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Blütezeit
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Richtig pflanzen
Ziergräser pflanzen
Wenn Sie nach ein paar schönen Begleitpflanzen für das Staudenbeet oder nach einer großen Solitärpflanze für Ihren Vorgarten suchen, sind Sie mit Ziergräsern gut beraten. Ziergräser gibt es in den verschiedensten Farbnuancen: von Grün über Blau bis hin zu silbrigen Grautönen. Manche Sorten verfärben sich im Laufe der Saison und begeistern so mit einem wunderschönen Farbspiel in Rot, Braun oder Gelb. Andere Gräser bezaubern mit attraktiven Blütenrispen oder Fruchtständen.
Doch nicht nur im Hinblick auf die Herbstfärbung oder die Blütenrispen bietet sich einem eine vielfältige Varianz, sondern auch in Bezug auf Form und Wuchshöhe. Ein drei Meter hohes Chinaschilf (Miscanthus sinensis) kann somit als prächtige Solitärpflanze beeindrucken, während kleine und kompakte Gräser – wie die Sorten des Lampenputzergrases (Pennisetum alopecuroides) 'Little bunny' und 'Hameln' – im Staudenbeet zwischen Herbst-Anemonen und Heuchera eine schöne Figur machen. Solche kleinen Gräser können im Gegensatz zu den großen Arten auch wunderbar im Kübel oder in einen Balkonkasten gepflanzt werden. Vor dem Kauf sollte man sich daher erkundigen, welche Größe das Ziergras erreichen kann, sodass man dementsprechend einen Platz im Garten, im Beet oder im Topf auswählen kann.
Um herauszufinden, welches Ziergras für welchen Standort geeignet ist, ist nicht allein die Größe von Bedeutung, sondern auch die Sonnenverträglichkeit der Ziergräser. Sonnenverliebte Gräser sind unter anderem Pampasgras, Chinaschilf, Lampenputzergras und Blauschwingel. Sie wachsen daher optimal an Standorten, an denen sie von morgens bis abends Sonne genießen können. Kombiniert werden können diese Gräserarten mit sonnenfreudigen Stauden wie Sonnenhut, Phlox oder Mädchenauge. Für halbschattige Standorten ist das Alang-Alang-Gras oder die Japan-Segge gut geeignet.
Weniger sonnenverträglich sind Palmwedel-Seggen oder Hainsimsen. Sie fühlen sich an schattigeren bis halbschattigeren Orten im Garten wohl. Wenn Sie nun ein paar Flecken mit lichtem Schatten im Garten haben, probieren Sie es doch mal mit einer Wald-Hainsimse!
Neben der Sonnenverträglichkeit spielt der Boden eine wichtige Rolle bei der Standortwahl. Möchten Sie beispielsweise eine Teichbepflanzung anlegen, wählen Sie am besten Grasarten, die gut mit Feuchtigkeit zurechtkommen wie die Neuseeland-Segge oder verschiedene Binsen. Grundsätzlich bevorzugen die meisten Ziergräser einen mäßig feuchten bis mäßig trockenen Boden. Am besten erkundigt man sich vor dem Einpflanzen, welches Substrat das Ziergras besonders gerne hat. Im Hinblick auf den Nährstoffgehalt lässt sich pauschal nur sagen: Mit einem mittleren Nährstoffgehalt ist man bei der überwiegenden Zahl der Ziergrasarten auf der sicheren Seite.
Als Indizien für den Nährstoffbedarf eines Ziergrases können die Grünmasse, die Größe und die Wuchsgeschwindigkeit des Grases gelten: Große Gräser mit viel Blattmasse, die schnell wachsen, benötigen in der Regel mehr Nährstoffe als kleine, langsam wachsende Gräser mit wenig Grünmasse. Davon abhängig kann man vor dem Einpflanzen ausreichend Langzeitdünger oder Humus in den Boden einarbeiten.
Nachdem Sie den passenden Ort gefunden haben, stellt sich jedoch die Frage, wann man Ziergräser pflanzen kann. Der optimale Pflanzzeitraum liegt im Frühjahr, wenn die eisigen Wintertemperaturen passé sind und die warme Frühlingssonne die Bühne betreten hat. Auch im Herbst können Sie jedoch noch Ziergräser pflanzen. Pflanzen Sie die Gräser im August oder September haben die Pflanzen ausreichend Zeit, um vor dem eisigen Winter Wurzeln zu schlagen. Zudem lassen sich in dieser Zeit wunderschöne Herbstbeete mit Gräsern und Stauden anlegen.
Allerdings sollten Sie sich vor der Pflanzung bewusst machen, dass nicht alle Ziergräser winterhart sind. So gibt es einige Ziergräser, die die kalten Temperaturen des Winters nicht überstehen, weshalb sie nur als kurzlebiges Highlight in ein herbstliches Staudenbeet gepflanzt werden können. Alternativ können Sie die nicht-winterharten Ziergräser für saisonale Kübelbepflanzungen in Kombination mit Alpenveilchen, Winterveilchen oder Purpurglöckchen verwenden! Im Frühjahr können Sie den Kübel dann mit hübschen Frühlingsblumen neu bepflanzen.
Besonders hübsch ist die Kombination aus Ziergräsern mit rötlicher Herbstfärbung, hellen und beigen Gräsern und kleinen, roten oder orangefarbenen Zier-Chilis.
