Steckbrief
Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Tulpen pflanzen
Gelb, rot, violett – oder doch lieber klassisch weiß? Mit ihrer Farbvielfalt verwandeln die Tulpen Ihren Garten in ein buntes Gemälde und läuten damit das Ende der grauen Winterzeit ein.
Die Tulpe (Tulipa) gehört zur Familie der Liliengewächse. Im 16. Jahrhundert erreichte die orientalische Schönheit aus dem Osmanischen Reich Europa und sorgte bei Pflanzenliebhaber:innen für helles Aufsehen. Als größte Zwiebelblumengattung umfasst sie heute knapp 150 Arten, von der französischen Tulpe bis zur Wildtulpe. Je nach Art erreicht die Zierpflanze eine Wuchshöhe von zehn bis 70 Zentimetern. Ihre meist glockenförmigen Blütenkelche erscheinen dabei überwiegend einfach geformt, dicht gefüllt oder auch gefranst. Die lilienblütigen Tulpen heben sich mit ihren spitz zulaufenden und leicht eingerollten Blütenblättern besonders ab.
Je nach Art reicht die Blütezeit von März bis in den Juni hinein. Mit einer Kombination aus frühblühenden, mittel- und spätblühenden Tulpensorten können Sie sich daher bis in den Sommer hinein an einem farbenfrohen Blütenmeer erfreuen.
Da Tulpen in der Regel mehrjährig sind, beschenken sie engagierte Hobbygärtner:innen Frühling für Frühling mit einem spektakulären Farbfestival. Allerdings gibt es im Hinblick auf die Sorten einige Unterschiede. So begeistern uns einige hochgezüchtete Sorten zwar mit einer fantastischen Blüte, doch verabschieden sich danach oft für immer. Wenn Sie sich daher über mehrere Jahre an Ihren Tulpen erfreuen möchten, wählen Sie am besten robuste und langlebige Tulpen aus. Besonders robuste und langlebige Sorten finden Sie zum Beispiel unter den Darwin-Tulpen oder unter den Lilienblütigen Tulpen. Auch die Viridiflora-Tulpen sowie einige der ursprünglichen Wildtulpen bescheren Ihnen über mehrere Jahre zuverlässig wunderschöne Blüten. Außerdem sollte man nach der Blüte keine einjährigen Sommerblumen auf das Beet setzen, die während des Sommers regelmäßig gegossen werden müssen. Denn mit dieser dauerhaften Bewässerung kommen die trockenheitsliebenden Tulpenzwiebeln nicht zurecht. Wir empfehlen Ihnen daher, die mehrjährigen Tulpen lieber etwas abseits zwischen ein paar Sträucher oder Stauden zu pflanzen, damit sie es etwas trockener haben – so können Sie sich auch im kommenden Jahr an Ihren farbenfrohen Blüten erfreuen.
Grundsätzlich freuen sich Tulpen über einen sonnigen und warmen Standort im Beet, welches nicht zu dicht bewachsen ist. Schattige oder halbschattige Standorte können die Lebenserwartung der hübschen Zierpflanzen deutlich reduzieren.
Ausgesprochen wohl fühlen sich Tulpen in lockerer und durchlässiger Erde. Bei schweren und undurchlässigen Böden empfehlen wir Ihnen, die Tulpenzwiebeln auf ein Sandbett zu setzen, um einen Wasserabzug unter dem Zwiebelboden zu schaffen und Staunässe erfolgreich zu vermeiden – denn eine dauerfeuchte Umgebung kann die Zwiebeln faulen lassen. Klassische Gartentulpen wie die Darwin-, die Papageien oder die Rembrandt-Tulpen geben sich in der Regel mit einer normalen, humusreichen Gartenerde zufrieden. In nährstoffarmer, magerer Erde fühlt sich hingegen die in steinigen Berghängen heimische Felsentulpe (Tulipa saxatilis) wohl.
