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Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Echte Zypresse pflanzen
In ihrer mediterranen Heimat prägen sie die Landschaft wie kaum ein anderes Gewächs: die Echte Zypresse (Cupressus sempervirens). Diese Zypressenart, die auch Mittelmeerzypresse oder Säulenzypresse genannt wird, verziert mit ihrem charakteristischen, säulenartigen Wuchs Straßen und Landschaften und ist im Toskana-Urlaub der Hingucker schlechthin. Doch auch in unseren Breitengraden ist der immergrüne Baum bestens geeignet, um mediterranes Flair in den heimischen Garten zu bringen.
Die Echte Zypresse wird bis zu 30 Meter hoch, in unserem Klima erreicht sie allerdings meist nur um die 15 Meter. Das Nadelgehölz zeichnet sich durch seine hohe, schmale Wuchsform und seine dunkelgrünen Nadeln aus. Zypressen eignen sich aufgrund ihrer Erscheinung daher optimal als Sichtschutz vor neugierigen Blicken im Garten. Die Sorte 'Leylandii' ist dabei aufgrund ihrer Schnellwüchsigkeit eine beliebte Heckenpflanze.
Zypresse ist nicht gleich Zypresse – so gibt es beispielsweise neben der Gattung der Zypressen (Cupressus) auch die sogenannten Scheinzypressen (Chamaecyparis). Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit den Echten Zypressen ordneten Botaniker:innen sie zunächst der Gattung der Zypressen zu. Erst später wurden sie als eigenständige Gattung erfasst. Denn obwohl sich die Koniferen optisch sehr ähneln, lassen sich Unterschiede zwischen ihnen festmachen. So weisen die ursprünglich aus Nordamerika und Ostasien stammenden Scheinzypressen kleinere Zapfen und stärker abgeflachte Zweige auf. Auch die Samenreife erfolgt früher. Großer Beliebtheit erfreut sich in unseren Regionen die Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana), die aufgrund ihrer pflegeleichten Art häufig als Heckenpflanze anzutreffen ist.
Ebenfalls häufig mit der Echten Zypresse verwechselt, wird der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis). Die immergrüne Pflanze, die häufig als Heckenpflanze zu sehen ist, ist zwar mit der Echten Zypresse verwandt, weist aber einige Unterschiede im Wuchscharakter und ihrer Optik auf – so verströmen Thujen einen intensiveren Duft als Zypressen und verfügen häufig über dunklere Nadelfarbe.
Aufgrund ihres schnellen Wachstums und ihres üppigen Nadelkleids eignet sich die Mittelmeerzypresse bestens zur Heckenbepflanzung. Dabei benötigt die Echte Zypresse auch in milden Wintern einen möglichst windgeschützten und sonnigen Standort, denn das Nadelgehölz ist nur bedingt winterhart. Als Standort eignen sich beispielsweise nach Süden oder Westen ausgerichtete Mauern. Zypressen freuen sich über einen durchlässigen und leicht lehmigen Boden. Grundsätzlich sind sie bei der Bodenbeschaffenheit aber nicht sonderlich anspruchsvoll. So kommt die robuste Säulenzypresse auch problemlos mit wenig nährstoffreicher oder kalkhaltiger Erde zurecht.
Pflanzen Sie Ihre Säulenzypresse idealerweise im Zeitraum von September bis November oder im Frühjahr nach den letzten Frösten. Die milden Temperaturen im Herbst verhelfen dem kälteempfindlichen Gewächs vor dem Wintereinbruch sicher Anzuwurzeln. Achten Sie im Frühling auf eine ausreichende Bewässerung, da die verstärkte Sonneneinstrahlung die Zypresse austrocknen kann.
