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Blütezeit
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Richtig pflanzen
Stockrosen pflanzen
Sie möchten sich die romantische Idylle eines Landhausgartens Nachhause holen? Eine Pflanze darf hier auf keinen Fall fehlen – die hübsche Stockrose. Die Gattung der Stockrosen (Alcea) gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae), die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt. Zu der bereits langjährig in Europa und Asien vorkommenden Pflanzenfamilie gehören knapp 80 Arten.
Die hübsche Zierpflanze ist bekannt für ihren hohen, aufrechten Wuchs von bis zu zwei Metern. An diesem langen Stiel bilden sich die auffälligen Blüten, die es in einer breiten Farbpalette von Rosa über Gelb bis zu dunklem Violett gibt. Stockrosen sind zweijährig, somit bilden sie im ersten Jahr nach ihrer Pflanzung lediglich eine Blattrosette aus, im zweiten Jahr wachsen sie anschließend in die Höhe und bilden ihre Blüten aus. Diese präsentiert die Stockrose von Juli bis September. Doch neben ihrer Optik ist die Stockrose auch als Heilpflanze bekannt: Bereits im alten Rom wurde die Pflanze in Klostergärten als natürliches Heilmittel bei Husten oder Bronchitis eingesetzt.
Mit ihren großen, farbenfrohen Blüten eignen sich Stockrosen optimal für einen naturbelassenen Bauerngarten. Hier machen sie insbesondere im Staudenbeet, gepaart mit Sonnenblumen, Phlox oder Rittersporn, eine gute Figur. Aufgrund ihrer langen Hälse benötigen Stockrosen oftmals eine Stütze, um nicht abzuknicken: Eine besonders hübsche Idee ist daher, die Stockrose an Hauswänden, Zäunen oder Mauern entlang wachsen zu lassen. Dabei erfreuen nicht nur wir uns an ihren Blüten. Sorten mit ungefüllten Blüten bieten auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge!
Bei der vielfältigen Pflanzenfamilie der Stockrose ist für jeden etwas dabei: So gibt es Arten und Sorten in allen erdenklichen Farben sowie zahlreiche gefüllte als auch ungefüllte Sorten der Stockrose. Die bekannteste Art ist die Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea), die auch Stockmalve oder Bauernrose genannt wird und vielerorts Gärten ziert. Einen besonders interessanten Kontrast zu hellblühenden Zierpflanzen bietet hier beispielsweise die dunkelrot-violette Stockrose ‘Nigra‘, die fast schon schwarz aussieht. Gleichermaßen gibt es viele beliebte Sorten mit gefüllten Blüten wie die ‘Pleniflora‘. Farblich können Sie ganz nach Ihrem Geschmack kombinieren: Helle, pastellfarbige Blüten oder auch kräftige, dunkelrote oder dunkelviolette Töne sorgen für eine besonders romantische Optik.
Eine weitere, robuste Art der Stockrose ist die Feigenblättrige Stockrose (Alcea ficifolia), welche ihre großen Blüten in zahlreichen Farbvariationen präsentiert. Interessant für Hobbygärtner ist zudem die Kreuzung aus der Gewöhnlichen Stockrose und dem Echten Eibisch (Althaea officinalis) – diese Hybride werden auch als „Bastardmalven“ bezeichnet. Sie weisen etwas kleinere Blüten auf, sind jedoch robuster gegenüber dem gefürchteten Malvenrost.
Stockrose und Malve: Was ist der Unterschied?
Eine weitere Schönheit aus der Familie der Malvengewächse, die oftmals mit der Stockrose verwechselt wird, ist die Malve. Auch wenn sich die beiden Pflanzengattungen optisch ähneln, lassen sie sich gut anhand ihrer Blütenstruktur und Wuchshöhe unterscheiden. Während die Stockrose hoch in die Höhe wächst, ist die Wilde Malve mit ihren maximal 120 Zentimetern Wuchshöhe deutlich kleiner und wächst eher krautig und verzweigt. Die Stockrose hat zudem größere, trompetenförmige Blüten, während die Blüten der Malve kleiner ausfallen.
