Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Schnecken
Vielleicht kennen Sie die Situation: Liebevoll kümmern Sie sich monatelang um Ihr frisch angepflanztes Blumen- oder Gemüsebeet, bis Sie eines Tages Löcher in den Dahlienblättern und kahl gefressene Salatköpfe entdecken. Die schleimigen Übeltäter sind schnell identifiziert – doch wie wird man die Schnecken nun wieder los? Wir zeigen Ihnen, wie Sie hungrige Nacktschnecken nachhaltig aus Ihrem Garten verbannen!
Werden die ersten Schäden im Beet bemerkt, ist der Ärger über die Verursacher groß. Doch Vorsicht: Bevor Sie sich auf die Jagd nach den Unruhestiftern im Garten machen, ist es wichtig, zwischen schädlichen und harmlosen Schneckenarten zu unterscheiden.
Von der Gartenwegschnecke bis zur Weinbergschnecke ist die Liste an Schneckenarten lang. Dabei schaden viele Schnecken Ihren Gartenpflanzen nicht. So ernähren sich die meisten Gehäuseschnecken primär von totem Pflanzenmaterial und lassen Ihre grünen Lieblinge daher links liegen. Die Weinbergschnecke steht außerdem unter Naturschutz und ist ausgesprochen nützlich. So frisst sie gerne mal die Eier der Nacktschnecken und greift Ihnen somit bei Ihrem Problem unter die Arme. Entdecken Sie also die ein oder andere Hausschnecke können Sie sich beruhigt zurücklehnen.
Problematisch sind hingegen Schnecken im Garten, die es auf lebende Pflanzen abgesehen haben. Dazu gehören unter anderem die gefräßige Ackerschnecke, die Gartenwegschnecke und die Spanische Wegschnecke. Diese gehören zu der Familie der Nacktschnecken und richten die meisten Schäden an Ihren Pflanzen an. Die Ackerschnecke ist circa vier bis sechs Zentimeter groß und lässt sich an ihrer gelblich-braunen Farbe und ihrer netzartigen Befleckung erkennen. Die kleine Gartenwegschnecke wird lediglich drei bis fünf Zentimeter groß. Sie können sie vor allem an ihrer dunklen Farbe und gelb-orangefarbigen Sohle erkennen. Die eingewanderte Spanische Wegschnecke kann hingegen bis zu 14 Zentimeter groß werden und zeichnet sich durch eine meist braun-gräuliche Färbung aus.
Schleim- und Fraßspuren an den Pflanzen sind meist die ersten Anzeichen dafür, dass sich Schnecken im Garten breitgemacht haben. Oft werden ganze Früchte, Triebe und Blätter der Pflanzen abgeknabbert, insbesondere junges Gemüse und grüne Salate fallen den Schnecken zum Opfer. Aber auch Blumen stehen auf ihrem Speiseplan: Am liebsten machen sich die Störenfriede über Funkien, Tagetes, Dahlien, Rittersporn und Lupinen im Garten her.
Nacktschnecken vermehren sich bei geeigneten Witterungsbedingungen zahlreich. Die Schneckengelege lassen sich meist überall, wo es feucht und dunkel genug ist, finden. So verstecken die Tierchen im Spätsommer bis Herbst ihre weiß-gelblichen Eier gerne in Grüppchen unter Steinen, in Erdlöchern oder auch in Pflanzenkübeln.
Bekämpfung
Schneckenbekämpfung: Was hilft gegen Schnecken?
Zur Schneckenbekämpfung stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zu welcher Sie greifen, hängt unter anderem von der Größe des Schneckenbefalls ab.
Eine natürliche Methode, um einzelne Schnecken zu bekämpfen, besteht beispielsweise darin, sie zusammenzusammeln und abzutragen. Dazu können Sie den schleimigen Tierchen Versteckmöglichkeiten, wie zum Beispiel große Pflanzenblätter oder Holzbretter, zur Verfügung stellen, aus denen Sie die Schnecken dann absammeln. Diese „Schneckenfalle“ eignet sich vor allem bei einer kleinen Anzahl an Schnecken im Garten.