Zu viel Feuchtigkeit in der Erde, insbesondere im Winter, kann für die Echte Zypresse schnell zum Problem werden. Ist Ihr Gartenboden daher stark verdichtet und neigt zu Staunässe, lockern Sie diesen vor dem Pflanzen tiefgründig auf. Eine gute Drainage ist für das Gedeihen des trockenheitsliebenden Zypressengewächses entscheidend. Verteilen Sie dafür vor dem Einpflanzen eine Schicht Schotter, Kies oder Sand in dem Pflanzloch. Die Echte Zypresse benötigt außerdem einen festen Halt und ausreichend Platz, da sie schnell in die Höhe schießt. Bei der Wahl eines Standortes einer solitär stehenden Zypresse sollten Sie einen entsprechend großen Wurzelraum berücksichtigen. Dieser sollte mindestens 80 Zentimeter tief sein und einen Durchmesser von circa 150 Zentimeter haben. Achten Sie beim Pflanzen einer Zypressenhecke auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Um eine blickdichte Hecke zu erhalten, sollte ein Abstand von einem halben Meter zwischen den Pflanzen nicht überschritten werden.
Sie können Echte Zypressen ebenfalls im Kübel pflanzen. Besonders in kalten Regionen kann dies eine gute Alternative sein, um das Nadelgehölz sicher über den Winter zu bringen. Die empfindlichen Wurzeln sind oft deutlich gefährdeter als die oberirdischen Pflanzenteile, weshalb Sie die notwendigen Überwinterungsmaßnahmen bedenken sollten. Achten Sie bei einer Pflanzung im Kübel darauf, dass der Kübelboden breit genug ist, um der Pflanze einen stabilen Halt zu bieten. Das Gefäß sollte dabei mindestens doppelt so hoch wie der Wurzelballen sein und so beschaffen, dass die Heckenpflanze auch bei windigem Wetter nicht umstürzt. Verhindern Sie außerdem, dass Ihre Zypressenpflanze nasse Füße bekommt – dazu eignet sich am besten eine Drainageschicht aus Materialien wie Kies oder Sand.
Richtig pflegen
Echte Zypresse pflegen
Beim Gießen von Zypressengewächsen gilt: auf die richtige Balance achten. Aufgrund ihrer mediterranen Herkunft reichen den Nadelgehölzen die natürlichen Niederschläge in der Regel vollkommen aus. Lediglich frisch eingesetzte Jungpflanzen benötigen in den ersten Monaten eine regelmäßige Wasserzufuhr. Wenn es allerdings gerade während der Sommermonate zu längeren Trockenperioden kommt, sollten Sie doch mal zur Gießkanne oder zum Wasserschlauch greifen, damit Ihre Zypresse nicht austrocknet. Achten Sie pro Bewässerungsgang darauf, dass Sie jeweils eine kräftige Wassermenge geben, die dann möglichst tief in den Boden einziehen kann und so möglichst auch im Wurzelraum der Zypresse ankommt. Um einer zu schnellen Verdunstung der Feuchtigkeit entgegenzuwirken, können Sie außerdem eine Schicht natürlichen Bimsgranulats um die Pflanze herum verteilen. Bei Zypressenbäumen, die in Kübeln auf dem überdachten Balkon oder der Terrasse stehen, ist eine regelmäßige Bewässerung unerlässlich. Gerade in Tontöpfen trocknet die Erde im Sommer schnell aus, sodass Gießen an der Tagesordnung steht.
Möchten Sie Ihrer Heckenpflanze etwas Gutes tun, verabreichen Sie ihr im Frühjahr eine Portion Hornspäne, hochwertigen Gärtnerkompost oder etwas Langzeitdünger für Koniferen oder Hecken, wie beispielsweise den COMPO Koniferen Langzeit-Dünger. Im Kübel gepflanzte Zypressen freuen sich insbesondere im Sommer über eine monatliche Düngergabe mit dem Gießwasser.