Richtig pflegen
Ziergräser pflegen
Ziergräser, die im Garten stehen, benötigen in der Regel wenig zusätzliche Wassergaben. Lediglich im Sommer, bei langanhaltender Trockenheit empfehlen wir, die Gräser ordentlich zu gießen. Das bedeutet, dass Sie an einem lauen Sommerabend (oder in den frühen Vormittagsstunden) ruhig einmal zum Gartenschlauch greifen und den gesamten Boden um das Ziergras herum für einige Minuten bewässern können. Über die Gräser sollten Sie das Wasser lieber nicht gießen, da dies den Pflanzen nicht gut bekommt.
Wenn die Ziergräser im Topf wachsen, muss natürlich häufiger zur Gießkanne gegriffen werden. Schließlich verdunstet die Feuchtigkeit bei warmen Temperaturen hier schneller. Fühlen Sie einfach mal mit dem Finger, ob die Erde noch feucht oder bereits trocken ist. Überschüssiges Gießwasser sollte aus einem oder mehreren Abzugslöchern im Boden des Topfes abfließen können. Stehendes Wasser sorgt nämlich leider dafür, dass die Wurzeln der Pflanzen zu faulen anfangen können. Steht das Ziergras in einem Übertopf, sollten Sie den spätestens nach 15 Minuten entleeren.
Wie bereits bei der Standortwahl angedeutet wurde, benötigt ein großer Teil der Ziergräser recht wenig Nährstoffe zum Wachsen. Meist reicht das Einbringen von Langzeitdünger beim Einpflanzen. Anschließend kann je nach Bedarf nachgedüngt werden – beispielsweise, wenn das Ziergras besonders hungrig oder der Gartenboden äußerst nährstoffarm ist. Meist reicht jedoch eine erneute Hauptdüngung im Frühjahr, um die Gräser nach dem Winterschlaf dabei zu unterstützen, frische Halme zu bilden. Ziergräser, die im Topf stehen, freuen sich allerdings regelmäßig über eine Nachdüngung, da sie nicht auf das Nährstoffangebot im Gartenboden zurückgreifen können.
Handelt es sich bei Ihren Ziergräsern im Garten um winterharte Pflanzen, können Sie sich über mehrere Jahre an ihnen erfreuen. Um langfristig eine gute Figur im Beet zu machen, benötigen einige Ziergrasarten einen jährlichen Rückschnitt. Welche Ziergräser man schneiden sollte und welche nicht, ist abhängig davon, ob es sich um immergrüne oder sommergrüne Ziergräser handelt.
Wann darf man immergrüne Ziergräser schneiden?
Immergrüne Ziergräser wie viele Seggen oder Binsen sind ganzjährig – also im Sommer und im Winter – grün. Man bezeichnet die Ziergräser daher auch als wintergrün beziehungsweise immergrün. Ihre Blätter vertrocknen während der kalten Monate nicht und müssen deshalb auch nicht zurückgeschnitten werden. Lediglich im Frühjahr, wenn Sie feststellen, dass Ihr Ziergras Frostschäden abbekommen hat, können Sie diese beschädigten Halme gezielt abschneiden. Außerdem können Sie mit einer Harke durch das Gras „fahren“, um abgebrochene Halme „heraus zu kämmen“. Weitere Schnittmaßnahmen sind jedoch nicht notwendig.
Sommergrüne Ziergräser schneiden
Im Gegensatz zu immergrünen Ziergräsern freuen sich sommergrüne Gräser wie das Chinaschilf oder Lampenputzergras über einen jährlichen Rückschnitt. Der optimale Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr, kurz bevor die Gräser neu austreiben. Die Ziergräser schneiden Sie, indem Sie alle vertrockneten, braunen Halme mit einer scharfen Gartenschere ungefähr 10 Zentimeter über dem Boden abschneiden. Nutzen Sie am besten Gartenhandschuhe, damit Sie sich nicht an den scharfkantigen Halmen schneiden. Bei sehr hohen Gräsern können Sie auch einzelne Bündel zusammenbinden und zurückschneiden – so fliegt nach dem Abschneiden nicht alles in der Gegend herum und sie können sich bei der Schnitthöhe Stück für Stück vortasten.
Selbstaussaat verhindern: Blüten entfernen
Wenn Sie eine Selbstaussaat der Ziergräser verhindern möchten, können Sie auch bereits im Herbst oder Spätsommer zur Schere greifen, um die verblühenden Blütenrispen zu entfernen, bevor sich die ersten Samen bilden. Abgesehen davon sollten Ziergräser jedoch nicht im Herbst geschnitten werden, da die langen Halme die Pflanze im Winter vor Frost und Feuchtigkeit schützen.
Haben Sie Ihre winterharten Ziergräser bereits im Frühjahr gepflanzt, brauchen Sie keine frostschützenden Maßnahmen zu ergreifen. Wenn Sie die Gräser erst im September oder Oktober gepflanzt haben, können Sie zum Schutz bei starken, langanhaltenden Frösten Tannenzweige oder Laub um die Gräser legen. Bei schneereichen Wintern wärmt eine dicke Schneeschicht die Ziergräser und sorgt so in der Regel für ausreichend Frostschutz.
Bei Ziergräsern, die im Topf auf der Terrasse oder auf dem Balkon stehen, sind die Wurzeln aufgrund des geringen Erdvolumens leider nicht so gut geschützt. Drohen eisige Fröste, können Sie die Topfpflanze in eine Kiste mit Laub stellen oder den Topf mit Vlies oder einer alten Decke umwickeln.
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