Die Feiertage rund ums neue Jahr sind vorbei und im Keller oder Gartenschuppen liegen noch vergessene Tulpenzwiebeln? Falls Sie sich nun fragen, ob Sie im Januar oder Februar noch Tulpen pflanzen können, versichern wir Ihnen: ja, auf jeden Fall! Da die beliebten Frühjahrsblüher winterhart sind, können Sie diese je nach Witterung problemlos auch später einsetzen, sofern der Boden nicht gefroren ist. Pflanzen Sie die Tulpen erst im Januar oder Februar ein, verzögert sich jedoch möglicherweise durch die Kälte das Einwurzeln der Tulpenzwiebeln und Ihre Tulpen erwartet eine spätere Blüte.
Wir raten Pflanzenliebhaber:innen daher, ihre Lieblinge ab Ende September bis Ende November in die Erde zu setzen, damit diese noch vor dem harten Winter bedenkenlos einwurzeln können.
Je nach Größe der Tulpenzwiebeln ist es ratsam, diese circa zwei bis drei Zwiebelgrößen tief einzupflanzen. Pflanzen Sie Ihre Lieblinge dabei in Gruppen von zehn bis 20 Exemplaren in das Gartenbeet, um die hübschen Frühjahrsblüher bei ihrem Auftritt im Frühling optimal in Szene zu setzen.
Der Lagenlook ist dabei nicht nur in der Mode angesagt: Auch beim Pflanzen der beliebten Blumenzwiebel können Sie Schicht für Schicht Tulpen mit verschiedenen Blühzeiten pflanzen, sodass Sie monatelange Freude an Ihren Schätzen haben. Diese sogenannte „Lasagne -Bepflanzung“ belohnt Sie von März bis Juni mit dicht gefüllten, atemberaubenden Gartenbeeten. Pflanzen Sie hierzu Tulpen mit unterschiedlichen Blühzeiten versetzt in übereinandergelegte Schichten. Frühblühende Tulpensorten, wie beispielsweise die Tulipa praestans 'Füsilier', pflanzen Sie dazu über mittelblühende und spätblühende Tulpen. Die besonders hoch wachsenden Darwin-Hybridtulpen und Triumphtulpen eignen sich als mittelblühende Tulpenarten mit einer Blühzeit von April bis Anfang Mai ideal als mittlere Schicht für eine abwechslungsreiche Beetgestaltung. Papageientulpen und Lilienblütige Tulpen runden als tiefste Schicht im Blumenbeet Ihre Auswahl ab. Gestalterisch haben Sie hier freie Hand – beachten Sie lediglich die angegebene Pflanzentiefe auf dem Etikett der Verpackung.
Als einfache und zeitsparende Methode bietet es sich alternativ an, Ihre Tulpen in Blumentöpfe zu pflanzen und diese wie gehabt in Ihr Beet zu setzen. Damit können Sie nicht nur Ihre Böden davor bewahren nach einiger Zeit „tulpenmüde“ zu werden, sondern bieten Ihren Schützlingen zudem einen einfachen und sicheren Wühlmausschutz. Grundsätzlich gilt: Achten Sie bei der Größe des Topfes darauf, dass sowohl unter als auch über den Tulpenzwiebeln eine Erdschicht in Höhe von drei Blumenzwiebeln bleibt.
Richtig pflegen
Tulpen pflegen
Die genügsamen Frühjahrsblüher bedürfen nur wenig Pflege. Damit Sie lange Freude an Ihren geliebten Schätzen haben, empfehlen wir Ihnen, einige Hinweise zur richtigen Tulpenpflege zu beachten.
In der Wachstumsphase und in der Blüte mögen Tulpen nur mäßige Feuchtigkeit. Gießen Sie die bunten Frühlingsblumen daher nur, wenn nicht genügend Regen vorhanden ist und die Erde fühlbar trocken ist.
Möchten Sie Ihren Tulpen etwas Gutes tun, können Sie je nach Tulpe bereits im Frühjahr vor der Pflanzung die Erde mit Nährstoffen anreichern. Am besten bestreuen Sie dazu Ihr Tulpenbeet mit Bio Horn- und Knochenmehl und arbeiten es leicht in die Erde ein. Mit richtiger Anwendung ist eine Überdüngung mit einem organischen Dünger nahezu ausgeschlossen. In der Regel freuen sich Tulpen mit großen Blüten auch über eine höhere Nährstoffzufuhr. Langlebigere Tulpensorten werden durch das richtige Düngen dabei unterschützt, in ihrer kurzen Vegetationsperiode genügend Nährstoffe in ihrem Depot unter der Erde einzulagern.
