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Bedürfnisse
Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Karotten pflanzen
Möhre, Gelbe Rübe, Wurzel, Mohrrübe, Rübli – die Karotte (Daucus carota subsp. Sativus) hat je nach Region viele Namen. Gärtner bezeichnen die spitzen Wurzeln häufig als Möhren und rundlichere Sorten als Karotten, doch im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe synonym verwendet. Das Wurzelgemüse zählt mitunter zu dem beliebtesten Gemüse hierzulande. Nicht nur der leichte Anbau, sondern auch die vielfältige Verwendung der Karotte – ob in Suppen, als Beilage, als saftiger Karottenkuchen oder einfach nur zum Knabbern – macht sie zu einem idealen Kandidaten für den heimischen Gemüsegarten.
Botanisch gesehen gehören Möhren zur Familie der Doldenblütler. Die Kulturmöhre, die bei uns heutzutage angebaut wird, stammt ursprünglich von der Wilden Möhre ab. Diese war in Europa, Nordafrika und im westlichen Asien beheimatet. Heutzutage sind Karottenpflanzen in allen Variationen erhältlich. In Zentralasien sind vor allem gelbe und violette Formen bekannt, während die orangefarbene Möhre bei uns am verbreitetsten ist. Diese wurde seit dem 17. Jahrhundert in den Niederlanden gezüchtet und findet seitdem auf der ganzen Welt Beliebtheit.
Doch die Möhre schmeckt nicht nur gut, sondern ist darüber hinaus auch noch äußerst gesund. So ist das Gemüse reich im sogenannten Beta-Carotin. Dieser Stoff kann im Körper in Vitamin A umgewandelt werden, weshalb er auch als Pro-Vitamin A bezeichnet wurde. Das Carotin verleiht der Möhre ihre Färbung und wird auch als Farbstoff in vielen Lebensmitteln, Getränken und Arzneimitteln verwendet.
Heutzutage werden Möhren vor allem in frühe Sorten und Lagersorten unterschieden. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lagerfähigkeit. Frühe Möhren werden bereits ab März ausgesät und können entsprechend früh im Jahr – ab Mai – geerntet werden. Beliebte Sorten sind hier beispielsweise die süßen Snackmöhren ′Sugarsnax′ oder auch die aromatische Sorte ′Totem′. Später angebaute Möhren lassen sich besonders gut über die Herbst- und Wintermonate lagern. Setzen Sie hier daher am besten auf robuste, lagerfähige Sorten wie die ′Rodelika′. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Möhrensorten, die im Sommer erntereif sind. Diese können besonders gut frisch verarbeitet werden; anders als die speziellen Lagerkarotten sind diese Sommermöhren nur für einige Wochen lagerbar.
Sie haben Lust, ein bisschen Farbe in ihr Gemüsebeet zu bringen? Dann probieren Sie es doch mal mit violetten Karotten wie der Sorte ′Purple Haze′. Der Vorteil: dank ihres hohen Nährstoffgehalts gelten die Möhren mit lila Färbung als besonders gesund.
Möchten Sie Karotten im Kübel oder Hochbeet auf Balkon oder Terrasse anbauen, empfehlen wir, auf kompakte Möhrensorten mit kürzeren Wurzeln zu setzen. Diese kleinen Snackmöhren, wie beispielsweise die Sorte ′Adelaide′ oder ′Ochsenherz′ gedeihen auch im begrenzten Erdreich und bilden dabei zarte, leckere Knollen aus.
Die Karotte ist grundsätzlich sehr pflegeleicht. Am wohlsten fühlt sie sich in einem lockeren, möglichst durchlässigen Boden ohne Verdichtungen und Steine, damit sie ihre langen Pfahlwurzeln gerade ausbilden kann. Das leckere Wurzelgemüse mag es dabei gerne warm. Ein Boden- oder Hochbeet an einem sonnigen bis halbschattigen Plätzchen ist somit eine optimale Wahl für Karottenpflanzen. Bei ausreichend Sonnenlicht und mit genügend Platz für ihre Wurzeln lässt sich das Wurzelgemüse auch auf Balkon oder Terrasse anbauen.
