Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Wespen
Kaffeeklatsch im Freien und geselliges Grillen – das gehört zu einem gelungenen Sommer einfach dazu. Das klingt auch erstmals sehr entspannt, wären da nicht die Wespen, die sich auch gerne über Obstkuchen oder Bratwürstchen hermachen wollen. Die Insekten können dann ziemlich lästig werden und für Allergiker:innen auch zu einer echten Gefahr. Wir verraten Ihnen deshalb, was Sie gegen Wespen tun können und wie Sie Stiche vermeiden.
Dass Wespen aggressive und besonders lästige Tiere sind, ist eine weitverbreitete Meinung. Dafür sind vor allem zwei Arten verantwortlich: Die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Diese Insekten halten sich bei der Futtersuche gerne in der Nähe von Menschen auf. Wen dabei das Gefühl beschleicht, dass die Insekten im Spätsommer zunehmend lästig und auch aggressiv werden, der irrt nicht völlig. Denn solange die Tiere ihre Brut zu versorgen haben, beziehen sie ihre Nahrung hauptsächlich aus Eiweiß in Form von Insekten und Fleisch. Im Spätsommer ändern die Wespen dann ihre Nahrungssuche und benötigen zum Überleben Zucker. Obstkuchen und Säfte treten damit in den Fokus der Tiere. Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe sind jedoch nur zwei der mehreren hundert Wespenarten, die in unseren Breitengraden heimisch sind. Darunter fallen zum Beispiel die friedliche Waldwespe (Dolichovespula sylvestris) oder auch die Hornisse (Vespa crabro). Die sind übrigens trotz aller Vorurteile ungefährlicher als die Gemeine Wespe – zumindest solange Sie sich nicht dem Nest des Tiers nähern. Anders als diese vier Exemplare, präsentieren sich bei weitem nicht alle der heimischen Wespenarten mit einem schwarz-gelben Körper.
Auch wenn wohl die meisten Menschen keine großen Fans des Insekts sind, handelt es sich eigentlich um sehr nützliche Tiere, die einen wichtigen Beitrag zu einem funktionierenden Ökosystem leisten. Um den Nachwuchs zu versorgen, jagen sie beispielweise Fliegen, Mücken und Blattläuse und fungieren dadurch als natürliche Schädlingsbekämpfer. Ein Wespenstaat kann am Tag sogar bis zu 3000 Insekten verspeisen.
Außerdem sind Wespen, insbesondere die Jungtiere, die etwa ab August umherfliegen, wichtige Bestäuber. Im Gegensatz zu Bienen fliegen sie auch bei Regen von Blüte zu Blüte und sind so mitverantwortlich für eine reiche Obsternte. Das ist vor allem bei Feigen wichtig, denn nur die Feigenwespe kann die Pflanze bestäuben. Aus diesen Gründen stehen die meisten Wespen, so auch die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe unter Naturschutz. Ohne einen vernünftigen Grund dürfen sie deshalb nicht bekämpft werden. Einige Arten, wie die Kreiselwespe oder Hornisse sind sogar besonders geschützt. Sollte sich beispielsweise in Hausnähe ein Hornissennest befinden und dementsprechend ein Gefahr bestehen, müssen Sie die zuständige Naturschutzbehörde kontaktieren, anstatt selbst tätig zu werden.
Bekämpfung
Wespen bekämpfen
Wenn es darum geht, Wespen zu vertreiben, ist die Regel Nummer eins, die Tiere nicht aggressiv zu machen. Hektisch umherzuschlagen ist dementsprechend keine gute Strategie gegen die Insekten. Stattdessen ist es vor allem sinnvoll, Ihre Nahrungsmittel abzudecken und alternative Nahrungsquellen aufzustellen, sodass die Wespen gar nicht erst den Obstkuchen als ihr Ziel auswählen. Am besten stellen Sie eine Schüssel mit überreifen Weintrauben fünf bis zehn Meter entfernt hin. Unverdünnte Marmelade oder Honig hingegen sollten Sie lieber nicht als alternative Futterquelle wählen, da sie Wespen aggressiv machen sollen. Um Wespen nicht länger von Ihrer Terrasse fernzuhalten, empfiehlt sich das Aufhängen einer Wespen-Falle. Durch einen angenehm riechenden Lockstoff werden die Wespen angelockt, sodass Ihre Terrasse für die nächsten drei Wochen wespenfrei bleibt.
Ergänzend dazu können Sie Ihren Balkon oder Ihre Terrasse mit duftenden Blumen bepflanzen, die Wespen nicht so gerne mögen. So sollen sich Wespen vom Duft der Nelken oder des Lavendels abgeschreckt fühlen. Auch ätherische Öle soll Wespen fernhalten.
