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Steckbrief

Kleiner Frostspanner

Frostspanner
compo image

Eigenschaften

Wirtspflanze:
Obstgehölze (z.B.: Kirschen, Äpfel, Birnen), Ziergehölze (z.B.: Ahorn, Linde, Eiche)
Symptome:
Kahlfraß an Blättern, Blüten und Früchten
Aussehen:
Grüne Raupe mit weißlichem Seiten- und dunkelgrünem Mittelstreifen, 2,5 cm groß (Kleiner Frostspanner), rötlich gelbe Raupe mit dunkelbraunem Mittelstreifen, 3,5 cm groß (Großer Frostspanner)

Befallszeit

Beschreibung

Kleiner Frostspanner

Achtung – hungrige Frostspannerraupen

Obwohl die kleinen, hellgrünen Raupen im ersten Moment unscheinbar wirken, haben sie es faustdick hinter den Ohren: Wo sie auftreten, hinterlassen sie eine Spur angefressener Apfelbäume, Süßkirschen oder Hainbuchen. Ob Blüten, Blätter oder Knospen – die Raupen des Kleinen Frostspanners kennen kein Pardon. Bei einem größeren Befall kann es sogar zu Kahlfraß am gesamten Baum kommen. Besonders wichtig bei der Bekämpfung des Frostspanners (Operophtera brumata) ist daher die Vorbeugung. Wie Sie Ihre Obst- und Laubbäume vor den hungrigen Raupen Nimmersatt schützen können, zeigen wir Ihnen daher in diesem Beitrag.

Den Kleinen Frostspanner erkennen

Kleine, grüne Raupe Nimmersatt

Wenn sich im Frühjahr die ersten Blütenknospen öffnen, schlüpfen die Larven des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) aus ihren Eiern. Die Raupen sind hellgrün mit gelb-weißen Streifen. Besonders auffällig ist die Fortbewegung: Weil die Frostspannerraupen nur zwei Paar Füße besitzen, krümmen sie sich, um das hintere Körperteil nachzuziehen, zu einem Katzenbuckel zusammen und strecken sich anschließend wieder aus. In der Biologie wird diese Bewegung als „spannen“ bezeichnet – was die Erklärung für den zweiten Teil des Namens „Frostspanner“ ist.

Nachtfalter im Anflug

Der erste Teil „Frost“ lässt sich mit dem Lebenszyklus des Falters erklären: Nachdem sich die Frostspannerraupen im Frühjahr den Magen vollgeschlagen haben, seilen sie sich auf den Boden ab, graben sich mehrere Zentimeter tief in die Erde und verpuppen sich dort. Pünktlich zu den ersten Frösten im Herbst schlüpfen dann die Frostspannerfalter. Die Falter sind ebenso unauffällig wie die Raupen: Die Farbe variiert von graubraun bis blassgelb. Allerdings können nur die männlichen Falter fliegen. Sie haben eine Spannweite etwa 2,5 Zentimeter. Bei den Weibchen sind hingegen nur Stummeln zu sehen.

Frostspanner – frostige Liebhaber

Während die Männchen zwischen Oktober und Januar als umherschwirrende Nachtfalter den Garten unsicher machen, kriechen die flugunfähigen Weibchen Anfang Oktober den Baumstamm hinauf. In der Baumkrone angekommen, locken die Weibchen die männlichen Falter mit ihren Duftstoffen an. Dass sie sich für die Paarung den frostigen Herbst ausgesucht haben, ist äußerst praktisch, denn Fressfeinde wie Igel und Fledermäuse machen Winterschlaf und viele Vögel, die sie bei der Fortpflanzung stören könnten, sind gen Süden gezogen.

Nach der Paarung legt das Weibchen zwischen 100 und 300 Eier am Stamm ab, gerne sucht sie sich dafür Ritzen und Vertiefungen in der Baumrinde aus. Die winzigen Eier sind zunächst blassgrün und unscheinbar und färben sich erst später orangerot.

