10 Mulcharten im Vergleich
Ob optimierter Feuchtigkeitshaushalt, Frostschutz, aktives Bodenleben oder weniger Unkraut – Mulch ist ein echtes Wundermittel! Welche Arten von Mulch es gibt, was sie bewirken und wie man richtig mulcht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Mulch und seine Vorteile
Als Mulch werden verschiedene Bodenabdeckungen bezeichnet, die den Boden vor Austrocknung schützen. Der Name „Mulch“ stammt vom mittelhochdeutchen Wort „molwic“ ab, was so viel bedeutet wie „weich“ oder „weich machen“. So sorgt beispielsweise ein spezieller Gemüse- und Hochbeetmulch mit seinen weichen Kompostfasern dafür, dass weniger Wasser aus der Erde verdunstet. Solch ein Austrocknungsschutz ist gerade während der sonnenreichen Sommermonate hilfreich. Zugleich kann dank dieser Eigenschaft Wasser gespart werden, da die Pflanzen seltener gegossen werden müssen. Allerdings muss das Mulchmaterial nicht immer weich sein – so sind Rindenmulch oder Holzschnitzel bekannte Mulcharten, die eher hart als weich sind. Generell lassen sich fünf Vorteile festhalten, die jedoch je nach Mulchart variieren können.
Auf einen Blick: 5 Vorteile von Mulch
10 Mulcharten im Vergleich
Nicht nur die Vorteile des Mulchs, sondern auch die Mulcharten selbst haben viele Facetten. Die Auswahl beim Mulchkauf ist somit nicht einfach. Den einen, besten Mulch für den Garten gibt es in der Regel nicht. Stattdessen ist der beste derjenige, der optimal auf Bodenart, Pflanze und das erwünschte Ergebnis abgestimmt ist.
Allgemein wird zwischen organischem und mineralischem Mulch unterschieden. Bekannte organische Mulchmaterialien sind Rindenmulch, Pinienmulch, Kompost, Holzschnitzel, Laub, Sägespäne, Stroh und Rasenschnitt. Zu den mineralischen Mulcharten gehören Lava Mulch, Bims, Kies oder Schiefer.
Dabei können beispielsweise Bims oder Holzschnitzel nicht nur als Mulch verwendet werden: Die beiden Materialien eignen sich auch optimal als Drainage für Pflanzen, die im Kübel oder Hochbeet wachsen, da sie eine gut durchlüftete Grundlage bilden und somit vor Staunässe schützen.
Zu welchem Mulch Sie am Ende greifen, hängt vor allem davon ab, welche Flächen und Beete Sie mulchen wollen. Es gibt allerdings auch Mulchmateralien, die nicht so gut geeignet sind und bei denen die Nachteile überwiegen. Im Folgenden geben wir Ihnen deshalb einen kleinen Überblick über unsere verschiedenen Mulcharten und ihre Eigenschaften.
Ein beliebter Mulch, der gerne für Erdbeeren verwendet wird, damit ihre Früchte nicht auf dem Boden aufliegen und zu faulen beginnen, ist Stroh. Stroh ist im Grunde jedoch zu grob, um es im Garten zu verwenden und müsste daher eigentlich gehäckselt werden. Problematisch ist zudem, dass es durch den Wind recht leicht verweht. Außerdem liefert Stroh vergleichsweise wenig Nährstoffe, sodass es besser mit anderen Mulcharten wie beispielsweise Gartenfaser oder Kompostfaser kombiniert werden sollte.
Mit einem Mulchmäher ohne Fangkorb oder einem Mähroboter kann man die abgemähten Gräser besonders klein häckseln – und dann einfach als Mulchschicht auf dem Rasen liegen lassen. Wer einen herkömmlichen Rasenmäher hat, kann das gesammelte Schnittgut zum Mulchen für Bäume, Hecken oder Sträucher verwenden. Dabei sollte die Schicht nicht nur aus reinem Rasenschnitt bestehen, sondern sollte mit Holzschnitzeln, Eichendekor oder Kompostfaser gemischt werden. Auch Blumen- oder Gemüsebeete können in Kombination mit anderen Mulchmaterialien mit dem Grasschnitt gemulcht werden. Das Problem hierbei ist, dass feuchter Rasenschnitt Schnecken anzieht.
Tipp: Wenn Sie Reste vom Mähgut zum Mulchen nutzen möchten, achten Sie unbedingt darauf, dass keine samentragenden Gräser im Rasenschnitt enthalten sind – denn diese müssen anschließend wieder mühsam aus den Beeten entfernt werden.
Klassische Holzschnitzel wie die BIO Holzschnitzel sind hervorragend für das Mulchen von größeren Flächen, Wegen und Gartenbeeten geeignet. Sie bestehen aus entrindetem Nadelholz. Als organisches Naturprodukt schützen sie nicht nur vor Austrocknung und regulieren den Feuchtigkeits- und Wärmehaushalt im Boden, sondern sie aktivieren das Bodenleben. Zudem verhindern sie den Wuchs von ungewollten Beikräutern. Wenn Sie ein Hochbeet besitzen, können Sie die Holzschnitzel außerdem als erste Drainageschicht verwenden. Durch seine grobe Struktur sorgt es dafür, dass Wasser ablaufen kann und der Boden besser durchlüftet wird.
