Mit Heilkräutern durch die Erkältungszeit
Es geht langsam auf die kalte Jahreszeit zu und damit steht auch wieder die leidige Erkältungssaison vor der Tür! Doch es gibt zahlreiche Kräuter gegen Erkältung, mit denen Sie gut durch Herbst und Winter kommen. Wir zeigen Ihnen, welches Powerkraut den Körper bei Halsschmerzen, Husten und Schnupfen unterstützen soll, wie Sie es entsprechend verarbeiten können, zum Beispiel für einen Erkältungstee, und wie Sie die Heilkräuter pflanzen und pflegen.
Schniefende Nase? Kratzender Hals? Seien wir doch ehrlich – darauf kann wirklich jeder verzichten! Mit Rosmarin können Sie dem bereits vorab entgegenwirken: Denn das Kraut ist reich an ätherischen Ölen sowie Gerb- und Bitterstoffen und soll den Kreislauf anregen und das Immunsystem stärken. Damit soll auch die Virenabwehr unterstützt und Erkältungsviren besser abgeblockt werden. Die Kraft von Rosmarin können Sie hervorragend in Form von Rosmarintee freisetzen. Mit einem Rosmarin-Badesalz können Sie Ihre „Rosmarin-Kur“ ergänzen und ein entspannendes Rosmarinbad nehmen.
Rosmarin ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet und bevorzugt dementsprechend warme, sonnige Standorte. Pflanzen Sie das Kraut zum Beispiel in einer Kräuterschnecke neben Lavendel und Thymian. Diese haben ähnliche Ansprüche wie Rosmarin: Mit einem gut durchlässigen Boden und wenig Wasser sind sie schon gut versorgt. Geerntet werden sollte Rosmarin durch das Abschneiden ganzer Triebspitzen. Die Ernte ist das ganze Jahr über möglich – also auch im Winter. Rosmarin ist sehr robust und verträgt in der Regel auch Minustemperaturen bis ca. minus acht Grad. Damit das Kraut im Frühjahr gut nachwächst, schneidet man etwa Ende März alle Triebe aus dem Vorjahr zurück.
Bei Salbei kommen dem einen oder der anderen unter Ihnen wohl sofort Salbeibonbons in den Sinn. Und das nicht ohne Grund: Salbei soll die Schleimhäute beruhigen und eine wahre Wohltat bei einem kratzenden, schmerzenden Hals sein! Beginnenden Entzündungen kann man mit Salbei entgegentreten - zum Beispiel gibt es verschiedene Erkältungstees mit Salbei. Salbeitee können Sie übrigens nicht nur Trinken, sondern auch zum Gurgeln verwenden. Das ist zum Beispiel auch bei Heiserkeit eine beliebte Methode. Allerdings sollten Sie etwas aufpassen: Zu viel Salbei kann schädlich sein, weshalb das Kraut nicht über längere Zeiträume hinweg eingenommen werden sollte.
Beim Pflanzen von Salbeipflanzen sollten Sie darauf achten, dass Sie den Echten Salbei und keinen Ziersalbei erwischen – der macht zwar optisch eine sehr gute Figur, soll aber als Heilkraut aber weniger wirksam sein.
Alle wichtigen Informationen rund ums Pflanzen und Pflegen von Salbei finden Sie in unserem Pflanzenporträt.
Thymian soll wahrhaftig ein Powerkraut im Kampf gegen Erkältungssymptome sein: Es soll nicht nur reizlindernd bei Husten wirken und die Befreiung der Atemwege von unangenehmem Schleim unterstützen, sondern soll außerdem entzündungshemmend wirken und schlechte Bakterien und Pilze effektiv bekämpfen. Ebenso vielfältig sind die Nutzungsmöglichkeiten: Egal ob Thymiantee, Thymianöl im Dampfbad zur Inhalation, oder Thymianöl als Badezusatz – alle diese Varianten können bei einer Erkältung mit Husten und Schnupfen wohltuend sein.
Thymian wächst an einem sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden sehr schnell. Im Frühjahr und Herbst wird Echter Thymian zurückgeschnitten, damit er nicht verholzt und sich neue Triebe bilden können. Echter Thymian ist winterhart und seine Blätter oder auch ganze Triebe können generell das ganze Jahr über geerntet werden. Am besten ernten Sie jedoch vor der Blüte (Anfang Mai), um den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen zu erhalten.
