Balkongarten anlegen

Wenn Sie sich einen farbenfrohen Balkon wünschen, steht Ihnen gerade im Frühjahr oder Sommer eine große Auswahl an Balkonblumen zur Verfügung: Begonien, Geranien, Petunien, Fuchsien, Zauberglöckchen, Hornveilchen, Ranunkeln oder Verbenen sind allesamt für die Pflanzung im Topf oder im Balkonkasten geeignet. Daneben sind quasi alle Kräuter von Basilikum bis Zitronenmelisse für die Topfkultur geeignet. Blühende Kräuter sind übrigens auch für Bienen und andere Nützlinge sehr interessant.
Im Bereich der Nutzpflanzen findet sich mittlerweile ebenfalls eine große Vielfalt an Pflanzen, die wenig Platz wegnehmen und trotzdem mit leckeren Früchten begeistern. So können Sie sich mit kleinen Zwerg-Tomatensträuchern, Balkon-Chilis oder blühenden Topf-Pfirsichbäumchen einen wunderschönen Obst- und Gemüsegarten auf dem Balkon anlegen.

Tipp: Achten Sie beim Kauf am besten auf das Pflanzetikett. Hier finden Sie Angaben zum Wuchscharakter der Pflanze und erfahren, wie viel Pflanzabstand Sie einplanen müssen. Handelt es sich beispielsweise um eine klassische Garten-Himbeere, die mehrere meterlange Ruten ausbilden kann, sollten Sie den Topf lieber wieder zurückstellen und stattdessen zu einer Balkon-Himbeere greifen. Solche speziellen Topf-Pflanzen haben einen sehr kompakten Wuchs und eignen sich damit hervorragend für einen kleinen Balkongarten.

Balkonkästen gehören vermutlich zur Standardausstattung für Balkongärtner. Es gibt sie in verschiedensten Formen, Farben und Größen. Um den Platz möglichst effizient zu nutzen, wählen Sie Blumenkästen, die Sie auf das Balkongeländer aufstecken oder außen dranhängen können. Aber Achtung: Die Balkonkästen sollten gut gesichert sein, damit sie bei einem Sturm oder Unwetter nicht hinunterfallen können. Zudem gibt es in einigen Mietwohnungen auch die Regel, dass Balkonkästen nur nach innen aufgehängt werden dürfen. Bevor Sie Blumenkästen besorgen, ist es daher sinnvoll, sich über die Regelungen zu informieren. Anschließend können Sie das Balkongeländer ausmessen. Bei einem gut zwei Meter breiten Balkon sind zwei große Kästen mit einer Länge von je 100 Zentimetern empfehlenswert. So können Sie die gesamte Länge des Balkongeländers optimal bepflanzen. Natürlich können Sie auch viele kleine Blumenkästen oder Hänge-Töpfe verwenden. Zwar verschenken Sie dadurch etwas Platz, der Balkon selbst kann optisch aber ein wenig größer wirken.

Pflanztipp: Für halbschattige bis sonnige Balkongärten eignen sich eine Vielzahl an Blumen. Wunderschön sind beispielsweise Geranien, Petunien, Margeriten, Elfenspiegel, Zauberglöckchen, Verbenen oder Tagetes. Wer kleine Balkonpflanzen zum Ernten anbauen möchte, kann verschiedenste Kräuter, Erdbeeren oder Zwerg-Buschtomaten pflanzen. Auf eher schattigen Nordbalkonen sorgen Begonien und Fuchsien für ein paar hübsche Farbtupfer. Kräuterliebhaber können zudem Waldmeister oder Bärlauch pflanzen.

Wer sagt, dass Töpfe immer auf dem Boden stehen müssen? Ampeln sind optimal, um auch die Fläche in der Luft zu nutzen. Besonders hängend wachsende Pflanzen fühlen sich hier wohl. Blumenampeln gibt es in unterschiedlichen Größen, sodass Sie die Ampel passend zur Pflanze auswählen können – oder auch mehrere Pflanzen in eine Ampel setzen können.

Pflanztipp: Auf hellen Balkonen verbreiten bunte Hänge-Verbenen, Wandelröschen oder Hänge-Geranien gute Laune. Auch Blattschmuckpflanzen wie der Silberregen sorgen für echte Hingucker. Da die meisten Erdbeeren hängend wachsen, sind sie ebenfalls perfekte Kandidaten für die Ampelbepflanzung. Für schattige Balkongärten sind Hänge-Begonien und Fuchsien zu empfehlen. Mit ihren zauberhaften Blüten sind sie eine traumhafte Augenweide. Fällt zumindest ein wenig Licht auf den Balkon, können Sie es auch mit Wald-Erdbeeren probieren.

Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich auch kahle Wände mit hübschen Pflanzen kaschieren. Bauen Sie beispielsweise aus einem Brett und einem Seil ein praktisches Hänge-Regal. Darauf können Sie kleinere Kräuter oder Blumen drapieren. Zusätzlich können Sie Ihre Balkonwände mit ein paar Sukkulenten, die in einer „Living Wall“ wachsen, verschönern.