Aussaat – wann ist der optimale Zeitpunkt?
Der optimale Aussaatzeitpunkt unterscheidet sich zwischen Früh- und Sommerkarotten sowie Lagerkarotten.
1. Früh- und Sommerkarotten sollten so zeitnah wie möglich ausgesät werden. In einem Frühbeet gelingt dies unter einem Gartenvlies bereits ab Anfang März. Wenn Sie diesen Schutz nicht haben, sollten Sie allerdings ein wenig länger warten.
2. Lagerkarotten säen Sie hingegen erst ab Mitte Mai bis Juli aus. So können Sie das Wurzelgemüse erfolgreich ab Herbst ernten und einlagern.
Möchten Sie das gesamte Jahr über von einer leckeren Karottenernte profitieren, sähen Sie frühe und späte Sorten in Etappen alle vier Wochen aus.
Karotten im Beet aussäen
Im heimischen Gemüsegarten lässt sich die Karottepflanze am besten im Boden- oder Hochbeet anbauen. Um für optimale Wachstumsbedingungen zu sorgen, verwenden Sie hier eine spezielle Gemüseerde wie die COMPO BIO Tomaten- und Gemüseerde torffrei. Diese sorgt dank ihrer natürlichen Start-Düngung für ein gesundes Pflanzenwachstum.
Säen Sie Ihre Karotten im Gemüse- oder Hochbeet in Reihen aus, die etwa 30 bis 40 Abstand zueinander haben. Der Pflanzabstand der einzelnen Karottensamen sollten jeweils zwei bis fünf Zentimeter betragen. Die ideale Saattiefe liegt in der Regel zwischen ein und drei Zentimetern. Da Karottensamen eine relativ lange Keimdauer haben, kann es bis zu drei Wochen dauern, bis sich die ersten jungen Pflänzchen zeigen. Um den Überblick zu behalten, markieren Sie die verschiedenen Bereiche im Beet.
Noch einfacher gelingt die Aussaat mit sogenannten Saatbändern. In diesen ist das Saatgut bereits mit den notwendigen Abständen platziert, sodass das Band einfach ausgelegt und angegossen werden kann.
Karotten im Kübel aussäen
Kompakte Karottensorten können nicht nur gut im Freiland, sondern auch in Kübeln gedeihen. Dafür benötigen Sie ein ausreichend tiefes Pflanzgefäß. Da Karotten lange, vertikale Pfahlwurzeln entwickeln und weniger in die Breite wachsen, sollte der Kübel mindestens 20 bis 30 Zentimeter tief sein. Verwenden Sie auch hier eine spezielle Gemüseerde. Wichtig ist, dass der Abstand zwischen den Wurzeln genauso eingehalten wird wie auch im Gemüsebeet. Die Kübel können anschließend auf der Terrasse oder dem Balkon an einem sonnigen Plätzchen untergebracht werden.
Karotten in der Mischkultur – wer sind gute Beetnachbarn?
Karotten sind alles andere als Einzelgänger, sondern können problemlos mit anderen Gemüsepflanzen im Beet gepflanzt werden. Häufig kann die Mischkultur das Wachstum von Karotten sogar unterstützen. So sind Zwiebeln, Tomaten und Salatpflanzen beispielsweise sehr gute Nachbarn. Zwiebeln halten viele schädliche Insekten wie beispielsweise die Möhrenfliege fern und verbessern generell die Bodenstruktur. Umgekehrt hat die Möhre auch einen Nutzen für die Zwiebel: die Möhren wirken unattraktiv auf die Zwiebelfliege. Auch Tomaten haben Eigenschaften, die die Bodenqualität verbessern und dadurch das Wachstum der Karotten fördern können. Salate wiederum verbreiten sich schnell und stellen eine natürliche Bodenbedeckung dar. Das hält vor allem unerwünschte Unkräuter fern. Wilde Kräuter, die sich sonst schnell im Beet verbreiten und unter Umständen der Karotte den Platz streitig machen würden, haben so weniger Chance durchzukommen.
