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Gründüngung: Alternativen fürs Gemüsebeet

Gründüngung mal anders!

Wenn sich der Sommer langsam dem Ende neigt und Sie Ihre Gemüsebeete bereits abgeerntet haben, ist die Zeit der Gründüngung gekommen. Allerdings eignet sich die Gründüngung nicht für jedes Gemüsebeet, denn selbst Anfang Herbst lassen sich noch viele Zucchinis, Melonen oder Tomaten ernten. Wir stellen Ihnen deshalb einige gute Alternativen vor!

Klassische Gründüngung

Bei der Gründüngung werden spezielle Gründüngungspflanzen oder Gründüngerpflanzen wie Lupinen, Buchweizen, Studentenblumen, Inkarnatklee oder Luzernen auf die abgeernteten Gemüsebeete gesät. Diese Pflanzen sorgen dafür, dass der ausgezehrte Boden wieder mit Stickstoff angereichert und aufgelockert wird.

Die Klassiker unter den Gründüngerpflanzen sind sogenannte Leguminosen (auch: Hülsenfrüchtler). Dazu gehören unter anderem Lupine, Erbsen oder Sojabohnen. Pflanzen, die zu den Leguminosen zählen, leben häufig in einer Symbiose mit Bakterien, die ihnen quasi den Stickstoff zur Verfügung stellen. Man spricht daher auch von "Stickstoffsammler". Danaben tragen andere Gründüngerpflanzen wie Gelbsenf und Phacelia mithilfe ihres Wurzelwerks zur einer Auflockerung des Bodens bei; wieder andere - wie beispielsweise Tagetes und Ringelblumen - können als Zwischenkultur für weniger Nematoden im Boden sorgen.

Nach dem Winter arbeitet man die zumeist durch den winterlichen Frost erfrorenen Pflanzen dann einfach in die Erde ein, sodass der Boden gut vorbereitet ist, um nun mit Gurken, Kohlrabi, Möhren oder Mangold bepflanzt zu werden.

Achtung: Für besonders stark zehrende Pflanzen, also Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf wie Tomate, Kürbis oder Melone, sollte man vor dem Einpflanzen zusätzlich Langzeitdünger einarbeiten. Er stellt sicher, dass die Pflanzen rundum mit allen Nährstoffen versorgt werden.

Für wen eignet sich die Gründüngung?

Die Gründüngung eignet sich besonders gut für große Gemüsegärten, in denen man ruhig mal einen Bereich „ungenutzt“ liegen lassen kann. Hier kann man beispielsweise mit einer Vierfelderwirtschaft arbeiten. Kurz zusammengefasst bedeutet das, dass der Gemüsegarten in vier Felder unterteilt wird: Jedes Jahr werden drei der Beete mit verschiedenen Gemüsepflanzen (davon eins mit Starkzehrern, eins mit Mittelstarkzehrern und eins mit Schwachzehrern) bepflanzt, während dem vierten Feld eine Ruhepause gegönnt wird. Statt Gemüse wird hier im Sommer eine Gründüngung ausgesät, die einerseits hübsch aussieht und viele Insekten anlockt und anderseits gut für den Boden ist. Im darauffolgenden Jahr ziehen alle Gemüsepflanzen ein Beet weiter, sodass nun eine andere Fläche in den Genuss einer Gründüngung kommt. Solch eine Vierfelderwirtschaft ist jedoch recht aufwendig und erfordert eine gute Planung.

Dazu kommt, dass nicht jede Pflanze gleichermaßen für jede Gründüngung geeignet ist. So sollten die Kulturpflanzen und Gründüngungspflanzen unterschiedlichen Pflanzenfamilien angehören. Das liegt daran, dass sich Schädlinge häufig auf Pflanzenfamilien spezialisiert haben. Werden beispielsweise auf einem Gemüsebeet Gründüngerpflanzen einer Familie ausgesät, ist das Risiko höher, dass Schädlinge auf nachfolgende Kulturen übertragen werden, die zur selben Pflanzenfamilie gehören.

Das bedeutet, dass beispielsweise Lupine, Klee und Wicke, die zur Familie der Schmetterlingsblütler zählen, nicht für eine Gründüngung zu empfehlen sind, wenn bereits Erbsen oder Bohnen, die ebenfalls Schmetterlingsblütler sind, auf dem Beet gestanden haben beziehungsweise im kommenden Jahr darauf angebaut werden sollen.

Darüber hinaus sollten die Gründüngungspflanzen aus verschiedenen Familien stammen, um eine Bodenmüdigkeit zu verhindern und dem Boden wirklich etwas Gutes zu tun.

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Zucchini ernten

Gründüngung bei kleinen Beeten

Wenn Ihnen nur ein Gemüsebeet oder Hochbeet zur Verfügung steht, welches Sie ausschließlich für den Gemüseanbau nutzen möchten, können Sie die Gründüngung einfach auf den Spätsommer verlegen. Das gelingt beispielsweise, indem Sie ausschließlich schnell reifende Kulturen wie Möhren, Salate oder Radieschen im Beet anbauen. Diese können Sie spätestens im August abernten, um anschließend die Gründüngungspflanzen auszusäen. Der August ist ein optimaler Aussaatmonat für viele bodenverbessernde Pflanzen wie Klee, Lupinen, Phacelia, Gelbsenf, Wicken oder Ölrettich.

