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Geranien pflanzen
Geranien gehören zu den beliebtesten Sommerblumen. Egal, ob im Beet oder im Kübel – die hübschen Pflanzen machen überall eine gute Figur und sorgen mit ihren farbenfrohen Blüten für gute Laune.
Geranien oder Pelargonien?
Was wir klassischerweise unter dem Namen „Geranien“ in unsere Gärten oder auf unsere Balkone pflanzen, sind botanisch gesehen eigentlich Pelargonien. Das bedeutet, dass sie nicht zur Gattung der Geranien gehören, sondern zur Gattung der der Pelargonien (Pelargonium).
Doch wenn Geranien eigentlich Pelargonien sind, gibt es dann überhaupt Geranien? Die Antwort lautet: ja. Allerdings ist die botanische Geranie besser bekannt unter dem Namen Storchschnabel. Der Storchschnabel zählt zur Gattung der Geranien (Geranium).
Beide Gattungen – sowohl die Gattung Geranium als auch Pelargonium – umfassen mehr als 250 verschiedene Arten und gehören zur Pflanzenfamilie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae).
Woher stammt die Pelargonie?
Der größte Teil der pflegeleichten Blühpflanzen stammt aus dem Süden oder Osten Afrikas oder ist im südlichen Australien zu Hause. Geranien erfreuen sich im Bereich Mittel- und Nordeuropa seit vielen Jahrzehnten als Beet- und Balkonpflanze großer Beliebtheit. Bereits im 18. Jahrhundert wurden große Orangerien genutzt, um durch Nachzucht in Massen die große Nachfrage befriedigen zu können. Die hierzulande beliebtesten Arten der Geranien sind im Südwesten Südafrikas beheimatet. Dort gedeihen sie in einer Region, in der im Sommer absolute Trockenheit herrscht, denn Niederschläge fallen ausschließlich im Winterhalbjahr. Einzelne Arten stammen außerdem aus Anatolien, Neuseeland, dem Iran und dem Irak.
Die Pflanzen, die wir in unseren Breitengraden als Topfpflanzen nutzen, wachsen in ihrer Heimat zu haushohen Sträuchern oder Halbsträuchern heran. Kennzeichnend für Geranien ist ihre lange Blütezeit. Überdies sind die Pflanzen in der Regel immergrün und bei frostfreier Überwinterung mehrjährig, was zu ihrer Beliebtheit in europäischen Gärten und auf Balkonen beigetragen hat. Geranien können sowohl mit offenen, halb gefüllten als auch mit gefüllten Blüten bezaubern. Die Farbpalette reicht dabei von Weiß über Rosa bis Orange – auch zweifarbige Blüten gibt es.
Die meisten Geraniensorten, die man in Europa finden kann, basieren auf vier in Südafrika heimische Arten: der Hänge-Geranie (Pelargonium peltatum), der Wilden Geranie (Pelargonium cucullatum), der Scharlach–Pelargonie oder Argon (Pelargonium inquinans) und der Stehenden Geranie oder Pferdeschaufel-Argon (Pelargonium zonale).
Sogenannte „reine, ursprüngliche Arten“ der Geranien findet man nur sehr selten. Die meisten Geranien, die Gartencenter oder in Gärtnereien anbieten, sind Pelargonien-Hybridsorten, also Züchtungen, bei denen verschiedene Arten miteinander gekreuzt wurden.
Hauptgruppen der Geranien
Aufgrund der Vielseitigkeit von Geranien, kann man je nach Eigenschaft – zum Beispiel im Hinblick auf die Wuchsform, Duft oder Blüte – in verschiedene Gruppen unterscheiden:
1. Hänge-Geranien
Hänge-Geranien (Pelargonium peltatum) oder Hängegeranien sind der Klassiker für Balkonkästen oder Blumenampeln. Bis zu 150 Zentimeter lang können die hängenden Triebe der Balkonblumen werden. Hänge-Geranien werden auch unter dem Namen Bayrische Geranie oder Tiroler Geranie verkauft, da sie in diesen Gegenden sehr häufig als Balkonbepflanzung zu finden sind.
2. Stehende Geranien
Neben den hängend wachsenden Geranien (Pelargonium zonale) gibt es auch stehend wachsende Pelargonien. Sie erreichen meist eine Wuchshöhe von 35 bis 40 Zentimetern.
