Steckbrief
Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Rhododendren pflanzen
Wenn im Mai endlich die lang ersehnte Rhododendronblüte ansteht, ist dies ein wahres Highlight im Garten. Mit über 1000 Arten ist der Rhododendron eine der vielfältigsten Pflanzengattungen. Der beliebte Blütenstrauch aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) bedeutet aus dem Griechischen übersetzt auch „Rosenbaum“, denn er besticht während seiner Blütezeit mit seinen bunten, rosenartigen Blüten. Sein dunkelgrünes Blattwerk macht den Rhododendron aber auch das restliche Jahr über zu einem ansprechenden, immergrünen Gehölz.
Die meisten hierzulande gängigen Arten stammen aus den Wäldern Ostasiens. Allerdings gibt es auch einige Rhododendronarten, die in Deutschlands Alpenregionen heimisch sind. Beispielsweise fühlen sich dort Arten wie die Rostblättrige Alpenrose und die Bewimperte Alpenrose wohl. Für den Garten haben sich mittlerweile zahlreiche Gartenvarianten und -hybriden etabliert. Beliebt sind besonders die hochwachsenden Großblumigen Rhododendron-Hybriden, welche Höhen von bis zu zwei Meter erreichen können. Sorten wie 'Abba', 'Carola' oder 'Abraham Lincolm' überzeugen dabei nicht nur mit prächtigen, rosaroten und violetten Blüten, sondern auch mit einer ausgezeichneten Frosthärte, sodass ihnen selbst eisige Winter keine Probleme bereiten. Auch die sogenannten Yakushimanum-Hybriden, dessen Wildform von der japanischen Insel Yakushima stammen, eignen sich bestens für den eigenen Garten – sie bestechen mit einem kompakten Wuchs und einer höheren Sonnentoleranz.
Haben Sie nur wenig Platz im Garten oder möchten Sie Ihren Rhododendronstrauch im Kübel pflanzen, empfehlen wir Ihnen, auf klein bleibende Arten, wie zum Beispiel die Zwerg-Rhododendren, zu setzen – diese werden maximal 30 bis 45 Zentimeter groß.
Übrigens: Während Azaleen (Azalea) und Rhododendren früher als zwei unterschiedliche Gattungen galten, wurden im 19. Jahrhundert alle Arten der Azaleen botanisch der Gattung Rhododendron zugeordnet.
Die meisten Arten des Rhododendrons blühen von Ende April bis Mitte Juni. Allerdings gibt es auch einige Vorfrühlings-Rhododendren, die bereits zeitig im Jahr ihre Blütenknospen öffnen. So zeigt der Rhododendron dauricum seine rosa- bis lilafarbenen Blüten in milden Wintern bereits ab Dezember – diese winterliche Blüte ist jedoch stark von den Wetterbedingungen abhängig, bei andauernder Kälte kann die Blüte möglicherweise doch erst im Frühling erscheinen. Auch der Rhododendron praecox belohnt bereits im März mit seiner hübschen Blüte. Manche Hybriden, wie beispielsweise die Sorte ‘Herbstfreude‘, beglücken Hobbygärtner sogar noch mit einer zweiten Blüte im September und Oktober. So können Sie mit einer geschickten Pflanzung verschiedener Rhododendron-Arten die Blütezeit fast über das gesamte Jahr strecken.
Damit sich Rhododendren an ihrem Standort wohl fühlen, gibt es einige Aspekte zu beachten – denn die Pflanze ist nicht ganz ohne. So präferiert der Blütenstrauch aufgrund seines natürlichen Standorts in Wäldern und kühlen Bergregionen kalkfreie und humusreiche Erde. Da Rhododendren zu den sogenannten Moorbeetpflanzen gehören, die einen sauren Boden bevorzugen, ist ein pH-Wert zwischen 4 und 5,5 optimal. Wir empfehlen Ihnen, bei der Pflanzung im Garten und im Kübel eine Spezialerde wie die COMPO SANA® Rhododendron- und Hortensienerde zu verwenden. Außerdem muss der Boden locker und wasserdurchlässig sein. Denn schwere Böden, die zu Staunässe neigen, bekommen Rhododendren gar nicht gut – da die Flachwurzler relativ weit an der Oberfläche wurzeln, bekommen ihre empfindlichen Wurzeln bei undurchlässiger und dauerhaft feuchter Erde nicht mehr ausreichend Sauerstoff und sterben ab.
