Steckbrief
Bedürfnisse
Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Brokkoli pflanzen
Der ursprünglich in Asien beheimatete Brokkoli (Brassica oleracea var. italica) ist aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Schließlich gilt das Gemüse als besonders gesund und der Anbau ist – vor allem im Vergleich mit dem eng verwandten Blumenkohl, der ebenfalls zu den Kreuzblütlern (Cruciferae) zählt – einfacher. Beide haben sich vermutlich aus der Wildpflanze Brassica cretica entwickelt, die vor allem in Südgriechenland zu finden ist. Die enge Beziehung der beiden Kohlpflanzen spiegelt sich auch in dem Zweitnamen für Brokkoli wider. So wird die Pflanze auch als Winterblumenkohl bezeichnet. Weitere Namen für Brokkoli sind Bröckelkohl oder Spargelkohl.
Wenn Sie Brokkoli selbst anbauen möchten, können Sie zwischen Sommer- beziehungsweise Herbstbrokkoli und Winterbrokkoli wählen. Während Sommerbrokkoli je nach Pflanzeitraum zwischen Juli bis Anfang September geerntet wird, beginnt die Haupterntezeit von Herbstbrokkoli im September und reicht bis in den November hinein. Beim Winterbrokkoli liegt die Erntezeit zwischen April und Mai. Tipp: Pflanzen Sie einfach verschiedene Sorten – so können Sie sich fast ganzjährig über frischen und knackigen Brokkoli aus dem Garten freuen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass selbst der Winterbrokkoli nur bedingt winterhart ist und sich deshalb vor allem dann eignet, wenn Sie in einer Region mit mildem Winter leben.
An die Pflege stellt Brokkoli zwar vergleichsweise wenige Ansprüche, dafür ist er beim Standort etwas wählerisch. Da die Kohlart ein Sonnenliebhaber ist, sollten Sie unbedingt einen möglichst sonnigen Platz in Ihrem Gemüsebeet reservieren. Optimalerweise ist dieser zudem windgeschützt.
Was das Substrat anbelangt, bevorzugen Brokkolipflanzen einen nährstoffreichen und lockeren Boden. Aus diesem Grund können Sie dem Gemüse schon vor der Pflanzung einen Gefallen tun, indem Sie hochwertigen Gärtnerkompost in die Erde einarbeiten.
In der Regel wird Brokkoli im Haus vorgezogen, bevor er ins Freiland gepflanzt wird. Bei frühen Sorten können Sie damit schon ab Februar beginnen. Der klassische Monat für die Anzucht von Sommerbrokkoli ist im März. Ab Mitte Mai – wenn die Eisheiligen vorbei sind – dürfen die vorgezogenen Jungpflanzen ins Freiland umziehen. Alternativ können Sie Brokkoli ab April direkt ins Gartenbeet aussäen. Knapp zwei Monate nach der Aussaat ist der erste Sommerbrokkoli erntereif. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Anzucht über mehrere Wochen zu strecken, sodass Sie den ganzen Sommer über stetig ernten können.
Pflanzen Sie in den späten Sommermonaten Herbstbrokkoli, braucht es gut zehn Wochen bis zur Ernte. Beim Winterbrokkoli dauert die Reifezeit noch deutlich länger: Winterbrokkoli wird im August oder September gepflanzt und kann dann im Frühling, etwa von April bis Mai, geerntet werden.
Statt Brokkoli auszusäen, können Sie auch auf fertige Jungpflanzen zurückgreifen und diese zum passenden Zeitpunkt ins Gartenbeet pflanzen.
Wenn Sie den Brokkoli lieber direkt ins Freiland säen möchten, ist es wichtig, genügend Pflanzabstand zu lassen, da die Kohlart später große Blätter bildet. Lassen Sie 40 bis 50 Zentimeter Platz zwischen den einzelnen Brokkolipflanzen. In diese säen Sie ebenso wie beim Vorziehen zwei bis drei Brokkolisamen. Da sich in der Regel nicht alle Pflanzen gleich gut entwickeln, lassen Sie nach der Keimung aber nur die kräftigste Jungpflanze stehen beziehungsweise pikieren die Jungpflanzen, damit sie ausreichend Platz zum Wachsen haben.