Karotten vertragen sich außerdem mit Erbsen, Rettich, Lauch, Gewächsen, Radieschen und Pfefferminze. Im Grunde ist die Möhre generell sehr genügsam. Es gibt wenig Pflanzen, die sie stören. Anderes Wurzelgemüse wie Pastinaken, Rote Bete oder Wurzelpetersilie sollte man jedoch lieber fernhalten, ebenso wie Sellerie ist keine gute Gesellschaft – die verwandten Gemüsearten werden nämlich von den gleichen Krankheiten und Schädlingen wie der Doldenblütler befallen.
Richtig pflegen
Karotten pflegen
Grundsätzlich ist die Karotte eine pflegeleichte Kandidatin. Wichtig ist, dass die Erde stets ausreichend feucht gehalten wird - insbesondere in den ersten Wochen nach der Aussaat dürfen die Karottensamen nicht vertrocknen, da sie sonst nicht richtig keimen können. Achten Sie daher auf eine ausreichende Bewässerung der Jungpflanzen. Bleiben natürliche Niederschläge aus, können Sie zwei bis dreimal die Woche zur Gießkanne greifen. Bei einer Pflanzung im Kübel trocknet die Erde aufgrund des begrenzten Erdvolumens deutlich schneller aus, insbesondere während heißer Sommer – überprüfen Sie daher stets mit der Fingerprobe, ob die Erde bereits vollständig getrocknet ist. Ist die Erde noch nass, warten Sie lieber nochmal ab, denn eine dauerhaft nasse Erde kann andernfalls zu Wurzelfäulnis führen.
Möhren gehören zu den sogenannten Mittelzehrer, heißt, dass sie einen moderaten Nährstoffbedarf haben. Um das leckere Wurzelgemüse mit ausreichend Energie für eine reiche Ernte zu versorgen, geben Sie am besten direkt bei der Saat einen Langzeitdünger für Gemüse, wie beispielsweise den COMPO BIO Hochbeet Langzeit-Dünger mit Schafwolle, mit in das Beet. Dieser versorgt Ihre Karotten im Freiland für die gesamte Saison über mit allen notwendigen Nährstoffen. Haben Sie Ihre Karotten im Kübel angebaut, können Sie auf einen speziellen Flüssigdünger für Gemüse zurückgreifen. Geben Sie diesen einmal wöchentlich mit dem Gießwasser Ihren orangenen Mohrrüben bei.
Nach der Aussaat ist es wichtig, im Beet regelmäßig Unkraut zu jäten, da dieses sonst mit den Mohrrüben in Konkurrenz tritt. Zudem kann es sich lohnen, die Möhren zu vereinzeln, damit ihre Wurzeln genügend Platz zum Wachsen bekommen. Oftmals wachsen die Pflanzen nach der Aussaat zu dicht beieinander. Entfernen Sie daher, sobald sich die ersten Blätter zeigen, schwächere Jungpflanzen und ziehen Sie diese aus der Erde. Hat sich bereits eine kleine Knolle gebildet, können Sie diese bereits verzehren.
Frühe Möhrensorten können Sie drei bis vier Monate nach der Aussaat ernten. Diese frühen Karotten werden zwar nicht besonders groß, sind dafür aber sehr viel zarter im Geschmack als ihre späteren Kollegen. Um das Wurzelgemüse zu ernten, lockern Sie vorher die Erde um die Möhren herum ein wenig auf und ziehen sie diese dann einfach aus dem Boden. Anschließend befreien Sie die Wurzeln von Erdresten. Möchten Sie die Möhren im Kühlschrank lagern, sollten Sie auch das Grün entfernen, denn es entzieht dem Gemüse Feuchtigkeit.
Um auch während der kalten Monate in den Genuss der süßen Karotte zu kommen, können Sie diese nach der Ernte lagern. Karottensorten, die später im Jahr gesät werden, bleiben dank ihrer guten Lagerfähigkeit sogar noch bis zum Frühling frisch. Diese Lagermöhren ernten Sie vor den ersten Frösten im späten Herbst.
