Mediterraner Liebling für Balkon und Garten
Urlaubsflair zuhause – mit einem Olivenbaum auf dem Balkon oder im Garten wird‘s möglich! Die mediterrane Pflanze verwandelt Ihr Freiluftwohnzimmer in eine wahre Mittelmeeroase. Allerdings können die kalten, nassen Winter in unseren Breitengraden für den sonnenliebenden Baum zur Belastungsprobe werden. Wir zeigen Ihnen daher, wie Sie Ihren Olivenbaum im Kübel oder im Freiland überwintern und im Winterquartier richtig pflegen können.
Grundsätzlich ist der Olivenbaum (Olea europea) ein robuster Kandidat – in milden Gebieten, wie beispielsweise in Weinbauregionen, kann er je nach Sorte auch kurzzeitige Nachtfröste vertragen. Besonders ältere, bereits gut eingewurzelte Olivenbäume sind meistens an die Kälte gewöhnt. Jedoch können harte Winter mit Temperaturen von minus fünf oder gar minus zehn Grad dem Bäumchen enorm zu schaffen machen, vor allem wenn die Minustemperaturen über mehrere Tage und Wochen anhalten. Besonders junge Olivenbäume sind sehr frostempfindlich und werden die kalten Nächte im Freien nicht überstehen. Möchten Sie Ihre Olive daher im Freiland auspflanzen, empfiehlt sich vor allem in den ersten Jahren ein ausreichender Winterschutz. Zugleich können Sie dank der großen Sortenvielfalt an Olivenbäumen auf besonders kältetolerante Sorten setzen. So stammen die Sorten 'Leccino' und 'Toscana' aus dem nördlichen Italien und vertragen daher vorübergehende Fröste von minus zehn Grad. Falls Sie in Sachen Winterschutz jedoch auf Nummer Sicher gehen möchten, können Sie Ihren Olivenbaum auch im Kübel anpflanzen, sodass Sie ihn während der eisigen Winter ins Gewächshaus oder in einen kühlen Wintergarten stellen können.
Bevor Sie Ihre Olive in ihre Winterpause schicken, ist es empfehlenswert, die Pflanze auf einen möglichen Schädlings- oder Pilzbefall zu überprüfen. Das mediterrane Bäumchen ist grundsätzlich relativ resistent gegenüber den meisten Krankheiten, ab und zu wird es jedoch von Pilzerkrankungen, wie zum Beispiel der Augenfleckenkrankheit oder der Blattfleckenerkrankung, heimgesucht. Sollten Sie einen Befall feststellen, entfernen Sie die betroffenen Blätter und wenden Sie ein Pilzbekämpfungsmittel wie das COMPO Ortiva® Spezial Pilz-frei AF an, um einer weiteren Ausbreitung vorzubeugen. So gehen Sie sicher, dass Ihr Olivenbaum gesund durch seine Winterruhe kommt.
Haben Sie Ihren Olivenbaum im Garten ausgepflanzt, können Sie diesen, wenn in der Nacht eisige Fröste angekündigt wurden, mit einem wärmenden Winterkleid schützen. Wickeln Sie dazu die Baumkrone und den Baumstamm mit Wintervlies, einem alten Bettlaken oder einer alten Decke ein. Wichtig ist hierbei, dass das Material luftdurchlässig ist, damit sich kein Kondenswasser bildet – andernfalls könnte dies eine Fäule begünstigen.
Wichtig: Sobald die Fröste vorbeigezogen sind, sollten Sie den Winterschutz um die Baumkrone entfernen, damit die Pflanze wieder Licht und Luft bekommt.
Aufgrund ihres natürlichen Verbreitungsgebiets ist die Olive nicht nur an recht warme, sondern vor allem trockene Winter angepasst. Damit sie sich daher auch in unseren häufig regnerischen Wintern wohlfühlt, können Sie Ihren ausgepflanzten Olivenbaum unterstützen, indem Sie ihn vor starken Regenschauern schützen. Das bedeutet: Wenn der Baum nicht überdacht steht, kann es helfen, den Wurzelboden mit einer dicken Mulchschicht aus beispielsweise COMPO BIO Gemüse- und Hochbeetmulch torffrei oder einer Plane zu bedecken. Diese schützt die empfindlichen Wurzeln vor Staunässe. Gleichzeitig können Sie so vermeiden, dass der Wurzelballen durchfriert. Gefriert der Boden, führt das nämlich im schlimmsten Falle dazu, dass die Pflanze kein Wasser mehr aus der Erde aufnehmen kann und so vertrocknet.