Sobald die Blütenbecher Ihrer Tulpen zu verblühen beginnen, schneiden Sie diese direkt am Ansatz ab, damit die Pflanze ihre Energie nicht in die Samenbildung investiert. Stattdessen können sich nun Ihre Tulpenzwiebeln kräftig entwickeln.
Den grünen Stängel mitsamt den Blättern der Tulpenpflanze lassen Sie allerdings bis zum Eintrocknen stehen, da er die Zwiebeln weiterhin fleißig mit Nährstoffen versorgt. Sobald dieser vertrocknet ist, können Sie ihn ebenfalls vorsichtig abschneiden. So garantieren Sie, dass Ihre Schützlinge im Laufe der nächsten Jahre erfolgreich gesunde Tochterzwiebeln ausbilden.
Grundsätzlich lassen sich die meisten Tulpenarten nach der Blütezeit problemlos im Gartenbeet übersommern. Hat Ihr Garten einen durchlässigen Boden, können Sie die Tulpenzwiebeln ohne Weiteres in der Erde belassen.
An nassen Standorten kann es durchaus sinnvoll sein, die trockenheitsliebenden Frühlingsblumen auszugraben. Die Tulpenzwiebeln können Sie nach der Blütezeit problemlos aus dem Beet oder Blumentopf ausgraben und sie über den Sommer einlagern. Um die Knollen vorsichtig und unversehrt aus der Erde zu holen, können Sie eine Grabegabel oder Ihre Hände nutzen.
Wir empfehlen, die Zwiebeln bei fünf bis zehn Grad in einem schattigen und luftigen Lager aufzubewahren. Dazu eignet sich beispielsweise eine mit Sand ausgelegte Kiste oder auch ein luftdurchlässiger Beutel. Zu viel Feuchtigkeit und höhere Temperaturen können dazu führen, dass die Tulpenzwiebeln verfrüht zu keimen beginnen.
Die Tulpenzwiebeln über den Sommer auszugraben, bringt einige Vorteile mit sich: So können sich die Nährstoffdepots Ihrer Tulpen nach der kräftezehrenden Blütezeit erholen und – geschützt vor Wühlmäusen und anderen ungebetenen Gästen – in ihrer Sommerpause fleißig Kraft tanken, bis Sie diese ab September wieder in die Blumenbeete setzen können.
Wachsen Ihre Frühjahrsblüher seit einigen Jahren am gleichen Standort, kann es durchaus passieren, dass die Blüte mit der Zeit nachlässt. Denn jeder Boden kann mit der Zeit „tulpenmüde“ werden. Sie können Ihre Blumenbeete in diesem Falle mit frischer Erde bestücken und zusätzlich mit Sand und Lehm anreichern, während Ihre Tulpenzwiebeln bis zum Pflanztermin im Herbst in ihrem Sommerquartier warten. Alternativ können Sie Ihre Lieblinge natürlich auch an einen neuen Standort setzen. Wenn Sie für einen gewissen Zeitraum Abwechslung mit anderen Pflanzen im Beet schaffen, bietet Ihr Boden nach einigen Jahren wieder beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tulpenblüte!
Die meisten Tulpenarten sind wenig frostempfindlich und können ohne Bedenken bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad im Blumenbeet oder auf dem Balkon überwintert werden. Um Ihre Lieblinge im Beet vor frostigen Temperaturen zu schützen, können Sie die Erde mit einer Schicht aus Laub, Tannenzweigen oder Rindenmulch anhäufen. Haben Sie Ihre Tulpenzwiebeln in Balkonkästen oder Töpfe gepflanzt, können Ihnen starke, langanhaltende Fröste allerdings durchaus zusetzen. Als Schutz vor möglichen Frostschäden können Sie die Pflanzengefäße mit Vlies, Jute oder einer alten Decke umhüllen oder in eine mit Laub gefüllte Kiste nah an die Hauswand stellen. Im Haus sollten Sie die Tulpenzwiebeln nicht lagern, da die Zwiebeln zur Blütenbildung einen Kältereiz benötigen – der Keller eignet sich hingegen gut für diesen Zweck.
