Oleander
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  6. Oleander richtig schneiden - Tipps zum Rückschnitt

So klappt der Rückschnitt!

Oleander schneiden

Mit einem Meer aus zarten, rosafarbenen Blüten und einem süßlichen Duft, der ein wenig an Jasmin erinnert, gehört der Oleander zweifellos zu den Lieblingen unter den mediterranen Pflanzen. Schon Vincent van Gogh porträtierte den Oleander in einem seiner Stillleben. Damit der Strauch jedoch seine volle Schönheit entfalten kann, ist ein regelmäßiger Rückschnitt wichtig. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Oleander zurückschneiden und ihm zu neuer Vitalität verhelfen.

Tipps für den Rückschnitt

Die positive Nachricht vorweg: Oleander ist eine äußerst schnittverträgliche Pflanze, die Ihnen so manchen Fehltritt verzeiht. Sie brauchen sich daher nicht allzu viele Sorgen zu machen, wenn Sie etwas zu rabiat vorgegangen sind. Dennoch möchten wir Ihnen einige hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, damit Sie wissen, wann Sie Oleandersträucher optimalerweise schneiden und welche Zweige auf jeden Fall entfernt werden müssen.

Oleander schneiden - 5 Gründe

Oleander können uns über mehrere Jahre begleiten. Voraussetzung dafür ist eine gute Pflege, zu der neben dem richtigen Gießen und Düngen auch der Rückschnitt gehört. Durch das regelmäßige Entfernen alter, müder oder gar kranker Triebe schaffen Sie Platz für neue, vitalere Triebe. Wenn Sie also bemerken, dass Ihr Oleander kaum noch Knospen und Blüten ausbildet, sollten Sie vielleicht zur Gartenschere greifen.
Generell bietet sich ein Rückschnitt in verschiedenen Situationen an. Einige Gründe für einen Rückschnitt sind:

  1. In Form bringen: Der Oleander wächst in alle Richtungen, im Inneren des Strauches reiben Zweige aneinander und konkurrieren um Licht und Luft? Dann wird es höchste Zeit, den Oleander auszulichten und in Form zu bringen.
    Schneiden Sie alle Triebe, die sich gegenseitig behindern oder ins Innere des Strauches wachsen, ab. Durch das Auslichten sorgen Sie dafür, dass mehr Licht und Luft an die übrigen Triebe gelangen. Zugleich können Sie alte, überlange Triebe einkürzen und Ihrem Oleander je nach Bedarf eine runde oder schlanke Form verleihen.
    Solch ein gezielter Formschnitt regt das Wachstum neuer Triebe an und führt langfristig zu einem kompakten, buschigen Wuchs.
  2. Zur Blüte anregen: Indem Sie alte Triebe entfernen, die im Laufe der Jahre „blühfaul“ geworden sind, schaffen Sie Raum für die Bildung neuer, blühfreudigere Triebe. Auf diese Weise regen Sie die Oleanderpflanze zur reichen Blüte an.
  3. Vor dem Überwintern schneiden: Wenn im Winter Minusgrade auftreten, ist es ratsam, den Oleander vorsichtshalber in ein Winterquartier zu bringen. Weil dort meist nicht allzu viel Platz zur Verfügung steht, bietet es sich an, den Oleander vor dem Umzug zurückzuschneiden, also die Pflanze quasi „zu verkleinern“. 
  4. Verjüngungsschnitt durchführen: Handelt es sich um einen relativ alten Oleanderstrauch, der allmählich verkahlt und immer weniger Blüten hervorbringt, können kräftige Schnittmaßnahmen kleine Wunder wirken. Dabei müssen Sie nicht zögerlich sein – der Oleander kann selbst aus altem, verholztem Holz neu austreiben. Zwar kann im ersten Sommer die Blüte zurückhaltend ausfallen, doch dafür zeigt sich in den darauffolgenden Jahren wieder das altbekannte Blütenmeer.  
  5. Krankheitsrisiko minimieren: Durch das Entfernen von abgestorbenen, beschädigten oder gar kranken Zweigen verhindern Sie die Ausbreitung von Krankheiten und ermöglichen eine bessere Luftzirkulation, die wichtig ist, um einem Krankheitsbefall vorzubeugen.

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt

Ein guter Zeitraum für größere Schnittmaßnahmen ist das Frühjahr, bevor der Oleander neu austreibt. Wenn Sie Ihren Oleander allerdings für das Überwinterungsquartier verkleinern müssen, bietet sich auch der Spätherbst an. Während und nach der Blütezeit sollten Sie nur kleinere Korrekturschnitte erledigen wie das Ausputzen verwelkter Blüten oder das Entfernen kranker Äste.