3. Duftgeranien
Zitrone, Schokolade, Apfel oder Cola – Duftgeranien begeistern mit einer Vielzahl aromatischer und interessanter Düfte. Dabei sind es nicht die Blüten, sondern die Blätter, die intensiv duften. Zu den Duftgeranien zählen auch Geranien, die als „Mückenschreck“ verkauft werden. Diese Pelargonien sondern einen Geruch ab, der Mücken fernhält. Ein paar dieser Pflanzen auf der Terrasse oder auf dem Balkon können daher für mückenfreie Sommerabende sorgen.
4. Blattschmuck-Geranien
Sorten, die zu den Blattschmuck-Geranien gehören, zeichnen sich durch besonders schön gestaltete Blätter aus, während sich die Blüten in Zurückhaltung üben.
5. Edel-Geranien
Edel-Geranien (Pelargonium x grandiflorum) finden besonders häufig als Zimmerpflanze Verwendung. Robuste Sorten können aber auch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen.
6. Interspezifische Geranien
Hierbei handelt es sich um die Kreuzung von hängenden Geranien (Pelargonium peltatum) und stehenden Geranien (Pelargonium zonale). Die neu kreierten Sorten vereinen die besten Eigenschaften beider Arten: Sie zeichnen sich durch ihre robuste und pflegeleichte Art aus. Zudem gelten sie als sehr wüchsig. Manche von ihnen wachsen dabei eher hängend, andere eher stehend.
Geranien sind aufgrund ihrer steten Blühfreude beliebte Sommerblumen. Leider sind Pelargonien nicht besonders bienenfreundlich, da sie nur wenig Nahrung bereithalten. Lediglich einige Duftgeranien oder Edelgeranien bilden ein wenig Nektar aus.
Wenn Sie Bienen oder anderen pollensammelnden Insekten eine Freude machen möchten, empfehlen wir nektar- und pollenreiche Blumen und Kräuter wie Sonnenblume, Strauch-Basilikum oder Lavendel. Eine schöne Übersicht finden Sie im Ratgeberbeitrag „Bienenfreundliche Pflanzen“.
Hinweis: Nagetiere wie Kaninchen oder Hasen sollte man von Geranien fernhalten, da sie für die kleinen Tiere giftig sind.
Bleiben die Nächte im Frühjahr frostfrei, kann mit der Bepflanzung begonnen werden. Um ganz sicherzugehen können die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet werden. Die selbst gezogenen oder gekauften Geranien in einem Abstand von 20-30 cm eintopfen. Verwenden Sie dazu eine Blumenerde mit besonders hohem Nährstoffgehalt.
Dank der Vielzahl an Geraniensorten gibt es im Prinzip Geranien für jeden Standort. Die meisten Geranien bevorzugen einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Stehen sie zu schattig, bilden sie keine neuen Blüten und stellen das Wachstum ein.
Ein nährstoffreicher und durchlässiger Boden bietet die beste Basis für ein gesundes und vitales Wurzelwachstum. Bei Pflanzen ist daher eine Spezialerde wie die COMPO SANA® Geranienerde empfehlenswert: Sie besitzt eine lockere Struktur und versorgt die Geranien für bis zu drei Monaten mit Nährstoffen.
Geranien im Kübel pflanzen
Grundsätzlich können Geranien sowohl im Beet als auch im Kübel wachsen. Vor allem Hängegeranien sind jedoch wie geschaffen für hohe Kübel, Balkonkästen oder Blumenampeln. Generell lassen sich jedoch alle Geranien problemlos in Töpfe pflanzen.
Wie wählt man den passenden Topf?
Die Größe des Pflanzgefäßes wählt man am besten abhängig von der Sorte: Sie finden im Handel kleine Geranien, die mit einem Standard-Blumentopf auskommen sowie große Balkonblumen, die einen Pflanzkübel mit mindestens 10 Litern Volumen benötigen. Außerdem empfehlen wir einen Kübel mit Abzugslöchern, durch die überschüssiges Gießwasser ablaufen kann.
Tipp: Auf Abstand achten
Möchten Sie mehrere Sommerblumen nebeneinander ins Beet oder zusammen in einen Topf pflanzen, ist ein gewisser Abstand zwischen den Pflanzen wichtig. Denn wenn die Geranien zu eng stehen, können sich sehr schnell Pilzinfektionen ausbreiten. Bedenken Sie beim Einsetzen der Jungpflanzen, dass diese bei guter Pflege sehr schnell wachsen. Deshalb gilt ein Pflanzabstand von 20 Zentimetern als optimal, auch wenn es im Beet anfangs vielleicht etwas spärlich aussieht.