Ab April können Sie Brokkoli ins Freiland pflanzen, sofern Ihre Jungpflanzen ihren Topf bereits gut durchgewurzelt haben. Alternativ können Sie vorgezogene Jungpflanzen verwenden. Pro Pflanze sollten 40 bis 50 Zentimeter Pflanzabstand zu den Beetnachbarn eingehalten werden. Setzen Sie den Brokkoli so in die Erde, dass der Wurzelansatz etwa einen Zentimeter unter der Oberfläche liegt. Zum Schluss wird der Kohl gut angegossen.
Für eine Pflanzung im Topf sollten Sie einen Kübel wählen, der einen Volumen von mindestens 40 Litern fassen kann. Der Kübel sollte außerdem Abzugslöcher haben, damit überschüssiges Gießwasser problemlos ablaufen kann. Befüllen Sie den Topf zunächst mit einer Drainage aus Bimsgranulat, um Staunässe vorzubeugen. Den Brokkoli pflanzen Sie anschließend in eine nährstoffreiche Tomaten- und Gemüseerde.
Brokkoli fühlt sich vor allem neben anderen Starkzehrern wie Gurken oder Tomaten wohl. Aber auch Bohnen, Salate oder Radieschen sind gern gesehene Beetnachbarn. Er eignet sich außerdem optimal als Folgekultur nach Spinat, da dieser den Boden mit seinen langen Wurzeln schön aufgelockert hat, was dem Brokkoli ein gutes Wachstum ermöglicht.
Weitere Kohlarten wie Blumenkohl, Rosenkohl oder Kohlrabi eignen sich hingegen nicht für die Mischkultur mit Brokkoli, da die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Kohlhernie steigt.
Richtig pflegen
Brokkoli pflegen
Da Brokkoli über seine großen Blätter viel Wasser verdunstet, muss er häufig gegossen werden – an heißen Tagen kann es sogar notwendig sein, die Gießkanne täglich in die Hand zu nehmen. Dass Ihr Kohlgemüse Durst hat, erkennen Sie an herunterhängenden, schlaffen Blättern. Nachdem Gießen erholt er sich aber sehr schnell wieder. Damit das Wasser nicht so schnell aus der Erde verdunsten kann, verteilen Sie am besten eine Schicht Mulch auf dem Gartenboden.
Für eine reiche Brokkoliernte braucht es viele Nährstoffe. Sobald die Brokkolipflanze Blütenknospen bildet, muss sie regelmäßig gedüngt werden. Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts eignet sich der COMPO BIO Blaudünger besonders gut für die Düngung. Dank der namensgebenden Blaufärbung ist die Ausbringung zudem denkbar einfach, da Sie gut erkennen, an welchen Stellen bereits gedüngt wurde. Alternativ können Sie Ihren Brokkoli auch mit einem flüssigen Obst- und Gemüsedünger versorgen, den Sie einfach mit in das Gießwasser geben.
Bei Winterbrokkoli liegt der Fokus beim Düngen hingegen weniger auf dem Wachstum, sondern mehr darauf, dass er unbeschadet durch den Winter kommt. Daher ist Herbst eine kaliumbetonte Düngung mit dem COMPO BIO Herbst-Fit empfehlenswert: Das Kalium stärkt die Zellwände, sodass Ihr Winterbrokkoli widerstandsfähiger gegenüber Frost wird.
Der Teil der Pflanze, der in der Regel den Weg auf unsere Teller findet, sind die noch geschlossenen Blütenstände. Um das Gemüse zu ernten, schneiden Sie den Brokkoli beziehungsweise dessen Blütenstände am besten morgens mit einem scharfen Messer ab. Danach müssen Sie die Pflanze noch nicht aus dem Beet entfernen: Aus den Seitenknospen wachsen weitere kleine Blütenköpfe, die später noch geerntet werden können.