Wählen Sie für den Rückschnitt am besten einen milden, trockenen und frostfreien Tag. Eine leichte Wolkendecke schützt den frisch geschnittenen Oleander vor direkter Sonneneinstrahlung.

oleander

Oleander schneiden: Werkzeug

1. Das richtige Werkzeug für die Schnittmaßnahmen

Bei allen Schnittmaßnahmen – auch wenn es nur kleinere Korrekturschnitte an dem Gehölz sind – ist es wichtig, dass Sie die Schnitte sauber und gerade durchführen, um die Wundheilung zu fördern. Verwenden Sie scharfe und saubere Werkzeuge, um ein Reißen oder Quetschen der Triebe zu vermeiden. Für kleinere oder fingerdicke Zweige ist eine Rosenschere ausreichend, bei dickeren Ästen können Sie eine Gartenschere verwenden.

2. Schnittmaßnahmen: die richtige Schutzkleidung

Beachten Sie, dass alle Pflanzenteile des Oleanders giftig sind. Tragen Sie beim Schneiden daher langärmelige Kleidung und Handschuhe.

Oleander schneiden - so geht's

Ob alt, krank oder dürr – beim Schneiden eines Oleanderstrauches können Sie die Rosenschere recht munter einsetzen. Achten Sie lediglich darauf, dass Sie Ihren Oleander nicht zu stark einkürzen, da sonst die Blüte im kommenden Jahr ausfallen kann. Schneiden Sie alte Äste immer über einem Blattpaar ab, damit der Oleander dort wieder neu austreiben kann. Kranke oder komplett abgestorbene Zweige können Sie direkt am Ansatz abschneiden.

Oleander zurückschneiden – das darf weg

Generell werden bei einem Rückschnitt folgende Triebe entfernt beziehungsweise gekürzt:

  • Abgestorbene oder kranke Zweige: Entfernen Sie alle abgestorbenen, kranken oder beschädigten Äste. Schneiden Sie diese direkt am Ansatz ab, sodass keine Aststummel stehen bleiben.
  • Alte und verholzte Äste: Um einer Vergreisung vorzubeugen, achten Sie darauf, dass Sie in erster Linie die älteren Äste zurückschneiden. Schneiden Sie diese auf die gewünschte Länge zurück, wobei Sie im besten Fall nicht mehr als ein Drittel einkürzen. Junge Triebe sollten stehen bleiben, da sie im kommenden Jahr für eine reiche Blüte sorgen. Wichtig: Schneiden Sie den Oleander über einem Blattpaar ab. Daraus entwächst dann wieder ein neuer Trieb.
    Hinweis: Bei einem Verjüngungsschnitt dürfen die alten verholzten Äste ruhig bodennah zurückgeschnitten werden. Nach einem Radikalschnitt müssen Sie eventuell ein Jahr warten, bis Ihr Oleander wieder blüht – dafür aber mit der doppelten Blühfreudigkeit.
  • Lange, dürre und spärliche Triebe: Wenn Ihr Oleander lange, dünne Zweige aufweist, können Sie diese kürzen, um die Pflanze kompakter und buschiger zu machen.
  • Verzweigte oder überlappende Zweige: Schneiden Sie alle Äste ab, die krumm sind, nach innen wachsen oder sich mit anderen kreuzen. Ist der Oleander im Inneren zu dicht bewachsen, lichten Sie ihn etwas aus, indem Sie einige Äste bodennah zurückschneiden. Dadurch gelangt mehr Licht ins Innere und die Luft kann besser zwischen den Zweigen zirkulieren – somit beugen Sie auch Pilzinfektionen vor.

Frühjahrspflege nach dem Rückschnitt

Fällt im Frühjahr wenig Regen oder steht der Oleander überdacht, ist eine ausreichende Bewässerung im Frühjahr Pflicht. Grade bei einer kräftigen Frühlingssonne trocknet die Erde im Kübel recht schnell aus. Oleander mag besonders gerne kalkhaltiges Wasser. Verwenden Sie daher gerne Leitungswasser zum Gießen. 
Zusätzlich braucht Ihr Oleander für einen gesunden und kräftigen Neuaustrieb einiges an Nährstoffe. Optimal ist dafür ein Dünger, der auf die Bedürfnisse mediterraner Pflanzen spezialisiert ist, wie der COMPO Mediterrane Pflanzen Langzeit-Dünger. Dieser Dünger versorgt Ihren Oleander für bis zu sechs Monate mit allen wichtigen Nährstoffen. Versorgen Sie Ihre Oleanderpflanze am besten direkt nach dem Rückschnitt, sodass er gestärkt in die neue Gartensaison starten kann. Alternativ können Sie Ihre Oleander mit dem COMPO BIO Mediterraner Pflanzendünger flüssig düngen. Mehr Tipps zur Pflege von Oleanderpflanzen finden Sie in unseren Pflanzenporträt „Oleander“.

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