Einen schönen Rasen anzulegen, ist der erste Schritt zum Wohlfühl-Garten. Vor allem nach dem Neubau steht eine strapazierfähige Grünfläche ganz oben auf der Wunschliste der Häuslebauer. Erfahren Sie hier, wie Sie auch ohne Vorkenntnisse einen dichten und robusten Rasen anlegen können. Wir erklären den idealen Zeitpunkt, die korrekte Bodenvorbereitung und die zu erwartenden Kosten Ihrer Rasenneuanlage.
Grundsätzlich ist die Neuanlage Ihres Rasens von Frühjahr bis Herbst möglich. Je nach Temperatur und Wetter müssen Sie jedoch mit einem deutlich erhöhten Pflegeaufwand oder mit etwas mehr Geduld rechnen. Bei hohen Temperaturen im Sommer braucht der junge Rasen viel Aufmerksamkeit und Wasser, damit es zu einem gesunden und dichtem Wachstum kommt. Bei zu früher Aussaat besteht wiederum das Risiko, dass die Bodentemperatur bei unter 10 Grad liegt und die Rasensaat nicht keimt. Den besten Start ermöglichen Sie den Samen bei einer Aussaat zwischen Mitte April und Ende Mai oder im September. Dann ist die Bodentemperatur meist beständig und das Risiko von Bodenfrost, der die Keimung stark verzögert, am geringsten. Außerdem laufen Sie nicht Gefahr, die Aussaat zu großer Trockenheit auszusetzen.
Ein optimal vorbereiteter Boden bietet die Grundlage für die erfolgreiche Neuanlage des Rasens. Dafür ist es auch wichtig, die verschiedenen Bodenarten zu kennen, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Grundsätzlich muss jeder Boden aufgelockert werden, bevor Rasen gesät wird. Bei kleineren Flächen klappt das mit dem Spaten. Bei größeren Flächen kommt schwereres Gerät, wie eine motorbetriebene Hacke, zum Einsatz. Diese können Sie im Baumarkt oder Fachhandel ausleihen. Steine und Wurzelunkräuter, wie Quecke oder Girsch, entfernen Sie gründlich. Die fruchtbare, gereinigte Bodendecke sollte für die Ansaat mindestens 15-20 cm dick sein.
Die weiteren Schritte sind dann stark von der jeweiligen Bodenart abhängig:
Tipp: Machen Sie vor der Rasenneuanlage einen Bodentest. Eine Messung des pH-Wertes verrät Ihnen, was Ihre Erde braucht. Sandige und leichte Böden benötigen einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,0. Für tonige und schwere Böde ist ein pH-Wert von 6,5 bis 7,0 ideal.
Je nachdem, welchen Boden Sie haben und wie viel Zeit und Aufwand Sie für die Rasenpflege aufbringen möchten, entscheidet sich die Wahl der optimalen Saatmischung. Auch äußere Umstände, wie die Beanspruchung Ihrer Rasenfläche oder der Anteil an schattigen Flächen beeinflussen die Entscheidung zum passenden Saatgut. Für Flächen, die aufgrund von Bäumen oder angrenzenden Gebäuden wenig Sonne abbekommen, gibt es beispielsweise spezielle Saatgutmischungen für Schattenrasen. Stark bespielte Flächen sollten mit robusten Rasensorten besät werden, um dauerhaft saftig grün zu bleiben. Hier ist der COMPO SAAT® Strapazier-Rasen ideal.
In unserem Ratgeber zum Rasen säen erfahren Sie alles zu passendem Saatgut, der richtigen Aussaat und den beliebtesten Rasensorten.
Ein schnellerer Weg, sich am neuen Rasen zu erfreuen, ist die Neuanlage mit Rollrasen. Denn Sie sparen sich hier die lange Wartezeit, bis der junge Rasen gewachsen und belastbar ist. Allerdings müssen Sie den Boden ebenso gewissenhaft vorbereiten wie bei der Neuanlage mit Rasensamen. Zusätzlich ist das Verlegen von Fertigrasen logistisch etwas aufwendiger. Gerade an warmen Tagen sollte er direkt nach Anlieferung ausgerollt und anschließend festgewalzt werden. Außerdem ist Rollrasen die deutlich teurere Variante neuen Rasen anzulegen als das einfache Aussäen.