Daneben werden in manchen Gärten Schneckenfallen auf Basis von Bier eingesetzt. Der intensive Hefegeruch der Bierfalle lockt die umgebenden Schnecken an, sodass diese in die Falle kriechen und ertrinken. Allerdings werden nicht nur die Schnecken aus dem eigenen Garten von der Schneckenfalle angezogen, sondern auch aus benachbarten Gärten. Somit landen am Ende mehr Schnecken in Ihrem Garten als beabsichtigt. Wirklich empfehlenswert ist die Bierfalle daher nicht - insbesondere, wenn man bedenkt, dass sich die Schnecken auf dem Weg zur Bierfalle noch über den ein oder anderen Salatkopf in Ihrem Gemüsebeet hermachen.
Die zuverlässigste Methode, um Schnecken zu bekämpfen, ist Schneckenkorn. Denn Schneckenkorn hat einerseits eine gute Lockwirkung und wirkt andererseits besonders effektiv. Aufgrund seiner Regen- und Schimmelfestigkeit wirkt Schneckenkorn auch nachhaltig gegen die unerwünschten Vielfraße.
Das COMPO Schneckenkorn lässt sich an allen Gemüse-, Obst- und Kräuterarten sowie jeglichen Zierpflanzen anwenden. Der darin enthaltene Wirkstoff Eisen-III-Phosphat ist für den ökologischen Landbau geeignet und schadet keinen weiteren Nützlingen wie Igeln, Vögeln oder Bienen. Auch für Haustiere ist der umweltverträgliche Wirkstoff bei richtiger Verwendung unbedenklich. Nach der Köderaufnahme verziehen sich die Nacktschnecken in ihre Verstecke – so sind keine Schleimspuren im Garten sichtbar.
Alternativ können Sie ein Streugranulat mit dem Wirkstoff Metaldehyd, wie beispielsweise das COMPO Schnecken-frei, anwenden, um die Schnecken loszwerden.
Idealerweise bringen Sie das Schneckenmittel nachmittags oder abends aus, da die hungrigen Plagegeister nachtaktiv sind. Streuen Sie das Granulat dazu nicht in Häufchen oder ringförmig um die Pflanzen herum aus, sondern verteilen Sie dieses gleichmäßig im Beet. Beachten Sie vor der Ausbringung die Dosierangaben in den Anwendungshinweisen. Wir empfehlen, Schneckenkorn bereits frühzeitig im März bis April auszustreuen. So können Sie Ihre Pflanzenlieblinge rechtzeitig vor den Schäden der Schnecken schützen.
Salz gegen Schnecken? - Lieber nicht!
Oft ist auch von Hausmitteln wie beispielsweise Salz zu lesen, das gegen Schnecken eingesetzt wird. Das ist allerdings nicht zu empfehlen, da die Schnecken einerseits einen qualvollen Tod sterben und andererseits Salz in den Boden gelangt, was der Umwelt schadet. Denn das Salz in den Böden führt dazu, dass die Pflanzen das Wasser sowie lebenswichtige Nährstoffe nicht richtig aufnehmen können und im schlimmsten Fall absterben. Wenn Sie Schnecken loswerden möchten, greifen Sie besser zu einem pflanzenverträglichen und zuverlässig geprüften Mittel wie Schneckenkorn.
Damit Ihre Pflanzen aber auch in Zukunft frei von Schnecken bleiben und Sie sie gar nicht erst bekämpfen müssen, haben wir auch ein paar vorbeugende Maßnahmen für Sie.