Einen Olivenbaum im Kübel zu überwintern, gestaltet sich deutlich unproblematischer, denn Sie können diesen flexibel transportieren und ins Haus holen.
Generell ist es sinnvoll, den Olivenbaum während der kalten Jahreszeit an einen wind- und regengeschützten, überdachten Standort, beispielsweise an eine wärmespendende Hauswand zu stellen.
Sobald die ersten stärkeren Fröste angesagt sind, aber ein richtiger Wintereinbruch mit Eis und Schnee noch nicht in Sicht ist, können Sie die Erde um die Kübelpflanze mit Gartenfaser abdecken und den Kübel in eine hohe, mit trockenem Herbstlaub ausgepolsterte Kiste stellen. So verhindern Sie, dass der Kübel durchfriert und die Wurzeln der Topf-Olive beschädigt werden. Zusätzlich können Sie die Baumkrone, wie bereits oben beschrieben, mit einem luftdurchlässigen Winterschutz wie Vlies, Strohmatten oder Jute umhüllen. Sobald die Fröste vorbei sind, sollte der Baum wieder davon befreit werden, damit wieder Luft und Licht an seine Äste gelangen.
Wann muss die Olive ins Winterquartier ziehen?
Als Faustregel gilt: Lassen Sie Ihren Olivenbaum so lange wie möglich draußen stehen, denn so bekommt die lichthungrige Pflanze am meisten Sonnenlicht ab. Sobald stärkere Nachtfröste auf der Wetterkarte prognostiziert werden und die Temperaturen auch tagsüber nicht mehr über 0 Grad ansteigen, ist der Zeitpunkt gekommen, Ihren Olivenbaum umzuquartieren. Stellen Sie die Pflanze dazu an einen kühlen, hellen, aber frostfreien, Platz.
Welche Räume eignen sich als Winterquartier?
Als Überwinterungsquartiere eignen sich ein heller, kühler Flur, ein unbeheizter Wintergarten oder ein Gewächshaus mit Frostwächter optimal. Auch ein wenig beheiztes, helles Treppenhaus ist eine gute Option. Die Temperatur sollte etwa fünf bis zehn Grad betragen. Wichtig ist, dass das Winterquartier hell ist und regelmäßig gut durchlüftet wird.
Zur Not kann man auch die frostfreie Garage oder der Keller. Denn für einige Tage darf die Olive auch mal dunkel stehen. Steigen die Temperaturen wieder, sollte sie wieder raus in den Garten.
Stellen Sie während der Überwinterung Ihres Olivenbaums im Kübel fest, dass das Bäumchen seine Blätter verliert, ist dies meistens auf einen zu warmen Standort und zu wenig Licht zurückzuführen. Dies ist häufig der Fall, wenn die Pflanze in der beheizten Wohnung überwintert wird, da die Temperaturen dort selten unter zehn Grad liegen. Doch erst ab einer Temperatur von circa 12 Grad fällt der Baum in seine Winterruhe. Ist es dem Baum zu warm, ist das Abwerfen der Blätter seine Strategie, um Energie zu sparen und somit kein Grund zur Sorge: Der Olivenbaum treibt im nächsten Frühjahr erneut aus und schmückt sich bald wieder mit seinem hübschen, grün-silbrigen Laub. Versuchen Sie dennoch, wenn es Ihnen möglich ist, einen kühleren, aber möglichst ebenso hellen Standort zu finden.
Steht Ihr Olivenbaum ausgepflanzt im Freiland, gilt es, ihn vor allem vor zu viel Nässe zu schützen. Besonders auf dauerhaft nasse Winter reagiert die trockenheitsliebende Pflanze empfindlich. Gießen müssen Sie daher, wenn überhaupt, nur recht sparsam. Gelb verfärbte Blätter könnten ein Anzeichen dafür sein, dass die Erde des Olivenbaums zu feucht ist. Sorgen Sie daher entsprechend für Überdachung oder schützen Sie den Wurzelbereich, indem Sie beispielsweise die Baumscheibe mit Reisig bedecken.