Der Rhododendron fühlt sich daher an einem kühl-feuchten Plätzchen im lichten Schatten am wohlsten. Pflanzen Sie das Gehölz am besten neben schattenspendenden Bäumen mit lichten Kronen, wie beispielsweise Kiefern. Wir empfehlen, den Strauch zusätzlich mit bodendeckenden Stauden wie Goldnesseln oder Farnen zu unterpflanzen. Diese halten den Boden feucht und beugen außerdem der Ausbreitung von Unkraut vor und sorgen somit für ein gutes Mikroklima.
Grundsätzlich lassen sich Rhododendren sehr gut mit anderen Gehölzen und Stauden kombinieren. Setzen Sie dabei am besten auf Pflanzen, die ähnliche Standortbedürfnisse haben – besonders bezüglich des pH-Werts – sowie auf Tiefwurzler, die den flachwurzelnden Rhododendren keine Nährstoffe streitig machen. Pflanzen mit hellen Blättern oder verschiedenfarbigen Blüten, wie beispielsweise Funkien, Bergenien oder auch Hortensien, lassen den dunkellaubigen Rhododendron besonders strahlen und sorgen optisch für Abwechslung im Garten.
Grundsätzlich können Sie Ihren Rhododendron als Containerware das ganze Jahr über pflanzen. Die idealen Pflanzzeiträume sind im Frühjahr von Mitte April bis Mitte Mai und im Herbst von September bis Mitte November. Entscheidend für die Pflanzung im Frühjahr ist, dass zu dem Zeitpunkt keine Nachtfröste mehr herrschen und das frisch gepflanzte Gehölz durchgängig feucht gehalten wird. An heißen Sommertagen kann die Gießkanne daher auch zweimal am Tag zum Einsatz kommen. Bei der Pflanzung im Herbst sollten Sie das Gehölz rechtzeitig vor den ersten Frösten eingepflanzt haben, damit es noch ausreichend Zeit zum Anwurzeln hat. Regnet es im Herbst eher selten, sollten Sie auch hier regelmäßig zur Gießkanne oder zum Wasserschlauch greifen.
So geht’s:
Tipp: Bereiten Sie Ihren Rhododendron auf das Einpflanzen vor, indem Sie den Wurzelballen in einen Eimer Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr auftauchen.
Sie können nach dem Einpflanzen außerdem eine Schicht Mulch um den Rhododendron verteilen. Der Mulch sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten wird und verhindert die Ausbreitung von Unkraut. Sie können zusätzlich auch einen Gießrand um die Pflanze anhäufeln, damit das Wasser effektiver zur Pflanze gelangt.
Grundsätzlich ist es auch möglich, Rhododendren im Kübel zu pflanzen. Die kleinwüchsigen Sorten eignen sich besonders gut hierfür. Allerdings ist es entscheidend, auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu achten. So darf weder Staunässe entstehen noch der Wurzelballen komplett austrocknen. Auch hier ist eine Drainageschicht aus Bimsgranulat empfehlenswert.
Richtig pflegen
Rhododendren pflegen
Eine regelmäßige Wasserversorgung ist beim Rhododendron entscheidend. So reagieren ihre Flachwurzeln empfindlich auf Staunässe. Besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung empfehlen wir, auf eine gleichmäßige Wasserversorgung zu achten, während fest verwurzelte Sträucher nur noch in sehr trockenen Perioden zusätzliche Wassergaben bedürfen. Da Rhododendren nicht gut mit Kalk zurechtkommen, sollten Sie die empfindlichen Blütensträucher idealerweise mit Regenwasser oder mit entkalktem Leitungswasser gießen. Wässern Sie ebenfalls lieber in größeren Zeitabständen durchdringend, statt täglich nur kurz und sparsam zu wässern. Schlapp herunterhängende Blüten oder eingerollte Blätter sind ein Indiz dafür, dass Ihr Rhododendron Wasser benötigt – im Sommer tritt dies häufig bei anhaltender Trockenheit und im Winter bei gefrorenen Böden auf.