Eichenholz, sogenannte Eichendekor-Chips, kann ebenfalls als Mulchschicht verwendet werden. Besonders hübsch sehen die Chips auf Wegen oder größeren Flächen aus. Hier schützen sie vor Austrocknung und verhindern das Wachstum von Unkräutern. Ein weiterer Vorteil: Eichendekor ist besonders strukturstabil und somit sehr langlebig.
Viele Hobbygärtner greifen automatisch zum weit verbreiteten Rindenmulch. Für Rhododendren oder Hortensien, die saure Waldböden mögen, ist dies optimal. Junge Stauden, Rosen und Pflanzen, die empfindlich auf die Gerbsäure im Rindenmulch reagieren, vertragen den Rindenmulch allerdings nicht so gut.
Ein kleiner Anhaltspunkt kann der Pflanzenstandort sein: Bevorzugen die Pflanzen sonnige Standorte, ist Rindenmulch ungeeignet. Bei halbschattigen und schattigen Standorten könnte Rindenmulch passend sein. Denn diese Pflanzen wachsen in der Regel am Waldrand und sind daher die Bodenabdeckung durch Herbstlaub gewohnt.
Eine Mulchschicht, die selbst für empfindlichere Blumen oder Rosengewächse optimal geeignet ist, ist die Gartenfaser. Sie besteht aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen, verbessert den Boden und schützt vor Unkrautwuchs, Austrocknung und Erosion. Ein weiterer Vorteil: Obwohl ihre Struktur sehr weich ist, bleibt sie auch in steilen Hanglagen, bei Starkregen und Windböen stabil auf der Erde liegen. Im Winter schützt sie als wärmende, auf den Blumenbeeten verteilte Mulchdecke vor eisigen Frösten.
Ein spezieller Hochbeet- und Gemüsemulch ist ideal, um Gemüsebeete oder Hochbeete, in denen Gemüsearten wachsen, zu mulchen. Er besteht aus Kompostfaser, ist humusreich und gibt dem Boden somit nach und nach viele wichtige Nährstoffe zurück, die der Pflanze für ihr Wachstum zur Verfügung stehen.
Reinen Kompost empfehlen wir zum Mulchen für von Gemüse- oder Blumenbeeten nicht: Oft besteht Kompost aus Abfällen, zerkleinertem Gehölzschnitt oder Rasenschnitt, in denen möglicherweise Unkrautsamen beigemengt sind, oder toten Pflanzenteilen, die Krankheitserreger mit sich tragen können.
Auch Lavamulch wird immer bekannter. Lava-Mulch oder Lavamulch (je nach Schreibweise) besteht aus festgewordener Lava, einem mineralischen Substrat. Mineralsubstrate enthalten im Gegensatz zu den organischen Mulchalternativen keine Nährstoffe und fördern somit auch keine Aktivität von Bodenlebewesen. Vorteile von Lava sind jedoch der neutrale Geruch und die Langlebigkeit. Zudem ist es recht leicht im Vergleich zu anderen mineralischen Substraten. Lavamulch können Sie im Garten für das Mulchen von Wegen oder Teichumrandungen nutzen.
Bei Bimsstein handelt es sich ebenfalls um poröses vulkanisches Lavagestein, das als Erdenabdeckung genutzt werden kann. Bimsstein wird besonders energieschonend und regional in Deutschland abgebaut. Aufgrund der hübschen Optik eignet sich das Mineralsubstrat vor allem zur Abdeckung von Blumenbeeten oder Kübelpflanzen. Bimsgranulat schützt den Boden allerdings nicht nur vor der Verdunstung, sondern kann auch Wasser speichern und bei Bedarf abgeben. Daher können Sie das langlebige Granulat auch als Erdbeimischung oder gar Erdersatz verwenden. Eine gebündelte Übersicht über die vier Verwendungsmöglichkeiten finden Sie im Ratgeberbeitrag „GRANUPLANT: Pflanzen mit Bimsgranulat“.
Durch die Mulchschicht verdunstet Feuchtigkeit aus dem Boden nicht so schnell. Das gefällt auch den Bodenorganismen, da sie nur bei feuchten Bodenbedingungen aktiv sind. Sie zersetzen das organische Mulchmaterial – beginnend von unten – und liefern den Pflanzen Stickstoff, Phosphor oder andere Mineralstoffe. Verteilen Sie dafür den Mulch möglichst gleichmäßig auf der Bodenoberfläche. Achten Sie darauf, dass die Mulchdecke nicht zu dick ist, da sonst kein Sauerstoff an den Boden gelangt und sich Schimmel bilden kann. Gleichzeitig sollte die Schicht nicht zu dünn sein, damit Unkraut keine Chance hat durchzukommen.
Wieviel Mulch benötige ich pro Quadratmeter?
Pro Quadratmeter und pro Zentimeter Höhe benötigen Sie etwa zehn Liter Mulch. Je nach Pflanze beträgt die Schicht vier bis acht Zentimeter, sodass Sie insgesamt 40 bis 80 Liter Mulch pro Quadratmeter benötigen. Bei Wegen oder größeren Flächen kann es auch mehr sein. Zudem ist es abhängig davon, welchen Mulch Sie ausbringen. Achten Sie daher am besten auf die Angaben auf der Verpackung.
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