Wespenstiche stellen zwar nur für Allergiker:innen oder, wenn sie in Halsregion oder im Mund auftreten, ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar, können aber dennoch ziemlich schmerzhaft sein und anschwellen. Daher ist es sinnvoll darauf zu achten, dass die Wespen Ihnen nicht zu nah kommen. Der Duft von Parfüm, Haarspray und Cremes kann die Insekten anziehen. Verzichten Sie also gegebenenfalls auf besonders stark riechende Produkte, um die Tiere nicht anzulocken. Auch bei der Wahl der Kleidung können Sie Einfluss nehmen. Wespen fliegen besonders gerne auf bunte Kleidungsstücke. Tummeln sich auf Ihrer Terrasse viele schwarz-gelbe Tiere, sind gedeckte Farben im Zweifel die sicherere Wahl. Hat sich eine Wespe doch mal in Ihre Nähe verirrt, ist es wichtig, dass Sie ruhig bleiben und die Tiere nicht versuchen wegzupusten. Denn auch Kohlendioxid macht Wespen aggressiv, da es als Warnsignal im Wespennest gilt. Wenn Sie Fruchtsäfte und andere süße Getränke im Freien trinken, empfiehlt es sich, einen Strohhalm zu verwenden. Dadurch können Sie verhindern, dass Sie versehentlich eine Wespe verschlucken.
Wenn Sie eine Wespe gestochen hat, hilft vor allem Kühlen. Nach einigen Stunden sollten Schmerzen und eine mögliche Schwellung jedoch abgeklungen sein. Zeigt sich keine Besserung, suchen Sie einen Arzt auf.
Besonders unangenehm werden Wespen, wenn sie ihre Nester am oder im Haus anlegen. Häufig werden Erdnester angelegt, aber auch andere, meist dunkle, versteckt liegende Orte wie Dachböden, Rollladenkästen oder Schuppen werden gerne zum Nestbau aufgesucht. Die Nester der Wespe sind je nach Art grau bis bräunlich und kleiner als die der Hornissen. Die Größe variiert zwischen Zitronen- und Fußballgröße.
Wespen bauen im Frühjahr ihr Nest. Deshalb ist es sinnvoll, zu diesem Zeitpunkt Rollladenkästen und andere dunkle Hohlräume an Ihrem Haus abzudichten, sodass die Wespen ihr Nest an diesen Stellen nicht bauen können.
Wenn Sie in Ihrem Garten ein Wespennest entdecken, sollten Sie immer ganz genau prüfen, ob von den Wespen wirklich eine Gefahr ausgeht. Da die Nester ohnehin nur einmal besiedelt werden und die letzten Bewohner im Oktober verschwunden sein sollten, ist es nicht immer notwendig, ein Wespennest aus dem Garten zu entfernen. Liegt jedoch ein begründetes Gesundheitsrisiko vor, kann das Nest umgesiedelt oder mit einem Spray wie dem COMPO Wespen Schaum-Gel Spray bekämpft werden. Die Anwendung eines entsprechenden Produkts sollte frühmorgens oder abends und bei niedrigen Temperaturen erfolgen, wenn sich die Wespen in ihrem Nest in der Ruhephase befinden. Die Nester werden zunächst aus sicherer Entfernung besprüht, anschließend auch aus der Nähe. Um sicher zu stellen, dass alle Wespen beseitigt worden sind, sollte das Nest erst ein bis zwei Tage nach der Behandlung entfernt werden. Bei einer Direktbekämpfung werden die einzelnen Tiere kurz und gezielt besprüht. Wespen können bei Bedrohungen aggressiv werden. Tragen Sie daher während der Behandlung geeignete Schutzkleidung, wie langärmelige Oberteile und lange Hosen, festes Schuhwerk, einen Schal und gegebenenfalls einen Gesichtsschutz. Damit die Insekten nicht in Hosenbeine oder Ärmel fliegen und dann zustechen, sollte die Kleidung zudem eng anliegen.
Alternativ kann ein Wespennest auch an einen Ort umgesiedelt werden, an dem die Tiere keine Gefahr darstellen. Das geht vor allem Anfang April gut, da es zu diesem Zeitpunkt noch deutlich kleiner ist und so besser abtransportiert werden kann. Aber auch, wenn das Nest schon größer ist, kann es noch umgesiedelt werden. Holen Sie sich in jedem Fall professionelle Hilfe dazu, da eine spezielle Ausrüstung von Nöten ist und die Wespen zudem sehr aggressiv reagieren können.
Hiermit vertreiben Sie die Wespen
Weitere Schädlinge im und am Haus