Pfefferminze soll Ihnen helfen, bei einer Erkältung aufzuatmen! Es soll nämlich dazu beitragen, den Schleim aus den Bronchien zu lösen und eine verstopfte Nase wieder zu öffnen. Pfefferminztee ist wohl jedem ein Begriff, allerdings lässt sich Pfefferminze auch bei einem Dampfbad inhalieren. Seien sie allerdings vorsichtig, dass Sie sich nicht verbrennen. Wer neben Husten und Schnupfen unter Spannungskopfschmerzen leidet, kann auch etwas verdünntes Pfefferminzöl auf die schmerzende Stelle auftragen und sanft einmassieren. Achten Sie darauf, dass das Öl nicht in die Augen gelangt.
Pfefferminze wächst sehr schnell und ist winterhart. Zudem kommt das Kraut sehr gut mit mäßig-feuchten, halbschattigen bis schattigen Standorten aus und ist daher für unser Herbstwetter optimal. Im Sommer hilft eine Mulchschicht die Feuchtigkeit zu erhalten. Pflanzen Sie Pfefferminze direkt ins Gartenbeet, empfehlen wir Ihnen eine Wurzelsperre einzubauen, denn Pfefferminze fühlt sich oft so wohl bei uns, dass sie schnell anfängt zu wuchern. Ernten können Sie die Minze vom Frühjahr bis zum Frost im Herbst oder Winter. Um die Ernte kurz vor der Blüte (in der Regel im Juni) soll optimal sein. Denn dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen besonders hoch.
Kamille kann bei eine Vielzahl von Erkältungssymptomen Linderung verschaffen: Sie kann gegen Halsschmerzen, Husten und Schnupfen verwendet werden und soll entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Anders als bei den genannten Kräutern werden bei der Kamille vor allem die Blüten genutzt und in Form von Kamillentee, Gurgellösung oder Inhalations-Dampfbad eingesetzt. Tee und Gurgellösung (im Prinzip ein starker Kamillentee) wird vor allem bei einem kratzenden Hals eingesetzt. Das Dampfbad soll vor allem bei Schnupfen und Husten effektiv sein.
Kamillenpflanzen gedeihen leicht im Garten, wenn sie an einem sonnigen und warmen Ort gepflanzt werden. Staunässe sollte vermieden werden – es eignet sich eher ein trockener Boden. Entscheidend zur Nutzung als Heilkraut ist die Blütezeit: Diese reicht etwa von Mai bis Ende Juli oder Anfang August. Wenn Sie die Kamillen zwischendurch zurückschneiden, wachsen neue Blüten nach. Am besten erntet man Kamillenblüten, wenn sie zu Zweidrittel verblüht sind und trocknet sie anschließend.
Kräutertee selber machen ist kinderleicht und eignet sich wunderbar, um eine üppige Ernte zu verarbeiten. Dazu ernten Sie die Kräuter wie gewohnt – idealerweise vor der Blüte und an einem sonnigen, trockenen Tag, damit der Gehalt an ätherischen Ölen möglichst hoch ist. Falls Sie den Kräutertee nicht sofort genießen möchten, trocknen Sie die Blätter und Zweige, zum Beispiel von Rosmarin, Thymian oder Salbei, indem Sie sie in Bündel zusammenbinden und an einem dunklen Ort zum Trocknen aufhängen. Bei der Kamille werden die Blüten getrocknet. Nach einigen Wochen können Sie die getrockneten Kräuter zerkleinern und in einem luftdichten Behälter bis zu ihrem Einsatz aufbewahren. Um den Tee aufzubrühen – ob mit frischen oder getrockneten Kräutern – einfach zerkleinerte Kräuter in eine Tasse geben und mit kochendem Wasser aufgießen. Wenn der Kräutertee einige Minuten gezogen hat, schütten Sie ihn durch ein Sieb ab. Sollte er zu stark geraten sein, einfach mit etwas zusätzlichem Wasser aufschütten.
Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische und heilkundliche Nutzung der Kräuter. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Wenn Sie unter Erkältungssymptomen leiden, kontaktieren Sie bitte eine/n Ärzt:in oder eine/n Apotheker:in.
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