Bei dem Gedanken an traditionell englische Gärten schleicht sich schnell das Bild eines streng gepflegten Rasens mit akkurat getrimmten Rasenkanten ein. Doch der englische Cottage Garten oder Bauerngarten beweist: es geht auch anders. Was einen klassischen Cottage Garten ausmacht, welche Pflanzen sich für den Bauerngarten eigenen, und ob sich jeder Garten in einen Cottage Garten verwandeln kann, verraten wir Ihnen im folgenden Artikel.
Cottage Gärten, zu Deutsch „Bauerngärten“, haben in England eine lange Tradition. Vermutlich finden die verspielten Gärten ihren Ursprung in britischen Landhäusern, die von Nutzgärten umgeben waren. Mit der Zeit entwickelten sie sich langsam zu Gärten, die eine Mischung aus Nutzpflanzen und Zierpflanzen darstellten. Während sich im Cottage Garten in einigen Ecken blühende Stauden zusammen mit Beerensträuchern tummeln, finden sich an anderen Orten anstelle von Staudenbeeten Gemüsebeete, zwischen denen beispielsweise Ringelblumen und Tagetes wachsen.
In den verwunschenen Gärten stehen organische Formen und fließende Übergänge, die den kleinen Paradiesen Charakter verleihen, im Vordergrund. Starre Gartenformen, wie gerade Kanten und streng gepflegte, geometrische Beete werden von geschwungenen Bögen, verschlungenen Wegen und wild wachsenden Blühpflanzen abgelöst. Wuchernde Beete mit üppiger Blüte sowie verschiedenste Farben und Formen sorgen darüber hinaus für eine verwunschene Romantik. Dabei wachsen zahlreiche Blühpflanzen dicht nebeneinander, sodass von der Erde, in die sie eingepflanzt sind, kein Fleck zu sehen ist. Summende Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere sind im Cottage Garten gern gesehene Stammgäste. Daher ist auch die Einrichtung und Dekoration des Gartens natürlich sowie insekten- und tierfreundlich gestaltet. In anderen Worten: Der klassische Cottage Garten stellt eine Art „geplante Unordnung“ dar, die das Gefühl von Gemütlichkeit und Freiheit erzeugen soll. Kein Wunder, dass sich der Gartenstil auch in weiteren Teilen Europas einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut.
Im Grunde können Sie jedes grüne Fleckchen in einen Cottage Garten verwandeln. Wichtig ist dabei bloß, dass Sie den Standort Ihres Gartens berücksichtigen, da dieser für die Auswahl der richtigen Pflanzen essenziell ist. Stellen Sie sich die Fragen, ob es sich um einen eher schattigen oder sonnenreichen Garten handelt und prüfen Sie, ob Ihr Garten sich auf der Nord- oder der Südseite befindet. Je nach Standort verändert sich auch das Mikroklima und somit die Gegebenheiten für Ihre Pflanzen. Wichtig ist außerdem, auf die Bewegung der Sonne im Tagesverlauf zu achten.
Wenn Sie sich unsicher sind, an welchem Platz in Ihrem Garten eine bestimmte Pflanzenart am besten wächst, können Sie die gleiche Sorte ganz einfach mehrfach an unterschiedlichen Standorten platzieren und schauen, an welcher Stelle sie sich am wohlsten fühlt. Die Pflanze wird an passenden Standorten automatisch dominanter wachsen und eine natürliche Pflanzengruppe bilden. Auf diese Weise kreieren Sie nicht nur selbst den Garten, sondern lassen auch den Garten „zu Wort kommen“ und mitgestalten. Dieses natürliche Wachstum begünstigt die Wildheit und Romantik in Ihrem Cottage Garten und lässt den wunderschönen Mix aus vielfältigen Pflanzenarten erst richtig zur Geltung kommen.
Seien Sie geduldig und geben Sie Ihren Pflanzen genügend Zeit, sich ganz natürlich und ungezwungen zu entwickeln. Die Schönheit und Romantik eines Cottage Gartens findet sich auch in seiner Entwicklung wieder.
Bunte Pflanzenarten bekommen im Cottage Garten die Möglichkeit, ungezügelt und wild zu wachsen. Hier fühlen sich vor allem selbstaussäende Pflanzen sowie wuchernde Reben und Blüten wie zuhause. Auch Kletterpflanzen sind große Freunde des Bauerngartens. Ob an Fassaden, Mauern oder Torbögen – Kletterpflanzen wie Efeu oder Clematis sorgen für Wildheit und verbinden verschiedenste Strukturen miteinander. Buschige Pflanzen wie Dahlien, Astern und Hortensien eignen sich hervorragend dafür, Wegränder oder leere Ecken zu füllen. Kombiniert mit säulenartigen Pflanzen wie Stockrosen und Fingerhüten, die für Höhe und Struktur sorgen, schaffen sie einen schönen Kontrast.
Während Pflanzen wie Lilien, Zwerg-Iris und große Zinnien eine plastische Wirkung haben und mit ihren hohen, großen Blütenköpfen Schwerpunkte in der Pflanzengruppe setzen, kreieren schlankere Pflanzen wie Mohnblumen und Kosmeen Transparenz und das Gefühl von Tiefe. Großflächig wachsende, bodendeckende Pflanzen, zum Beispiel Vergissmeinnicht, Thymian oder Stauden wie Phlox, runden diese Pflanzanordnung ab. Sie verdecken lichte Erdflecken und sorgen für fließende Übergänge, indem sie harte Kanten kaschieren.