Häufig betroffene Pflanzen

Wenn die Raupen im Frühjahr aus ihren Eiern schlüpfen, fangen sie unverzüglich an, zu fressen. Besonders gerne befallen sie Obstbäume wie Süßkirsche, Apfel, Birne oder Pflaume. Auch Laubbäume wie Ahorn, Eiche, Linde oder Schlehe stehen auf ihrem Speiseplan. Problematisch ist dabei auch, dass die Raupen, wenn sie auf ihrer Wirtspflanze nicht mehr genügend Nahrung finden, auf andere Bäume überspringen: Sie seilen sich an einem langen, dünnen Faden hinab, sodass sie freischwebend an einem Ast hängen und sich vom Wind zu einem noch gesunden, grünen Nachbarbaum „hinüberwehen“ lassen können.

Frostspanner – ähnliche Arten

Neben dem Kleinen Frostspanner gibt es auch den Großen Frostspanner (Erannis defoliaria). Dieser Nachtfalter ist im Gegensatz zum Kleinen Frostspanner ein wenig größer und farbenfroher unterwegs. Während sich die Raupen des großen Frostspanners in einem gelb-braun gemusterten Farbenkleid zeigen, sind die Flügel der adulten Tiere meist in einem hellen Braun bis Ockergelb mit dunklen Sprenkeln gehalten. Die Männchen haben eine Spannweite von drei bis vier Zentimetern. Zwar stehen auch Obstbäume, Hainbuchen oder Eichen auf ihrem Speiseplan, doch in der Regel sind die Kleinen Frostspanner für die großen Pflanzenschäden verantwortlich.

Dem Kleinen Frostspanner recht ähnlich ist der Buchen-Frostspanner (Operophtera fagata). Der Buchen-Frostspanner ist allerdings etwas größer und heller als der Kleine Frostspanner und in unseren Regionen auch weniger stark verbreitet.

Bekämpfung

Frostspanner bekämpfen

Damit kriechende Insekten wie der Kleine Frostspanner nicht Ihren gesamten Obstbaumbestand kahl fressen, ist Vorbeugung die effizienteste und nachhaltigste Möglichkeit der Bekämpfung. Dafür sollte man bereits im September, spätestens aber Anfang Oktober, tätig werden – und zwar mithilfe von Leim. Dafür kommen generell zwei Pflanzenschutzmittel in Fragen: Raupenleim als Ring oder Raupenleim als Spray. Das Spray ist optimal für dünnere und unebene Baumstämme. Denn bei einer unterschiedlich ausgeprägten Rindenvertiefung besteht die Gefahr, dass zwischen dem Leimring und dem Baum eine Lücke bleibt, die der Kleine Frostspanner wie einen Tunnel nach oben nutzen kann. Und das gilt es zu verhindern!

Frostspanner-Leimspray

Raupenleim als Spray anwenden

Krempeln Sie  die Ärmel hoch und ziehen Sie sich Handschuhe über – es kann losgehen: Schütteln Sie das COMPO BIO Raupen & Ameisen Leim-Spray ordentlich und sprühen Sie es anschließend aus einer Entfernung von fünf bis zehn Zentimeter auf den Baumstamm. Am besten tragen Sie zunächst eine dünne Schicht auf und wiederholen den Vorgang einen Tag später noch mal. Eine dickere Leimschicht bringt keine bessere Wirksamkeit, sondern führt eher dazu, dass der Leim verläuft und auf die Erde tropft.

Tipp: Ist Ihr Obstbaum auch häufig von Blattläusen betroffen, ist das COMPO BIO Raupen & Ameisen Leim-Spray ebenfalls hilfreich. Denn die Ameisen, die sich aufgrund des leckeren Honigtaus, den die Blattläuse produzieren, gerne in deren Nähe aufhalten, sind quasi eine Art Bodyguard, da sie diese gegen die Angriffe räuberischer Insekten verteidigen. Durch das Leimspray werden die Ameisen von den Blattläusen ferngehalten – sehr zur Freude der Fressfeinde wie Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen oder verschiedene Vogelarten, die sich nun ungestört über die Blattläuse hermachen können. 

Wenn die Eiablage bereits stattgefunden hat, können Sie den Baumstamm mithilfe einer Drahtbürste bearbeiten und die orangeroten Eier, die circa einen halben Millimeter groß sind, entfernen. Auch durch eine Austriebsspritzung im zeitigen Frühjahr können Eier in der Baumkrone bekämpft werden.

Bäume vor Schädlingen schützen

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