Da Rhododendren nur sehr flach wurzeln und ihre Nährstoffe nicht aus den tieferen Bodenschichten beziehen können, ist es entscheidend, den Sträuchern diese notwendigen Haupt- und Spurennährstoffe zusätzlich in Form von Düngergaben zur Verfügung zu stellen. Um Ihre Rhododendronpflanzen optimal zu versorgen, düngen Sie diese circa vier Wochen vor der Blüte, also in der Regel im März bis April, mit einem Spezialdünger für Moorbeetpflanzen, wie dem COMPO BIO Rhododendron- und Hortensien Langzeit-Dünger mit Schafwolle. Dieser ermöglicht dank des natürlichen Inhaltsstoffes der Schafwolle eine schonende, anhaltende Nährstoffzufuhr von bis zu fünf Monaten, sodass Ihnen eine zweite Düngung im Hochsommer erspart bleibt. Haben Sie Ihren Rhododendron in einen leichten Sandboden gepflanzt, empfehlen wir, den COMPO Rhododendron Langzeit-Dünger anzuwenden, da dieser seine Nährstoffe umgehend freisetzt und so die Wurzeln des Rhododendrons schnellstmöglich erreicht.
Grundsätzlich ist ein Rückschnitt beim Rhododendron nicht notwendig, denn der Strauch wächst relativ langsam und bleibt zudem auch lange Zeit in Form. Wenn Sie Ihren älteren oder aus der Form geratenen Blütenstrauch allerdings etwas zurechtstutzen wollen, ist dies problemlos möglich, denn Rhododendren sind sehr schnittverträglich und kommen gut mit Formschnitten sowie stärkeren Rückschnitten ins alte Holz zurecht. Achten Sie jedoch darauf, nur gut eingewurzelte Rhododendren zurückzuschneiden – andernfalls hat die Pflanze Schwierigkeiten, nach dem Rückschnitt wieder neu auszutreiben. Da Rhododendren ihre neuen Blütenknospen direkt nach der Blüte ausbilden, schneiden Sie den Strauch am besten vor der Blüte von Februar bis Anfang März oder alternativ direkt nach der Blüte Ende Mai. Radikale Rückschnitte bei größeren Rhododendronbüschen sind laut dem Bundesnaturschutzgesetz vom 1. März bis zum 30. September zum Schutze von brütenden Vögeln und anderen Tieren nicht erlaubt!
Möchten Sie Ihren Rhododendron vermehren, stehen Ihnen einige unterschiedliche Methoden zur Auswahl. Während Rhododendren in Baumschulen eher durch Veredelung und Stecklinge vermehrt werden, bietet sich für Hobbygärtner auch die einfachere Methode der Ableger an. Hierzu suchen Sie zunächst nach einem geeigneten, bodennahen Trieb an Ihrem Rhododendronstrauch. Bevor Sie den Trieb nun zum Boden hin ablegen, entfernen Sie alle Seitentriebe und schneiden die Rinde des Triebstückes, welches mit der Erde in Berührung kommt, um einige Zentimeter mit einem scharfen Messer leicht an. Versenken Sie den Trieb an dieser Stelle nun mindestens fünf Zentimeter im Boden. An der Schnittstelle bilden sich die neuen Wurzeln. Sie können Ihren Ableger nun mit Draht oder einem Haken an der Bodenoberfläche oder an einem Stock befestigen. Möchten Sie Ihren Rhododendron alternativ über Stecklinge vermehren, können Sie dazu mit einer scharfen, sauberen Schere ein circa zehn Zentimeter langes Stück vom Triebende des Strauchs – idealerweise direkt unterhalb eines Blattansatzes – abschneiden. Stecken Sie den Steckling nun in ein Gefäß oder Anzuchttopf mit nährstoffarmer Anzuchterde. Die Stecklinge müssen stets feucht gehalten werden – hohe Luftfeuchtigkeit können Sie beispielsweise erreichen, indem Sie Folie über das Gefäß spannen. Am wohlsten fühlen sich die Stecklinge an einem warmen Plätzchen, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die optimale Temperatur liegt dabei zwischen 15-20 Grad. Sobald Ihr Sprössling erste Wurzeln entwickelt hat, können Sie diesen zunächst in einen Blumentopf umpflanzen, bis er ausreichend Wurzeln ausgebildet hat, um ins Beet oder in einen größeren Kübel umgesetzt zu werden.