Um den schönen Säulenwuchs des immergrünen Nadelgehölzes zu erhalten, können Sie Ihrer Zypresse einen jährlichen Formschnitt verpassen. Insbesondere wenn die Pflanze von innen verkahlt ist oder braune Äste aufweist, kann ein solcher Rückschnitt einen Neuaustrieb der Zypresse fördern. Kürzen Sie dazu die neuen Triebe und entfernen Sie erfrorene oder beschädigte Äste. Achten Sie jedoch darauf, grüne Triebe nicht bis ins alte Holz zurückzuschneiden – andernfalls kann Ihre Zypresse nicht mehr erneut austreiben und es bleibt lediglich braunes Nadellaub zurück.
Benutzen Sie für den Rückschnitt eine saubere, scharfe Heckenschere, um Verletzungen vorzubeugen. Indem Sie besonders die Seiten der Säulenzypresse beschneiden, unterstützen Sie die natürliche Wuchsform des Nadelgehölzes und können verhindern, dass die Pflanze von innen verkahlt. Eine dichte, gesunde Hecke ist Ihnen so garantiert!
Beachten Sie, dass aufgrund des Bundesnaturschutzgesetzes radikale Heckenschnitte von März bis September zum Schutz der Vogelbrutzeit verboten sind. Wählen Sie für den Rückschnitt an Ihrer Zypressenpflanze idealerweise einen trockenen, milden Tag im Frühling oder Herbst. Zu starke Sonneneinstrahlung kann zu einem Sonnenbrand an den offen gelegten Trieben führen, während Feuchtigkeit Pilzerkrankungen begünstigt. Ein Rückschnitt bei frostigem Wetter sollte auch vermieden werden, da die Gefahr, dass die Triebe splittern, groß ist.
Die Mittelmeerzypresse ist in unseren Breitengraden nur bedingt frosthart. Bei Minustemperaturen ab -15 Grad kann das immergrüne Nadelgehölz daher Erfrierungen erleiden. Insbesondere Trockenschäden können im Winter für die Pflanze gefährlich werden. Diese entstehen, wenn das Zypressengewächs aufgrund des gefrorenen Bodens nicht genügend Wasser durch die Wurzeln aufnehmen kann. Besonders gefährlich sind windige und sonnig-kalte Wintertage Ende Februar oder Anfang März, da die Sonne dann bereits viel Kraft hat und die Zypresse sehr durstig werden lässt. Pflanzen Sie das Gehölze daher nach Möglichkeit an einem Standort, welcher bis in die Mittagszeit von umgebenden Bäumen beschattet wird.
Zum Schutz vor kalten Temperaturen können Sie insbesondere den Jungpflanzen einen Winterschutz aus Naturmaterialien zur Verfügung stellen. Wickeln Sie die Zypressen dazu in Vlies ein und bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer Schicht aus Mulch oder Laub.
Zypressen im Kübel können Sie bei milden Temperaturen von fünf bis zehn Grad an einen windgeschützten, hellen Platz auf dem Balkon oder der Terrasse – idealerweise an einer schützenden Hauswand – aufstellen. Eine umhüllende Schutzschicht aus Vlies oder Leinen hilft der empfindlichen Mittelmeerzypresse auch hier, um gut über den Winter zu kommen. Bei eisigen Minusgraden holen Sie die Kübelpflanze aber besser ins Haus und stellen Sie in einen möglichst hellen, eher kühlen Raum zum Beispiel in einen nicht beheizten Wintergarten.
Sie haben braune Stellen an Ihrer Zypresse entdeckt? Häufig deutet dies auf einen Wassermangel bei dem Nadelgehölz hin. Ziehen sich diese braunen Verfärbungen jedoch bis in die Triebspitzen durch, kann dies auch auf einen Befall mit einer Pilzerkrankung hindeuten. Besonders der Pilz Phytophthora cinnamomi macht der Säulenzypresse dabei zu schaffen, da er zudem zu einer Wurzelfäule führt. Mäßig warme Sommertemperaturen und Staunässe begünstigen dabei die Ausbreitung des Erregers – sorgen Sie daher bei Ihrer Zypresse für eine gute Drainageschicht und für einen lockeren Gartenboden.
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