Tulpen lassen sich am einfachsten vegetativ über Tochterzwiebeln vermehren. Im Frühjahr bis zum Sommer wächst der Nachwuchs zügig an der Mutterzwiebel heran. Nach der Blütezeit können Sie die Zwiebeln ausgraben und die Brutzwiebeln vorsichtig von der Mutterzwiebel ablösen. Die entstehenden Schnittstellen können Sie zum Schutz vor Pilzbefall mit Holzkohlepulver bestreuen. Die kleinen Brutzwiebel lagern Sie über den Sommer wie die Mutterzwiebeln in einem trockenen und schattigen Lager. Im Herbst pflanzen Sie diese dann wie gehabt an einem neuen Standort ein. Im Allgemeinen entwickelt sich der Nachwuchs innerhalb von zwei Jahren zu blühfähigen Tulpenzwiebeln.
Nicht alle Lebewesen erfreuen sich an dem Anblick der schönen Frühjahrsblumen. Ob im Garten oder in der Vase im Wohnzimmer, für Katzen sind Tulpen leider giftig. Das darin enthaltene toxische Tulipanin ist in den Blättern, Blüten als auch den Zwiebeln der farbenfrohen Pflanzen vorhanden, sodass Vorsicht bei Ihren vierbeinigen Mitbewohnern geboten ist. Bereits eine kleine Menge kann zu Erbrechen und Durchfall führen.
Die Zwiebeln der beliebten Frühjahrsblumen fallen gerne mal der gefräßigen Wühlmaus zum Opfer. Damit Ihre liebevoll gepflanzten Zwiebeln nicht als Leckerbissen im Magen der ungebetenen Gäste landen, empfehlen wir Ihnen, die Tulpenzwiebeln im Blumenbeet in einem Wühlmauskorb zu pflanzen. Graben Sie dazu ein Loch in Korbgröße in die Erde und bedecken die Erde mit einer zusätzlichen Sandschicht.
Auch hungrige Nacktschnecken vergehen sich gerne mal an den Blüten und Blättern der Tulpen, im Frühling können Sie daher mit einem Schneckenzaun oder Schneckenschutzringen Ihre bunten Schätze vor den Störenfrieden schützen.
Verkrüppelte Blüten und Blätter sowie faulende Zwiebeln deuten hingegen häufig auf eine Infektion mit den Grauschimmelsporen der Gattung Botrytis tulipae hin, besser bekannt unter der Krankheit Tulpenfeuer. Der Name ist dabei Programm: Damit sich der Erreger nicht wie ein Lauffeuer in Ihrem Beet verbreitet, entfernen Sie betroffene Tulpenzwiebeln am besten schnellstmöglich aus dem Beet. Genügend Abstand beim Einpflanzen der Zwiebeln, ein luftiger Standort sowie die Wahl widerstandsfähiger Sorten helfen, dem Erreger erfolgreich vorzubeugen.
Auch als Schnittblumen machen Ihre Tulpen in der Vase eine gute Figur und verschönern so jedes Wohnzimmer. Damit Sie diesen Anblick möglichst lang genießen können, können Sie ganz einfach Ihre Tulpen einfrischen.
Schneiden Sie Ihre Tulpen dazu mit einem scharfen, sauberen Messer gerade an. Alle zwei Tage möchten die hübschen Frühlingsblumen neu angeschnitten und mit frischem Wasser versorgt werden.
Falls Ihre Tulpen nach dem Kauf bereits die Köpfe hängen lassen, liegt dies wahrscheinlich an einem Wassermangel. Da hilft ein einfacher Trick: Packen Sie die Schnittblumen fest in Papier ein und lassen Sie sie für einige Stunden im Wasser stehen. Die durstigen Tulpen richtigen sich so in kürzester Zeit wieder auf und bleiben für ihre ganze Lebensdauer aufrecht in der Vase stehen!
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