Grundsätzlich sind die meisten Rhododendronarten winterhart. Allerdings kann die Winterhärte je nach Sorte variieren. So gibt es Sorten, die bis -30 Grad frosthart sind, während andere nur -15 Grad ertragen. Die größte Gefahr stellt die Kombination aus Frost, Wintersonne und Wind dar, die oftmals zu einem Wassermangel und Trockenschäden führt. Viele immergrüne Arten schützen sich bei starkem Frost und trockenem Wind selbst vor Verdunstung, indem sie ihre Blätter einrollen. Sie können Ihren Rhododendron im Freiland zusätzlich schützen, indem Sie ihn mit einem Vlies abdecken. Um zu vermeiden, dass die flach unter der Oberfläche liegenden Wurzeln des Rhododendronstrauchs erfrieren, können Sie eine Mulchschicht, beispielsweise den BIO Gemüse- und Hochbeetmulch, als Winterschutz auf dem Boden ausbringen. Haben Sie den Blühstrauch im Kübel gepflanzt, können Sie diesen an einen geschützten Platz nahe einer Hauswand platzieren und den Topf zusätzlich mit Jute oder Luftpolsterfolie umwickeln, um so zu vermeiden, dass die Wurzeln einen Frostschaden erleiden. Achten Sie darauf, Ihren Rhododendron auch im Winter ausreichend zu wässern, insofern der Boden frostfrei ist.
Wenn der aufwendig gepflanzte Rhododendron seine lang ersehnten Blütenknospen einfach nicht öffnen will, ist die Enttäuschung zunächst groß. Dahinter können einige Ursachen liegen.
Durchgängig gelbe Blätter am Rhododendron oder gelbe Verfärbungen mit einem grünen „Grätenmuster“ können Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein. Steht die Pflanze an einem sehr kalkhaltigen Standort, steigt automatisch der pH-Wert im Boden an. Säureliebende Pflanzen wie der Rhododendron können bei einem zu hohen pH-Wert nicht mehr ausreichend Eisen aus dem Boden aufnehmen und verwerten – die Folge ist eine sogenannte Eisenmangelchlorose. Um den Mangelerscheinungen langfristig entgegenzuwirken, empfehlen wir, saure Rhododendron- und Hortensienerde in das Substrat einzuarbeiten, um die Bodenbeschaffenheit zu verbessern. Achten Sie zudem darauf, die Pflanze ausschließlich mit kalkarmem Wasser zu gießen. Um Ihrem Rhododendron so schnell wie möglich die notwendigen Nährstoffe zuzuführen, versorgen Sie ihn außerdem mit einem sofort wirkenden Spezialdünger wie dem COMPO Hortensien- und Kameliendünger.
Zeigen sich trotz Hege und Pflege statt stattgrünem Blattwerk und bunten Blüten nur verkümmerte Blätter an Ihrem Rhododendron, sind möglicherweise Pilzkrankheiten oder ein Schädlingsbefall schuld. Vier relativ bekannte Krankheiten und Schädlinge stellen wir Ihnen nun vor:
1. Braun verfärbte Flecken auf den Blättern deuten auf einen Befall mit der Blattfleckenkrankheit hin. Wird der Pilz nicht behandelt, können ganze Blätter am Rhododendron absterben und die Pflanze wird im Wachstum beeinträchtigt. In diesem Falle hilft der frühzeitige Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels, wie dem COMPO Ortiva® Spezial Pilz-frei.
2. Die Knospen an ihrem Rhododendron sind schwarz oder bräunlich verfärbt und vertrocknet? Dann war möglicherweise die Rhododendronzikade am Werk. Denn diese legt ihre Eier in den Blütenknospen ab und überträgt so auch einen Pilz, welcher die Knospen zum Absterben bringt. Wie Sie die lästigen Insekten wieder loswerden, können Sie in unserem Podcast „Grüne Sprechstunde“ zur Rhododendronzikade hören.
3. Auch der Dickmaulrüssler lässt sich ab und an am Rhododendron erwischen. Während die Fraßschäden an den Blättern meistens nur optisch störend sind, richten die Larven des Dickmaulrüsslers Schäden an den Wurzeln an. Im schlimmsten Falle führt dies zu einem Absterben der Pflanze. Gegen den Schädling hilft der Einsatz von Nematoden.
4. Entdecken Sie hingegen zahlreiche, kleine gelbliche Flecken und einen klebrigen „Honigtau“ auf den Blättern Ihres Strauchs, ist dies ein Indiz für einen Befall mit der Rhododendron-Mottenschildlaus, oftmals auch als „Weiße Fliege“ bezeichnet. Die kleinen, weißen Schädlinge und ihre Larven sind meist an den Blattunterseiten erkennbar. Mehr Infos zur Bekämpfung erhalten Sie im Schädlingsportrait „Rhododendron-Mottenschildlaus“.
Mehr über die Pflege von Rhododendren und Hortensien
Hiermit gelingt Ihnen die Rhododendronpflege