Besonders wohl fühlen sich Stockrosen an einem vollsonnigen, windgeschützten Standort. Optimal ist ein nährstoffreicher, durchlässiger Boden, der nur leicht feucht ist. Über ein Plätzchen an Hauswänden, Zäunen oder Pergolen, die ihr Halt bieten, freut sich die Stockrose besonders. Auch im Blumen- und Staudenbeet gedeiht die Stockrose bestens, wenn man ihr mittels einem Pflanzstab oder Staudenhalter Unterstützung bietet. Wir empfehlen, Stockrosen im Beet jedoch nicht allzu dicht beieinander zu pflanzen, damit sie sich gut entwickeln können. So können auch die Blätter nach Regenschauern gut trocknen –wodurch Sie auch dem lästigen Malvenrost vorbeugen.
Haben Sie Ihre Stockrosen als Jungpflanzen im Gartenhandel gekauft, pflanzen Sie diese am besten im frühen Herbst im Garten, damit sie sich noch vor Wintereinbruch gut entwickeln können. Die Zierpflanze erfreut Sie im darauffolgenden Frühjahr mit ihrer schönen Blüte. Bedenken Sie beim Kauf, dass Stockrosen, die bereits Blüten tragen, noch in dem selben Jahr verblühen werden und im darauffolgenden Jahr keine Blüten mehr tragen.
Kann man Stockrosen auch im Kübel pflanzen?
Sie können die hübsche Blühpflanze auch problemlos im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse pflanzen – das Gefäß sollte dabei über eine ausreichende Tiefe von mindestens 30 bis 40 Zentimetern sowie Abzugslöcher verfügen. Bringen Sie zunächst eine Schicht Bimsgranulat auf dem Kübelboden aus, um Staunässe vorzubeugen. Pflanzen Sie die Stockrose anschließend in eine Balkon- und Kübelpflanzenerde – diese bietet dem Malvengewächs optimale Wachstumsbedingungen.
Neben dem Auspflanzen von Jungpflanzen können Sie die Alcea rosea auch problemlos aussäen. Die Aussaat kann ab Juni bis zum Spätsommer direkt im Beet erfolgen. Wenn Sie die Stockrose direkt im Beet aussäen, sollten Sie zwischen den Samen einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern einplanen. Drücken Sie die Samen einige Millimeter in den Gartenboden ein, denn Stockrosen sind Dunkelkeimer, das heißt für eine erfolgreiche Keimung müssen sie dünn mit Erde bedeckt sein. Wurden die Stockrosen im Beet zu dicht ausgesät, empfehlen wir, diese noch vor dem Winter an eine neue Stelle im Garten umzupflanzen, damit sie sich zum Frühling hin gut entwickeln können.
Eine Aussaat ist ebenfalls in Anzuchtschalen möglich. Nach einigen Wochen können Sie die Pflänzchen vereinzeln und an ein luftiges Plätzchen im Beet setzen. Warten Sie damit nicht allzu lange, denn die tiefen Wurzeln der Stockrose benötigen ausreichend Platz zum Anwachsen. Im zweiten Jahr zeigen auch die frisch ausgesäten Stockmalven ihre hübschen Blüten.
Richtig pflegen
Stockrosen pflegen
Pflanzen mit dünnen, großflächigen Blättern haben in der Regel immer einen hohen Wasserbedarf und so müssen auch Stockrosen während der Sommermonate regelmäßig gegossen werden. Besonders in ihrem zweiten Jahr legt die Blume schnell an Wuchshöhe zu und benötigt entsprechend reichlich Wasser. Achten Sie somit darauf, dass der Boden stets gleichmäßig feucht ist, jedoch keine Staunässe entsteht. Eine Drainageschicht aus Bimsgranulat beugt dieser im Kübel zusätzlich vor. Frisch ausgesäte oder neu gepflanzte Stockrosen benötigen besonders konstante Zuwendung. Um die Feuchtigkeit länger in der Erde zu erhalten, können Sie den Boden um die Stockrose herum mit Gartenfaser mulchen. Auch das regelmäßige Auflockern der Erde trägt dazu bei, dass die Zierpflanze das Gießwasser besser aufnehmen kann und weniger Wasser verdunstet.