Grundsätzlich mögen es die lästigen Störenfriede besonders feucht. Schaffen Sie daher trockene Bedingungen im Garten, um so einer Ausbreitung entgegen zu wirken. Idealerweise sollten Sie so wässern, dass nur im Bereich um die Pflanzen herum gegossen wird. Das spart außerdem Zeit und Wasser. Schnecken sind zudem nachtaktive Tiere, tagsüber schützen sie sich vor der austrocknenden Sonne. Wässern Sie Ihre Gartenpflanzen daher am besten in den Morgenstunden: So ist der Boden bis zur Nacht wieder getrocknet und Sie erschweren den Schnecken im Garten damit die Fortbewegung. Bei kühlem und feuchtem Wetter sind die kleinen Vielfraße allerdings auch am helllichten Tage anzutreffen.
Statt mit einem für Schnecken lecker schmeckenden Rasenschnitt zu mulchen, sollten Sie lieber zu einem hochwertigen Mulch aus Kompostfaser oder zum BIO GRANUPLANT, einem nachhaltigen Bimsgranulat, greifen. Außerdem hilft es, den Boden regelmäßig aufzurauen, um den Schnecken die Fortbewegung zu erschweren. Warum das so ist, erklärt unser Gartenbauingenieur Werner Peitzmann in unserem Podcast "Nacktschnecken fernhalten - Grüne Sprechstunde".
Außerdem können Sie Muschelkalk oder Kalk streuen. Der Kalk hat eine ätzende Wirkung auf den unliebsamen Besuch, sodass ein Ring um die gefährdeten Beete als sinnvolle Barriere dienen kann. Achten Sie dabei jedoch darauf, keine zu großen Mengen auszubringen, da Kalk den pH-Wert des Gartenbodens anhebt! Am Ende der Saison können Sie im Garten belassen werden, sie sollten aber gleichmäßig verteilt und leicht eingearbeitet werden.
In einem naturnahen Garten kümmern sich Fressfeinde ganz von alleine um die Schnecken. Locken Sie daher mit naturnahen Pflanzungen Nützlinge wie Igel, Amseln, Blindschleichen, Tigerschnegel oder Erdkröten in Ihren Garten und beugen Sie einer Schneckenplage auf natürliche Weise vor. Auch Hühner und indische Laufenten sind ambitionierte Schneckenjäger. Achtung: Aufgrund ihres starken Schleims steht die Spanische Wegschnecke bei den meisten Nützlingen jedoch nicht auf dem Speiseplan – lediglich die hungrigen Laufenten vertilgen die unbeliebten Gäste mit Freude.
Während die ausgewachsenen Schnecken im Winter versterben, überleben ihre Nachkommen in der Erde. Möchten Sie einer bevorstehenden Schneckenplage in der nächsten Frühjahrssaison rechtzeitig entgegenwirken, können Sie daher die Schneckengelege im Herbst entfernen. Dazu genügt es meist bereits, das Eierversteck offen zu legen – Igel, Vögel sowie die warmen Temperaturen erledigen den Rest. Alternativ können Sie die Schneckeneier aber auch absammeln und im Hausmüll entsorgen.
Eine weitere Möglichkeit, einem Befall mit Schnecken vorzubeugen, besteht darin, auf schneckensichere Pflanzen zu setzen. So sind die meisten Gräser -und Farnarten sowie Pflanzen mit stacheligen oder behaarten Blättern, die aromatische Düfte versprühen, für die hungrigen Plagegeister eher unappetitlich. Für Schnecken giftige Pflanzen bleiben ebenfalls verschont. Wenn Sie keine Schnecken bekämpfen möchten, können Sie daher ein „schneckenresistentes“ Beet mit Fingerhut, Märzenbecher, Traubenhyazinthe, Impatiens, Eisenhut, Geranie, Kornblume, Ringelblume oder Fuchsie anlegen.
Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Beete auch mit einem Schneckenzaun absichern. Die Höhe des Schneckenzaunes macht es den Schnecken im Garten unmöglich, diesen zu passieren, sodass Ihre Gartenbeete bestens geschützt sind. Alternativ können Sie Ihre Pflanzen auch in Hochbeete und Ampeln pflanzen und so vor den hungrigen Weichtieren schützen.
So werden Sie Schnecken los
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