Saftige Tomaten, würziger Mangold oder knackiger Blumenkohl – vor allem im Sommer und Spätsommer ist es so weit: Viele liebevoll gepflanzt und gepflegte Obst- und Gemüsearten sind erntereif. Doch das bedeutet auch, dass der Herbst langsam in den Startlöchern steht. Die Zeit des Gärtnerns ist damit jedoch nicht vorbei. In diesem Artikel finden Sie Tipps für die Bepflanzung und Pflege Ihres Hochbeets im Herbst.
Nach der Ernte ist vor der Ernte: Den frei gewordenen Platz im Hochbeet können Sie beispielsweise mit schnell wachsenden Gemüsepflanzen und klassischem Herbstgemüse füllen. Gut geeignet sind beispielsweise:
Die meisten Gemüsearten wie Grünkohl oder Möhren säen Sie am besten im Juli oder August aus. Feldsalat sowie einige Spinatsorten können sogar noch bis in den Oktober ins Hochbeet gesät werden. Alternativ können Sie im Spätsommer oder frühen Herbst noch vorgezogene Jungpflanzen ins Beet setzen. Das bietet sich vor allem für Winter-Brokkoli, Rosenkohl oder Lauch an.
Nicht nur im Herbst können Sie sich noch über frische Vitamine aus eigenem Anbau freuen. In unserem Ratgeberbeitrag Gemüseanbau im Winter erfahren Sie, welche Gemüsearten Sie während der kalten Jahreszeit ernten können.
Nicht nur Nutzpflanzen fühlen sich im Hochbeet wohl, auch Blumen können in dem Hochbeet wachsen und für bunte Farbakzente im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon sorgen. Gut geeignet sind beispielsweise Veilchen. Auch eine Mischkultur mit Gemüsepflanzen wie Salat oder Spinat ist eine schöne Idee für ein herbstliches Hochbeet. Weitere Inspiration für eine herbstliche Bepflanzung finden Sie im Ratgeberbeitrag „Herbstblumen für Balkon und Kübel“.
Gerade in den ersten beiden Jahren nach Neuanlage sacken die Schichten in Ihrem Hochbeet über die Sommermonate deutlich ab. Das ist gar nicht schlimm, denn das zeigt, dass der Kompost, der für eine gute Nährstoffversorgung und Wärmeentwicklung zuständig ist, „arbeitet“. Sie können Ihr Hochbeet einfach mit Hochbeet- und Gewächshauserde wieder auffüllen, bevor Sie mit der herbstlichen Bepflanzung loslegen. Zur Regulierung der Temperatur eignet sich ein Mulch aus Kompostfaser. Dieser wird als vierte und damit oberste Schicht im Hochbeet verteilt. Das bedeutet, der Mulch schützt vor Frostschäden, verhindert andererseits aber auch, dass die Erde schnell austrocknet. Auch Unkrautwuchs wird gehemmt. Wird es draußen allmählich kühler, ist zudem ein Frühbeet-Aufsatz sinnvoll, um die Pflanzen vor Kälte zu schützen. Dieser wandelt Sonnenlicht in Wärme um, sodass es vor allem nachts nicht zu starken Temperaturschwankungen kommt. Alternativ können Sie das Hochbeet mit Vlies abdecken. Wichtig ist dabei, tagsüber zu lüften, damit sich unter dem wärmenden Material keine Pilzerkrankungen bilden können. Ernten sollten Sie grundsätzlich nur an frostfreien Tagen. Außerdem ist wichtig darauf zu achten, welche Gemüsearten ihren Platz im Hochbeet räumen sollten, bevor die Anzeige auf dem Thermometer unter null fällt.
Da Tomaten, Paprika und andere starkzehrende Pflanzen während der Sommermonate oftmals viele Nährstoffe verbrauchen, eignen sich für die Herbstbepflanzung insbesondere Mittel- und Schwachzehrer. Dazu gehören unter anderem Spinat, Radieschen oder Salat. Diese benötigen für ein gesundes Wachstum etwas weniger Stickstoff, Kalium oder Phosphat als die Starkzehrer. Ein spezieller Hochbeetdünger ist optimal an die Bedürfnisse der Gemüsepflanzen im Hochbeet angepasst und kann bis Oktober einfach mit dem Gießwasser ausgebracht werden. Möchten Sie lieber starkzehrende Gemüsepflanzen wie Brokkoli oder Blumenkohl pflanzen, empfehlen wir Ihnen die Dosierung entsprechend der Angaben auf der Verpackung anzupassen, damit diese Gemüsepflanzen ebenfalls ausreichend Nährstoffe zum Wachsen haben.
Sie haben eine besonders reiche Obst- und Gemüseernte? – Was zunächst für Glücksgefühle im Freiluftwohnzimmer sorgt, kann angesichts des fehlenden Platzes zum Lagern zur Herausforderung werden. Eine kostenlose Lösung, damit das Gemüse knackig bleibt und seine Inhaltsstoffe behält, ist die Erdmiete im Hochbeet. Diese Methode eignet sich für Wurzel- und Knollengemüse, die wahlweise in einer Kiste oder lose in ein Loch in die Erde Ihres Hochbeets gelegt werden. Darüber kommt einer Abdeckung mit einer Mulchschicht, einem Holzgitter sowie nach Bedarf einer schützenden Gewebefolie. Aufgrund der Dunkelheit, Luftfeuchte und kühlen Temperaturen bleibt das Gemüse in der Erde Ihres Hochbeets den Herbst und Winter über frisch.
Sie haben die Zeit für eine Herbstaussaat leider verpasst? Dann nutzen Sie den Herbst doch für eine Auffrischungskur. Arbeiten Sie etwas Gärtnerkompost in Ihr Hochbeet ein und lassen es über den Winter einfach weiter „arbeiten“.
Die Füllung des Hochbeetes sackt im Schnitt nach einem Jahr um circa 10 bis 20 Zentimeter ab. Daher sollte jährlich im Frühjahr die oberste Schicht mit frischer Erde aufgefüllt werden.
Wie Sie Ihr Hochbeet bepflanzen können, warum es verschiedene Schichten gibt und weitere Tipps rund um Ihr Hochbeet, erklären Ihnen Gartenbauingenieur Werner Peitzmann und Journalistin Amelie Fröhlich in „Dein Fleckchen Grün“. Wir wünschen viel Spaß beim Reinhören!
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