Um ihre großen, hübschen Blüten auszubilden, benötigt die Stockrose ausreichend Kraft und Energie – versorgen Sie die Pflanze daher ab der Wachstumsphase im Frühling regelmäßig mit Nährstoffen. Im Staudenbeet können Sie hierzu den COMPO BIO Universal Langzeit-Dünger mit Schafwolle in die Erde einarbeiten. Der rein organische Dünger sorgt für ein kräftiges und gesundes Wachstum der Zierpflanze. Ergänzend können Sie während der Vegetations- und Blütezeit einen Flüssigdünger wie den BIO Blumendünger ins Gießwasser geben.
Erfreuen Sie sich an dem Blick Ihrer Stockrosen im Garten? Dann müssen Sie nichts weiter tun – die Blühpflanze sät sich nach dem Verblühen im Spätsommer selbst wieder aus und sorgt so für weitere bunte Farbtupfer im Garten. Lassen Sie dazu die Samenstände über den Winter hinweg stehen und entfernen Sie diese erst im nächsten Frühling. Möchten Sie die Alcea rosea gezielt selbst aussäen, können Sie die Samen auch sammeln. Diese sind reif, sobald die Fruchtkapseln braun und trocken aussehen. Säen Sie diese direkt im August oder September aus, werden Sie im übernächsten Jahr mit den schönen Blüten beschenkt. Alternativ lassen sich die Samen auch an einem trockenen und dunklen Ort lagern, wenn Sie diese erst später aussäen möchten.
Falls Sie sich an Ihren Stockrosen sattgesehen haben, können Sie die Selbstaussaat verhindern, indem Sie die Pflanze nach der Blüte über dem Boden zurückschneiden. Doch auch so kann sich ein Rückschnitt der Stängel bis ins Laub lohnen: Manche Mutterpflanzen erholen sich so über den Winter und bringen es im Folgejahr zu einer zweiten Blütesaison.
Die zweijährige Stockrose ist hart im Nehmen und benötigt normalerweise keinen Winterschutz. Während der Wintermonate stirbt der oberirdische Teil der Pflanze ab, im Frühjahr treibt sie wieder neu aus. Bei sehr starken Frösten kann es sich jedoch lohnen, die Malvengewächse zusätzlich zu schützen – insbesondere bei Jungpflanzen im ersten Jahr macht dies Sinn, damit ihre Wurzeln nicht beschädigt werden. Dafür können Sie die Erde um den Stängel der Pflanze mit Laub oder Reisig bedecken oder die Stockrosen mit einem Vlies oder einem alten Laken umwickeln.
Eine lästige Pilzkrankheit, die Stockrosen häufig befällt, ist der Malvenrost (Puccinia malvacearum). Bei feucht-warmem Wetter verbreiten sich seine Sporen besonders schnell und sorgen für gelbe Flecken und rotbraune Pusteln auf den Unterseiten der Blätter. Bei starkem Befall verwelken die Blätter und die Stockrose verkahlt mitunter komplett. Haben Sie einen Befall mit dem Malvenrost festgestellt, entfernen Sie zunächst die infizierten Blätter und entsorgen diese im Hausmüll. Bringen Sie diese nicht auf den Kompost, da sich die Pilzsporen ansonsten wieder im Garten ausbreiten können. Anschließend hilft ein speziell gegen Pilze wirkendes Pflanzenschutzmittel wie das COMPO Ortiva® Spezial Pilz-frei AF, um Ihre Stockrose vor weiteren Schäden zu schützen.
Einem Befall mit Malvenrost lässt sich durch die Wahl des richtigen Standortes vorbeugen – optimal ist ein Platz im Beet mit ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen, sodass die Luft gut zirkulieren kann. Achten Sie zudem darauf, kein Wasser über die Blätter zu gießen, damit sich dort keine Feuchtigkeit sammelt. Stockrosen-Hybride, die aus der Kreuzung der Gewöhnlichen Stockrose mit dem Echten Eibisch entstanden sind, sind zudem deutlich widerstandsfähiger gegenüber dem Malvenrost.
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