Bei der Bepflanzung sind keine Grenzen gesetzt: Spielen Sie mit unterschiedlichen Formen und Größen und trauen Sie sich, verschiedene Farbtöne miteinander zu kombinieren. Zarte Pastelltöne wie Rosa, Cremeweiß und Flieder verleihen Ihrem Cottage Garten einen romantischen Flair.
Tipp: Wenn Sie sich bei der Kombination der Farben nicht sicher sind, können Sie ganz einfach einen Farbkreis zur Hilfe nehmen. Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen wirken in der Regel immer harmonisch. Weiß kann außerdem immer integriert werden. Wenn Sie gerne auf der sicheren Seite stehen, kann ein Pflanzplan vorab bei der Anordnung Ihrer Pflanzen helfen.
Tipp: Viele Pflanzen lassen sich ebenfalls gut in Kübel setzen. Vor allem zur Überwinterung von mehrjährigen Pflanzen wie Dahlien, ist eine Kübelpflanzung von Vorteil. Um Staunässe in Töpfen und Kübeln zu vermeiden, geben Sie etwas GRANUPLANT als unterste Schicht in Ihr Pflanzgefäß. Das strukturstabile Bimsgranulat sorgt für eine gute Drainage und beugt Staunässe und Wurzelfäule effektiv vor. In die Erde untergemischt lockert es das Substrat auf und stellt so eine optimale Bodenbelüftung für Ihre Pflanzen sicher.
Wer einen Cottage Garten anlegen möchte, verabschiedet sich voll und ganz von starren Linien und harten Kanten. Der beste Freund dieser Gartenform ist die Natürlichkeit: So wird wie bei der Bepflanzung auch bei der Einrichtung und Dekoration des wilden Landschaftsgartens besonders auf weiche Linien und organische Formen geachtet, die mit der Natur arbeiten. Sie benötigen etwas Inspiration? Hier finden Sie einige Ideen zur natürlichen Einrichtung Ihres Cottage Gartens:
1. Weiche Linien und natürliche Formen integrieren
Um ein harmonisches Bild zu erzeugen, werden harte Kanten und Formen durch weiche Linien und schwungvolle, organische Formen ersetzt. In der Umsetzung sorgen Torbögen, die mit Kletterpflanzen wie Clematis und Kletterrosen bewachsen sind, für eine verwunschene Romantik. Organisch geformte Beete, die vor Blühpflanzen, Gemüse und Kräutern überwuchern, wirken ebenfalls natürlich und verblenden harte Kanten. Zur Stützung von großwüchsigen Pflanzen können Sie mit ein paar Handgriffen aus dünnen Ästen eine günstige und natürliche Pflanzenstütze oder Rankhilfe herstellen, die sich wunderbar in Ihre Beete einpflegt. Auch für Beeteinfassungen bieten sich Naturmaterialien an.
2. Wege im Cottage Garten anlegen
Auch bei der Errichtung von Wegen steht die Natur im Vordergrund – Beton hat hier nichts verloren. Greifen Sie auf natürliche Materialien wie Kies, Stein oder Eichendekor zurück. Ein Weg aus Rasen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit. Die natürlichen, geschwungenen Wege führen vorbei an artenreichen, bunten Beeten und üppigen Blüten. Gebrochene Sichtfelder durch für das Auge verschlungene Wege tragen zur verwunschenen Erscheinung des Cottage Gartens bei.
3. Gemütliche Sitzecken im Cottage Garten
Wenn Sie sich im Sommer in einer kühlen Gartenecke entspannen möchten, bieten gemütliche Sitzecken im Schatten von Bäumen und Sträuchern die perfekte Gelegenheit dazu. Meist versteckt und von einer Vielzahl von Pflanzen umschlossen, ist die Sitzecke so wie der Rest des Cottage Gartens ebenfalls eher rund, organisch und natürlich gestaltet. Als Untergrund für Ihre Sitzmöbel eignet sich Rasen, Kies oder Mulch. Unsere BIO Holzschnitzel bieten nicht nur einen dekorativen Untergrund für Ihre Sitzecken und Wege, sondern hemmen gleichzeitig auch den Unkrautwuchs. Auch die Stühle und Tische der Sitzecke bestehen aus natürlichen Materialien. Gut geeignet sind zum Beispiel Teakmöbel. Ein Pavillon, der von Kletterrosen, Clematis oder Efeu bewachsen ist, kann ebenfalls Schatten spenden und für ein romantisches Erscheinungsbild sorgen.
4. Cottage Garten abrunden mit Deko-Elementen
Den letzten Schliff verpassen Sie Ihrem Cottage Garten mit der passenden Dekoration. Diese ist ganz im Sinne der Natürlichkeit tier- und insektenfreundlich gehalten. Ein Staketenzaun, auf den umgedrehte Tontöpfe gestülpt werden, kann zum Beispiel als Unterschlupf für Insekten dienen. Mit Stroh oder Holzwolle umwickelt, sehen die Töpfe noch ansehnlicher aus. Insektenhotels bieten im Winter und zur Brutzeit einen Unterschlupf für Bienen und andere Insekten. Auf diese Weise trägt der Cottage Garten zur Erhaltung des Lebensraums von Wildbienen, Hummeln & Co bei. Für schutzsuchende Vögel eignen sich Vogelhäuschen aus Holz wunderbar. Vogelbäder aus Stein können ebenfalls eine gute Figur in dem naturliebenden Garten machen. Um sowohl die Tiere als auch Ihre Pflanzen zu unterstützen, lassen sich Rankgitter oder Pflanzpyramiden aus natürlichen Materialien wie Stöcken oder Weidenholz herstellen oder kaufen.
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