Gründüngung im Herbst

Möchten Sie das Beet jedoch mit Tomaten, Gurken, Melonen, Kürbissen oder Kartoffeln bepflanzen, die durchaus auch noch im September oder Oktober geerntet werden können, sieht es mit der klassischen Gründüngung etwas schwieriger aus. Denn die Gründüngungspflanzen brauchen ein wenig Zeit, um zu wachsen und den Boden mit ihren langen Wurzeln aufzulockern oder ihn mit Stickstoff anzureichern. Planen Sie daher auch für eine Gründüngung im Herbst ruhig einige Wochen ein. Bis spätestens Anfang Oktober sollten deshalb – je nach Witterung – die Pflanzen ausgesät sein. Für solch eine späte Gründüngung im Herbst eignen sich unter anderem Phacelia, Gelbsenf und Perserklee.

Tipp: Wenn Sie nur wenig Zeit für die Gründüngung haben oder es im Oktober nicht mehr geschafft haben, die Samen auszusäen, können Sie Ihrem Boden mit Gründüngungsalternativen unter die Arme greifen.  

Schafwolldünger

Gründüngungsalternativen fürs Gemüsebeet

Als Alternativen für die klassische Gründüngung mit Pflanzen können Sie alle organischen Gartendünger verwenden. Dazu gehören beispielsweise Pferdedung, Hornspäne oder verschiedenste BIO-Langzeitdünger mit Schafwolle. 
Durch den organischen Dünger werden verschiedenste Mikroorganismen im Boden aktiviert. Sie zersetzen den Dünger und setzen so die Nährstoffe frei. Zugleich lockern sie durch ihre Tätigkeit den Boden auf. Dies ist auch für Regenwürmer interessant, die nun dazustoßen und für eine gute Bodenstruktur sorgen. Damit die freigesetzten Nährstoffe auch direkt von den Pflanzen genutzt werden können, sollte der Dünger relativ zeitnah vor der Pflanzung der Gemüsepflanzen eingebracht werden.

Wann kann man den Boden düngen?

Während die klassischen Gründüngungspflanzen von März bis Oktober ausgesät werden können, sollte die Versorgung des Bodens mithilfe von organischen Düngermitteln im Frühjahr stattfinden. Wird der Dünger bereits im Spätsommer oder Herbst nach der Ernte des Gemüsebeetes eingebracht, kann es passieren, dass die Nährstoffe bereits freigesetzt werden, obwohl es keine Pflanzen gibt, die sie benötigen. In diesem Fall würden die Nährstoffe ungenutzt bleiben und im Laufe des Winters durch Regen und Schnee ausgeschwemmt werden. Im kommenden Jahr müsste man dann erneut zum Dünger greifen. Um das zu verhindern, sollte man unbedingt erst im Frühjahr düngen!

Auf die richtige Dosierung kommt es an!

Damit der Boden nicht überdüngt wird und zugleich sichergestellt werden kann, dass die Pflanzen ausreichend Nährstoffe haben, sollte man unbedingt die Dosierungsangaben auf der Verpackung beachten. Hier finden Sie konkrete Hinweise zur Ausbringung des Düngers.

Kräuterbeet düngen

Richtig düngen – so geht’s!

Nachdem Sie die Erde von eventuell frisch gewachsenem Unkraut befreit und gut umgegraben haben, können Sie den Dünger in das Gemüsebeet einarbeiten. Oft braucht der Boden nicht gewässert zu werden, da die Erde im Frühjahr noch recht feucht ist und der Regen nicht allzu lang auf sich warten lässt. Sollte der Boden jedoch sehr trocken sein und auch in den nächsten Tagen kein Regenschauer vorbeiziehen, empfehlen wir Ihnen, doch zur Gießkanne oder zum Wasserschlauch zu greifen und den Boden zu bewässern. Denn damit die Nährstoffe des organischen Düngers freigesetzt werden können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Der Boden muss eine bestimmte Bodentemperatur haben und er muss eine gewisse Feuchtigkeit besitzen. Erst diese Faktoren gewährleisten, dass die Nährstoffe den Pflanzen verfügbar gemacht werden können.
Sie können den Dünger auch direkt vor der Pflanzung einarbeiten. Denn da die Gemüsepflanzen nach dem Einpflanzen gut gewässert werden müssen, um ihnen das Anwurzeln zu erleichtern, wird zugleich dafür gesorgt, dass die Nährstoffe freigesetzt werden.

Gemüsebeet mit Zweigen bedecken

Damit das Gemüsebeet nicht bis zur Düngung im Frühjahr ungeschützt brach liegen muss, können Sie es mit Tannenzweigen abdecken oder mit ein paar einjährigen Blumen wie zum Beispiel winterharten Hornveilchen bepflanzen. Dadurch schwemmt der Boden nicht zu schnell aus und er wird vor Unkrautsamen geschützt, die im Spätsommer oder im Frühjahr durch die Luft fliegen, und sich nur zu gern auf einer unbepflanzten Fläche niederlassen.  

Lavendel

Kleiner Tipp: Bienenweide als Gründüngungsalternative

Wenn Sie auf einem Ihrer Beete bereits eine insektenfreundliche Blumenwiese mit Kornblumen, Ringelblumen, Sonnenblumen, Phacelia oder Lupinen ausgesät haben, können Sie diese einfach stehen lassen, auch wenn die Blüten im Herbst verblüht sind. Sie dienen ebenfalls als Gründüngung und sorgen für den nötigen Bodenschutz im Winter. Im Frühjahr können Sie den Boden dann umgraben und so die Überreste der Blumen in den Boden einarbeiten. Möchten Sie anschließend Starkzehrer auf das Beet pflanzen, sollten Sie vor dem Einpflanzen allerdings zusätzlich Langzeitdünger einbringen zum Beispiel einen organischen Bio-Langzeitdünger mit Schafwolle für Gemüsepflanzen.

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