Im Winterquartier im Haus ist ebenfalls sparsames Gießen angesagt. Wenn der Baum relativ dunkel überwintert wird, halten Sie diesen am besten nahezu trocken. Bei einem hellen Standort gießen Sie so, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet, sich aber auch keine Staunässe bildet.
Auf Düngemaßnahmen können Sie während der Wintermonate verzichten, denn zusätzliche Nährstoffe benötigt der Olivenbaum nur während seiner Wachstumsperiode von April bis September. Die wichtigsten Tipps zur Düngung Ihres Olivenbaums erhalten Sie im Ratgeberbeitrag "Olivenbaum düngen".
Ab Ende März bis Anfang April, wenn die stärksten Fröste überstanden sind, können Sie Ihren Olivenbaum wieder nach draußen stellen beziehungsweise ihn von seiner Winterkleidung befreien. Denn die mediterranen Pflanzen benötigen bereits ab Temperaturen von circa 12 Grad ausreichend Sonnenlicht, um ihren Stoffwechsel wieder hochzufahren. Wenn Sie Ihren Olivenbaum nicht an einem hellen Standort wie im Gewächshaus überwintert haben, sollten Sie den Baum langsam an die erhöhte Lichteinstrahlung gewöhnen. Stellen Sie ihn zunächst nur für einige Stunden nach draußen an einen halbschattigen bis sonnigen Platz. Die direkte Mittagssonne sollte dabei zunächst vermieden werden. Mit Beginn des Frühjahrs freut sich Ihr Olivenbaum auch wieder über intensivere Bewässerung.
Braun verfärbte und vertrocknete Blätter am Olivenbaum weisen häufig auf Frostschäden hin. Diese können beispielsweise auftreten, wenn das Bäumchen zu spät ins Winterquartier geholt wurde. Sind die Schäden jedoch nur oberflächlich, kann sich die Pflanze bis zum nächsten Frühjahr vollständig erholen. Entfernen Sie bei Ihrem Rückschnitt im Frühjahr einfach die erfrorenen Triebe mit einer Rosenschere, um Ihr Olivenbäumchen bei seinem Neuaustrieb zu unterstützen. Dies ist auch ein guter Zeitpunkt, Ihre mediterrane Pflanze etwas in Form zu bringen. Möchten Sie eine dichtere und gleichmäßige Krone bei Ihrem Olivenbaum im Kübel oder im Freiland erreichen, können Sie dazu mehrere starke Zweige einkürzen. Auch quer nach innen wachsende Triebe können Sie entfernen. Die schnittverträgliche Pflanze wird problemlos aus dem alten Holz austreiben und Sie mit einem schönen, dichten Wuchs belohnen.
Im Frühjahr ist zudem der richtige Zeitpunkt, Ihren Olivenbaum umzutopfen. Wählen Sie dazu einen Topf, der größer ist als der vorherige. Da das Olivenbäumchen zu Beginn seiner Wachstumsperiode besonders viel Energie in die Wurzelbildung investiert, können Sie die Pflanze mit dem zusätzlichen Platz und frischer, nährstoffreicher Erde beim kräftigen Austreiben unterstützen. Besonders gut eignet sich hierfür eine Pflanzenerde für mediterrane Pflanzen, beispielsweise die COMPO BIO Mediterrane Pflanzenerde torffrei. Möchten Sie Ihren Olivenbaum mit einer zusätzlichen Portion Nährstoffe versorgen, greifen Sie optimalerweise zu einem Langzeitdünger, welcher die Nährstoffe bedarfsgerecht über mehrere Monate an die Pflanze abgibt. Diesen können Sie direkt beim Umtopfen mit der Erde vermischen. So versorgt der COMPO Mediterrane Pflanzen Langzeit-Dünger die Olive bis zu sechs Monate mit allen notwendigen Nährstoffen, die sie für ein gesundes und kräftiges Wachstum braucht.
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