsbedarf außerdem höher als bei Freiflächen. Da die Wurzeln des Rasens nur circa 15 Zentimeter tief im Boden liegen, fehlt den Pflanzen schnell das nötige Wasser für ausreichendes Wachstum. Wichtig ist deshalb, dass der Bereich um die Wurzeln komplett durchfeuchtet wird. Hierfür sind – je nach Beschaffenheit des Bodens – unterschiedliche Wassermengen notwendig.
Wie viel Wasser Ihr Rasen benötigt
Während lockere Sandböden in Trockenzeiten alle drei bis vier Tage rund 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter benötigen, sollten lehmige bis tonige Böden etwa einmal pro Woche mit 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter bewässert werden. Wenn Sie täglich eine kleine Wassermenge gießen, ziehen sich die Wurzeln aus den tieferen Bodenschichten zurück. Dadurch vertrocknet die Rasenfläche sehr schnell, wenn längere Zeit nicht mehr bewässert wird. Deshalb ist es besser, dass die Wurzeln in der Tiefe bleiben, um auch dort Wasser aufnehmen zu können.
Nach dem Unkrautjäten sollte der Rasen nicht bewässert werden, da Unkräuter wieder anwachsen könnten. Nach der Aussaat hingegen sollte er unbedingt zwei bis drei Wochen jeden Tag mehrmals mit einem sanften Wasserstrahl bewässert werden.
Mit der Bewässerung des Rasens sollte lieber zu früh als zu spät begonnen werden: Wer abwartet, bis schon Trockenschäden sichtbar sind, wird es nur mit Mühe schaffen, aus der ausgedörrten Fläche wieder eine grünen Teppich zu machen. Bewässern Sie daher regelmäßig Ihren Rasen – selbst, wenn er noch grün ist. Spätestens sobald die ersten Halme schlaff werden und sich die Gräser nicht mehr von alleine aufstellen, nachdem man darauf getreten ist, wird es Zeit zu gießen.
Diese Produkte könnten Sie interessieren