Die Dipladenia wird zwar meist als einjährige Pflanze im Topf kultiviert, mit etwas Fingerspitzengefühl können Sie die mehrjährige Pflanze aber erfolgreich überwintern. Erfahren Sie, wann Sie die hübsche Blüh- und Kletterpflanze, die auch als Mandevilla oder Sundaville bekannt ist, zur Überwinterung vom Balkon holen sollten, welche Pflegemaßnahmen im Winter zu beachten sind und wann eine Dipladenia wieder nach draußen ziehen darf.
Dipladenien (Mandevilla sanderi) stammen ursprünglich aus Südamerika und mögen es deshalb wohlig warm. Im Sommer sind der Kletterpflanze Temperaturen über 20 Grad Celsius am liebsten. Auch im Winter mag es die Tropenpflanze nicht zu kalt, denn die hübsche Dipladenia ist leider nicht winterhart. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Dipladenia reinholen, bevor die Temperaturen unter acht Grad fallen. Denn bei acht Grad wird das Wachstum eingestellt. Wird es noch kühler, kann die schöne Pflanze schnell Kälteschäden erleiden.
Im Winterquartier beträgt die optimale Temperatur zwischen acht und zwölf Grad. Wärmer sollte es auf keinen Fall sein, denn dann wird die Winterruhe unterbrochen – und die braucht die Pflanze nach sechs Monaten Dauerblüte dringend, um neue Kraft für die nächste Saison zu sammeln. Steht die Dipladenia während der Winterruhe zu warm, hemmt dies die Blütenbildung im nächsten Frühjahr und Sie können sich erst deutlich später am Blütenmeer erfreuen.
Die Dipladenienart Mandevilla laxa, auch Chilenischer Jasmin genannt, trotzt Temperaturen bis null Grad. Selbst kurze Frostphasen bis minus fünf Grad kann die Pflanze überstehen. So verschönert sie noch länger Terrasse und Balkon.
Da Dipladenien mit Ausnahme der duftenden Mandevilla laxa kühle Temperaturen nicht mögen und überhaupt keinen Frost vertragen, sollten Sie schon recht früh im Herbst an den Umzug ins Winterquartier denken: In der Regel muss die mediterrane Kübelpflanze ab Mitte Oktober vor drohenden Kältephasen und frostigen Nachttemperaturen geschützt werden. Spätestens wenn die Temperaturen unter 8-Grad-Marke fallen, wird es höchste Zeit für den Umzug ins Winterquartier.
Bei ihren hübschen Blüten liegt die Versuchung nahe, die Mandevilla zum Überwintern an einem schönen Plätzchen in der Wohnung, zum Beispiel im Wohnzimmer, zu überwintern. Das ist allerdings nicht ideal, da die Temperaturen hier die optimale Temperatur von sechs bis zwölf Grad bei weitem übersteigen. Würde man eine Dipladenia im Winter einfach ins warme Wohnzimmer stellen, würde sie dort zwar immer weiter Blüten bilden, sich dabei aber derart verausgaben, dass sie nach zwei bis drei Jahren einginge. Statt die Pflanze also in der Wohnung zu überwintern, könnte der eine oder die andere auf die Idee kommen, die Dipladenia im Keller zu überwintern – denn hier sind die Temperaturen bekanntlich kühler. Leider fehlt es vielen Kellerräumen aber häufig an Licht, das die mediterrane Pflanze so liebt. Die Dipladenia könnte aufgrund des Lichtmangels die Blätter abwerfen. Eine kühle, fensterlose Garage ist daher als Winterquartier ebenso ungeeignet.
Da Dipladenien in den Wintermonaten zwar Helligkeit brauchen, direkte Sonneneinstrahlung aber nicht unbedingt notwendig ist, ist ein kühles, helles Treppenhaus oder ein Wintergarten als Standort für die kühle Jahreszeit gut geeignet. Auch ein beheiztes Gewächshaus kommt zur Überwinterung in Frage. Sie können auf keine dieser Optionen zurückgreifen? Die Dipladenia draußen zu überwintern, ist mit einem speziellen Überwinterungszelt möglich. Es bietet der Sonnenanbeterin ähnlich wie ein Gewächshaus ausreichend Licht. Allerdings muss es ebenso beheizt werden. Das ist mit einer Pflanzenheizung möglich. Wer zwar ein kühles, aber etwas düsteres Treppenhaus zur Verfügung hat, kann auch dieses nutzen und mit einer Pflanzenlampe das fehlende Tageslicht ausgleichen.