Wann kann man Brokkoli ernten? Sommerbrokkoli ist meist nach sieben Wochen erntereif, während der deutlich langsamer wachsende Winterbrokkoli mehrere Monate braucht, bis er geerntet werden kann. Grundsätzlich hängt die Erntezeit jedoch immer auch von der Sorte und der Witterung ab. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig, ob Sie ernten können. Den passenden Zeitpunkt erkennen Sie daran, dass die Knospen zwar schon gut sichtbar, aber noch komplett geschlossen und grün sind. Ernten Sie erst dann, wenn sich die Blütenstände bereits öffnen, schmeckt der Brokkoli unangenehm kohlig.
Da Brokkoli nicht lange haltbar ist und der Vitamin C-Gehalt mit der Zeit sinkt, verarbeiten Sie Ihre Ernte am besten direkt. Im Kühlschrank hält er sich circa zwei bis fünf Tage. Indem Sie ihn in ein leicht feuchtes Tuch wickeln, bleibt er länger frisch und knackig. Wenn Sie etwas zu viel Brokkoli geerntet haben, können Sie das Gemüse auch einfrieren. Dazu schneiden Sie es zunächst in kleine Stücke, blanchieren es kurz und schrecken es ab. Anschließend trocknen Sie den Brokkoli ab und füllen ihn in Gefrierbeutel oder -dosen. Im Tiefkühlfach bleibt er so bis zu einem Jahr haltbar.
Bei der Zubereitung haben Sie die Qual der Wahl: Brokkoli schmeckt in den verschiedensten Gerichten lecker – und das nicht nur als Beilage. Klassiker, in denen das Kohlgemüse eine der Hauptrollen spielt, sind beispielsweise eine cremige Brokkoli-Suppe oder ein herzhafter Kartoffel-Brokkoli-Auflauf. Aber auch roh oder gegrillt, zu Brokkoli-Puffern verarbeitet oder in einem würzigen Curry ist der Allrounder gut aufgehoben. Sogar den Strunk können Sie verwerten – dieser ist allerdings im gegarten Zustand bekömmlicher, während die Röschen auch roh verzehrt werden können. Den Strunk können Sie zum Beispiel schälen, in Stücke schneiden und frittieren, um Brokkoli-Chips herzustellen. Püriert eignet sich der Strunk außerdem gut für Suppen oder ein leckeres Brokkoli-Pesto.
Als Mitglied der Familie der Kreuzblütler hat auch der Brokkoli mit den für Kohlarten typischen Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen. Bei den Krankheiten ist vor allem die Kohlhernie für die Pflanze gefährlich. Diese wird von einem Schleimpilz ausgelöst und sorgt für knollige Wurzeln. Anzeichen für einen Befall sind vermindertes Wachstum und welkende Blätter. Ist die Verdickung der Wurzel weiß, wenn Sie diese aufschneiden, handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Kohlhernie. Da der Brokkoli dann nicht mehr zu retten ist, ist es umso wichtiger, der Pilzerkrankung vorzubeugen. Dazu zählt der passende pH-Wert des Bodens: Bei einem Wert unter sechs sollten Sie den Boden kalken, bevor Sie Brokkoli anbauen. Dafür eignet sich beispielsweise der COMPO BIO Rasenkalk. Außerdem ist es wichtig, zwischen dem Anbau von Brokkolipflanzen und anderen Kreuzblütlern – dazu zählen neben den Kohlgemüsearten auch klassische Gründüngungspflanzen wie Senf oder Ölrettich – eine Pause von mindestens vier Jahren einhalten.
Zu den am häufigsten auftretenden Schädlingen zählen die Kohlfliege und der Kohlweißling. Die Kohlfliege legt die Eier im unteren Pflanzenteil und den Wurzeln ab. Sind die Larven geschlüpft, fressen sich diese durch Ihren Spargelkohl. Infolgedessen verkümmert die Pflanze und lässt sich aufgrund der angefressenen Wurzeln relativ problemlos aus dem Boden ziehen. Auch beim Kohlweißling sind es vor allem die Raupen, die der Brokkolipflanze zusetzen. Der erwachsene Falter legt seine Eier auf die Unterseite der Blätter, die dann von den geschlüpften Larven verzehrt werden. Beiden Schädlingen kann mit einem Kulturschutznetz, dass Sie direkt nach dem Pflanzen auflegen, effektiv vorgebeugt werden.
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