Für noch mehr Pflanzenvielfalt auf dem Balkon lässt sich aus einer Holzpalette ein vertikales Gartenbeet bauen. Bepflanzen Sie die Paletten jedoch nicht zu dicht, da jede Pflanze ausreichend Platz für ihre Wurzelentwicklung braucht. Generell eignen sich für ein vertikales Palettenbeet vor allem kleinwüchsige Sukkulenten, verschiedene Kräuter oder robuste Wildblumen, die mit wenig Erdvolumen zurechtkommen. Beim Bauen sollte auch darauf geachtet werden, dass nach dem Gießen überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Außerdem kann man Blumen pflanzen, die statt in die Breite besonders gut in die Höhe wachsen. Solche Kletterpflanzen wie die Schwarzäugige Susanne, Wilder Wein, Efeu oder Clematis dienen zugleich als Sichtschutz gegen neugierige Blicke.

Wenn Sie besonders platzsparend pflanzen möchten, empfehlen wir, lieber in eckige Töpfe als in runde zu pflanzen, da Sie hier keinen Zwischenraum verschenken. Handelt es sich um recht große Kübel, die ein Fassungsvolumen von 8 oder 15 Litern fassen, können Sie sogar kompakt-wachsende Topf-Obstbäume wie Balkon-Pfirsiche oder Säulen-Apfelbäume pflanzen – und auch Tomaten oder Gurken fühlen sich darin wohl. Der Standort sollte für diese Pflanzen allerdings hell und sonnig sein. Am besten ist ein Balkon, der mindestens die Hälfte des Tages in der Sonne liegt.

Besonders praktikabel sind große Kisten oder – für einen etwas ansprechenderen Anblick auf dem Balkon – kleinere Hochbeete. Je nachdem, wie groß die Kiste oder das Hochbeet ist, lassen sich auf einem sonnigen oder halbschattigen Balkongarten unterschiedlichste Gemüse- und Obstpflanzen anbauen: Vom Salat übers Radieschen bis hin zum duftenden Kräuterbeet sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Gerade auf sonnigen Balkonen gibt es verschiedenste Ideen, wie man sein Hochbeet bepflanzen kann.
Auf einem Nordbalkon wird es hingegen etwas schwieriger. Versuchen Sie es hier mit Schattenpflanzen wie Bärlauch, Waldmeister oder mit Wasabi! Auch hübsche Zierpflanzen wie Farn, Funkie und Tränendes Herz können recht gut an schattigeren Orten wachsen.

Tipp: Vor der Pflanzung ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Gießwasser problemlos durch mehrere Abzugslöcher ablaufen kann. Um einer potenziellen Staunässe noch besser vorzubeugen, ist eine Drainage aus Bimsgranulat empfehlenswert. Achten Sie außerdem darauf, dass die Pflanzen genügend Platz für ihre Wurzeln haben.

In einen Balkongarten gehören natürlich nicht nur farbenfrohe Pflanzen, sondern auch eine schöne Sitzgelegenheit, auf der man sich nach dem Gärtnern entspannen kann. Hier sind – gerade, wenn nur wenig Platz auf dem Balkon herrscht – Balkonmöbel, die man zusammenklappen kann, empfehlenswert. Es gibt bereits eine Vielzahl an Variationen, die sich gut für einen kleinen Balkon eignen. Beim Gärtnern und Bepflanzen kann man die Stühle einfach kurzerhand zusammenklappen, an die Seite stellen und sich ungestört um seine Pflanzen kümmern. Hilfreich sind auch Möbel, die man für verschiedene Zwecke nutzen kann: zum Beispiel die Truhe, in der sich problemlos ein paar Beutel Erde verstauen lassen, die aber mit zwei, drei hübschen Kissen auch als Bank genutzt werden kann. Große, bequeme Kissen, die man bei Bedarf auf dem Boden verteilt, können ebenfalls als Sitzgelegenheit dienen, wenn man mal ein paar Freunde zu Besuch hat.

Übrigens: Während man auf einem Westbalkon die Abendsonne genießen kann, kann es auf einem Südbalkon im Sommer sehr heiß werden. Ein schmaler Sonnenschirm oder ein kleines Sonnendach können hier Abhilfe schaffen. So ein Sonnensegel hat den Vorteil, dass es insgesamt mehr Schatten spendet und zugleich keine Stellfläche benötigt.

Für eine besonders schöne Atmosphäre an lauen Sommerabenden sind Lichterketten, Kerzen und Windlichter unverzichtbar: Die Lichterketten können ganz einfach und platzsparend um das Geländer geschlungen werden oder an der Decke aufgehängt werden; Kerzen und Windlichter werden auf einem Hänge-Regal oder einem kleinen Holztisch drapiert – fertig ist die Lichter-Deko im Balkongarten. Mehr Anregungen und Ideen finden Sie im Beitrag „Lichter im Garten“.