Die Kosten, um einen Rasen neu anzulegen, variieren sehr stark. Den deutlichsten Kostenfaktor bringt die Entscheidung zwischen Rasensaat und Rollrasen. Letzterer ist deutlich teurer in der Anschaffung. Außerdem ist beim Verlegen von Rollrasen meistens eine professionelle Unterstützung erforderlich, während Rasensamen meist in Eigenleistung ausgebracht werden. Bei der Bodenvorbereitung spielt es eine Rolle, ob Sie sich bestimmte Geräte ausleihen müssen. Außerdem beeinflusst die Art der Bodenvorbereitung die Kosten für Ihren neuen Rasen. Während normale Böden vergleichsweise weniger Dünger brauchen, müssen schwere und verdichtete Böden mit Bodenhilfsstoffen auf die Neuaussaat vorbereitet werden. Letztlich müssen Sie die Pflege Ihres Rasens einkalkulieren. In den ersten Tagen und Wochen braucht er viel Wasser. Und auch Jahre nach der Anlage sollte er gepflegt und gedüngt werden, um Ihnen lange Freude zu bereiten.
Schritt für Schritt Anleitung
1
Lockern Sie den Untergrund spatentief auf und befreien Sie ihn von Unkraut, Steinen, Wurzeln oder Unebenheiten. Ist die Fläche stark mit Unkraut bewachsen, können Sie einen speziellen Unkrautvernichter einsetzen. Anschließend harken Sie die Fläche mit einem Rechen möglichst glatt und geben dem Boden mindestens eine Woche Zeit, sich zu setzen. Tragen Sie dann spezielle Substrate zur Reparatur und Vorbereitung der Rasenfläche auf.
2
Führen Sie unmittelbar vor dem Säen die erste Düngung mit einem speziellen Startdünger durch. Arbeiten Sie diesen 2-3 cm tief in die Erdoberfläche ein, um von Anfang an die richtige Nährstoffversorgung der Keimlinge sicherzustellen. Alternativ können Sie anwendungsfertige Mischungen aus Rasensamen und -dünger in einem Arbeitsschritt ausbringen.
3
Am besten bringen Sie das Saatgut bei Windstille gleichmäßig mit der Hand oder über die seitliche Streuhilfe der Umverpackung aus. Bei großen Flächen können Sie sich einen Streuwagen im Baumarkt oder Fachhandel ausleihen. Halten Sie die auf der Packung genannte Aufwandmenge pro Quadratmeter gewissenhaft ein. Eine zu dichte Aussaat führt dazu, dass die in der Mischung enthaltenen schnellwachsenden Rasengräser die langsamer keimenden Rasengräser überwachsen. Anschließend arbeiten Sie die Saat mit der Harke sehr leicht in die oberste Bodenschicht ein, um zu verhindern, dass sie verweht oder austrocknet. Wenn Sie mithilfe einer Walze oder einem Trittbrett den Boden leicht andrücken, fördern Sie zusätzlich den Bodenschluss und begünstigen die Keimung.
4
Damit die Keimlinge heranwachsen können, muss der Boden vor allem in den ersten drei bis vier Wochen permanent feucht gehalten werden. Trocknet das Saatgut einmal aus, verliert es sofort die Keimfähigkeit. Wenn es einmal befeuchtet wurde und später trocken wird, kann es nicht mehr keimen. Beregnen Sie den Rasen daher regelmäßig mit möglichst feinen Tropfen.
5
Wenn der Rasen eine Höhe von 8-10 cm erreicht hat, sollte er erstmals auf ca. 6 cm heruntergeschnitten werden. Schneiden Sie den Rasen die nächsten Male nach und nach auf 4,5 cm zurück. Wir empfehlen einen häufigen und dafür weniger tiefen Schnitt, bei dem nicht mehr als ein Drittel der Halmlänge zurückgeschnitten wird. Bei den ersten Rasenschnitten sollten Sie darauf achten, dass das Messer des Rasenmähers sehr scharf ist.
6
Wie alle Pflanzen, entzieht auch Rasen dem Boden die für das Wachstum notwendigen Nährstoffe. Abgestorbener Rasen verwandelt sich wiederum zu Humus, der Nährstoffe an den Boden zurückgibt. Durch regelmäßiges Mähen und Entfernen des Schnittguts unterbrechen Sie diesen natürlichen Nährstoffkreislauf. Ohne eine ausgleichende Düngung verarmt der Boden mit der Zeit. Nach 10-12 Wochen sollten Sie den Rasen mit einem speziellen Dünger verwöhnen, um Ihren grünen Teppich ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.
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