Richtig pflegen
Geranien pflegen
Geranien sind die geborenen Sommerblumen: Selbst mit einigen Tagen Trockenheit kommen sie gut zurecht. Tatsächlich kann eine dauerhafte Feuchtigkeit viel mehr Schaden anrichten, als ein paar Tage ohne Wasser. So kann durch eine Staunässe Fäulnis an den Wurzeln entstehen. Gerade bei Geranien, die in Pflanzgefäßen stehen, ist dies eine häufige Ursache für das Eingehen der Pflanzen. Um dies zu verhindern, gibt es drei wichtige Tipps:
1. Auf Abzugslöcher im Topf achten: Ohne Löcher kann überschüssiges Wasser nicht ablaufen und bleibt im Topf stehen. Während sich Fäulnisbakterien nun freuen können, sieht es für Ihre Balkonpflanze schlecht aus.
2. Drainage in den Topf einbauen: Die Drainageschicht – beispielsweise aus nachhaltigem Bimsgranulat – sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser besser ablaufen kann.
3. Pflanzen erst gießen, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist: Fühlen Sie vor dem Gießen einmal mit dem Finger, wie trocken die Erde bereits ist. Fühlt sie sich noch feucht an, können Sie die Gießkanne stehen lassen.
Die Gießhäufigkeit und -menge richtet sich außerdem nach der Größe des Gefäßes: Vor allem in kleinen Blumenkästen kann die Erde an warmen Sommertagen sehr schnell austrockenen. Es kann daher durchaus vorkommen, dass Sie Ihre Balkonpflanze während trockener Hitzeperioden täglich wässern müssen.
Ähnlich wie Petunien oder Zauberglöckchen gehören Pelargonien zu den starkzehrenden Beet- und Balkonpflanzen: Damit sie im Sommer laufende neue Blüten bilden können, brauchen sie einiges an Nährstoffen. Am besten düngt man die hungrigen Balkonblumen daher regelmäßig mit einem reichhaltigen Flüssigdünger, der speziell auf die Bedürfnisse von Geranien abgestimmt ist - wie beispielsweise der COMPO Geraniendünger.
Wenn Sie Geranien vermehren oder überwintern oder zum Neuaustrieb anregen möchten, ist der Griff zur Schere empfehlenswert:
1. Verblühtes zurückschneiden: Sind Rispen verblüht oder Triebe abgestorben, brechen beziehungsweise schneiden Sie diese ab. Das sieht nicht nur besser aus, es animiert die Geranie auch, neue Triebe und Blüten zu bilden.
2. Rückschnitt vor der Überwinterung: Bevor es für die Geranie ins Winterquartier geht, müssen die Pflanzen kräftig mit einer Rosenschere zurückgeschnitten werden. Ist von der Pflanze quasi nur noch der verholzte Stamm mit wenigen Ästen übrig, kann die Pflanze bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts bis maximal 10 Grad Celsius überwintert werden.
3. Stecklinge schneiden: Möchten Sie Geranien vermehren? Dann gelingt dies am besten über Stecklinge. Dazu schneiden Sie einen kräftigen und jungen Trieb aus der Pflanze, stecken diesen in Aussaaterde und halten die Erde in der ersten Zeit gut feucht. Im Normalfall gehen die Stecklinge problemlos an und wachsen schnell zu einer robusten Pflanze heran.
Geranien sind überaus robust und werden deshalb nur selten krank. Eine dichte Bepflanzung in Zusammenhang mit hoher Feuchtigkeit kann jedoch eine Pilzerkrankung begünstigen – zum Beispiel mit Pelargonienrost oder Grauschimmel. Seltener werden die hübschen Balkonpflanzen von Blattläusen befallen. Wenn sich jedoch Blattläuse breitgemacht haben, gibt es einige Tipps gegen Blattläuse, die Ihrer Geranie helfen können. Hilfreich ist im ersten Schritt der Grundstoff Brennnessel zur Stärkung der Pflanze und zur Abwehr der Schädlinge. Sollte das die Blattläuse nicht vertrieben haben, können Sie zu einem Pflanzenschutzmittel beispielsweise auf Basis von Rapsöl oder Neem greifen.
Sind an den Blättern Fraßschäden erkennbar, hat sich vielleicht die Raupe des Eulenfalters den Bauch vollgeschlagen. Von dieser Schmetterlingsraupe gibt es in Europa rund 500 Arten, weltweit sind es mehr als 20.000.
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