Ist Ihre Dipladenia über den Sommer sehr groß geworden, dürfen Sie vor dem Umzug ins Winterquartier besonders sperrige Triebe von der Pflanze abschneiden. Tragen Sie Schutzhandschuhe, da der milchige Pflanzensaft der Dipladenia Hautreizungen und Allergien auslösen kann. Auch den Boden sollten Sie schützen, weil der Saft auf Fußbelägen Flecken hinterlassen könnte. Der Rückschnitt darf sowohl in Höhe als auch in der Breite stattfinden. Auf diese Weise benötigt die Pflanze weniger Platz im Winterquartier und der Schnitt begünstigt die Bildung junger Triebe, die im Frühjahr mit neuen Blüten glänzen. Ein großzügiger Rückschnitt sollte jedoch erst im zeitigen Frühjahr, etwa im Februar oder März, erfolgen. Tipps zum richtigen Rückschnitt finden Sie hier.
Wenn Mitte Mai keine Spätfröste mehr zu erwarten sind und die Temperaturen dauerhaft – auch nachts – über acht Grad liegen, darf die Dipladenia wieder nach draußen gestellt werden. Aber bitte nicht von einem Tag auf den anderen! Der Schock durch die plötzliche direkte Sonneinstrahlung, den Wind und die Temperaturschwankungen wären sonst einfach zu groß.
Damit Ihre Dipladenia den Auszug aus dem Winterquartier gut übersteht, bereiten Sie die Pflanze am besten schonend auf die neue Saison vor:
Nehmen Sie im Frühjahr außerdem den zeitigen Rückschnitt vor wie im vorigen Abschnitt beschrieben. Wenn Sie schon mal dabei sind, topfen Sie die Kübelpflanze auch direkt in frische, nährstoffreiche Erde wie unsere COMPO BIO Mediterrane Pflanzenerde torffrei oder COMPO SANA® Balkon- und Kübelpflanzenerde um. Bei Bedarf kann auch schon wieder häufiger gegossen werden. Pflegetipps finden Sie in unserem Pflanzenportrait der Dipladenia.
Für die ersten Stunden im Freien suchen Sie sich am besten einen besonders milden und windstillen Tag aus. Auch bewölktes Wetter ist ideal, weil sich so das Risiko von Verbrennungen reduzieren lässt. Stellen Sie die Dipladenia zunächst immer nur für einige Stunden in die Sonne und bringen Sie den Kübel in kühlen Nächten lieber noch einmal nach drinnen ins Wohnzimmer. Alternativ kann ein Frostschutz wie Vlies oder eine alte Decke dabei helfen, Temperaturschwankungen und starke Sonneneinstrahlung abzumildern. Sobald die Temperaturen steigen und die mediterrane Pflanze mit der Bildung neuer Knospen beginnt, können Sie Wasser- und Düngegaben allmählich immer weiter steigen.
Zunächst einmal ist Geduld gefragt – denn eine überwinterte Dipladenie blüht oft erst recht spät. Sie benötigt genügend Zeit, um neue Triebe zu bilden. Die Blüten folgen dann meist erst um den Juni herum, also deutlich später als bei Pflanzen, die Sie im Fachhandel erwerben können. Bei diesen liegt die Blütezeit in der Regel zwischen April und September. Sind bei Ihrer überwinterten Mandevilla auch im Juni noch keine Blüten in Sicht, ist es möglich, dass Sie die Pflanze zu warm überwintert haben. In diesem Fall bleibt die Blüte nicht selten eine Saison ganz aus oder die Blütenpracht ist nur sehr spärlich ausgeprägt. Mit einem Dünger, der viel Kalium enthält, können Sie versuchen, die Dipladenia doch noch zum Blühen anzuregen. Geeignet ist in diesem Fall zum Beispiel der COMPO Blühpflanzendünger.
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