Die perfekte Erntezeit ist dann, wenn sich die Blattspitzen gelblich oder rötlich verfärben. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie nicht mehr allzu lange abwarten, denn sind die Rüben überreif, können sie platzen. Dadurch entstehen Kerben, durch welche Dreck in das Innere der Karotte gelangt. In den letzten Wochen vor der Ernte legen die Wurzeln nicht nur an Umfang, sondern auch am Gehalt des Beta-Carotins zu. So sind diese späten Möhren nicht nur besonders groß, sondern auch reich an Nährstoffen. Es lohnt sich also, den perfekten Zeitpunkt abzuwarten.
Im Handel werden die Möhren in Holzkisten und großen Kühllagerräumen abgestellt und halten sich so den ganzen Winter. In Ihrem eigenen Zuhause sorgen Sie bestenfalls für ähnliche Bedingungen: Nutzen Sie beispielsweise Holzkisten gefüllt mit Sand im Keller. Bei der Lagerung wird normalerweise Erde in den Kisten gelassen. So finden die Karotten möglichst natürliche Bedingungen vor und trocknen nicht aus. Gut vor Frost und Unwetter geschützt können Karotten auch in Erdmieten überwintern. Möhren, die noch nicht voll ausgereift sind, verwerten Sie am besten als Erstes, denn anders als viele Fruchtgemüsearten reifen diese nicht nach, sondern werden ungenießbar.
Wenn Sie Möhren im Bund kaufen oder aus dem eigenen Garten ernten, erhalten Sie neben den knackigen Wurzeln auch eine Menge Blattgrün. Die Blätter der Möhre werden Möhrengrün oder Karottengrün genannt. Auch sie erhalten zahlreiche Vitamine und Nährstoffe. Statt das grüne Blattgemüse also in die Biotonne zu werfen, können Sie dieses das nächste Mal im selbstgemachten Pesto oder in grünen Smoothies verwenden.
Sie können das Möhrengrün sogar ganz einfach selbst nachziehen. Schneiden Sie dafür das Endstück der Karotte ab und lassen drei bis vier Zentimeter des Grüns stehen. Setzen Sie den Karottenstrunk mit der Schnittfläche nach unten in eine Schale Wasser. Es genügt, wenn gerade so der Boden bedeckt ist. Schon bald wird neues Grün aus dem Karottenstück sprießen. Sie müssen also keine ganzen Rüben säen, wenn Sie mehr Grün benötigen. Mehr zum Thema Regrowing können Sie in unserem Ratgeberbeitrag „Regrow: Gemüseresten ein neues Leben schenken“ nachlesen.
Oftmals vergehen sich auch Schädlinge an der Karotte. Besonders lästig ist hier die sogenannte Möhrenfliege (Psila rosae), welche ganze Karottenernten zunichtemachen kann. Ihre Larven fressen sich ab Mai durch die Knollen des Gemüses, weshalb bräunlich-schwarze Fraßgänge am unteren Ende der Möhre ein Zeichen für einen Befall sind. Um einem Befall mit der Möhrenfliege vorzubeugen, pflanzen Sie Ihre Karotten an einem ausreichend sonnigen, windigen Standort und in durchlässiger Erde. Ideal eignet sich zudem eine Mischkultur mit Zwiebelgewächsen wie Zwiebel, Lauch oder Knoblauch, da diese die Möhrenfliege fernhalten. Zudem können Sie auch auf resistente Möhrensorten wie ‘Ingot‘ oder ‘Flyaway‘ setzen. Optisch ähnliche Fraßschäden, die sich aber jedoch nur im oberen Bereich der Karotte zeigen, können auf die Möhrenminierfliege (Napomyza carotae) zurückzuführen sein. Doch auch die winzigen, fadenförmigen Nematoden können Karotten befallen und das normale Wachstum der Pflanze beeinträchtigen.
Grundsätzlich kann es helfen, den Reihenabstand einzuhalten und die Karottensamen nicht zu eng aussäen, damit sich die Schädlinge weniger schnell ausbreiten können. Auch feinmaschige Kulturschutznetze zur Abdeckung des Beets eignen sich zur Abwehr.
Weiterhin können Möhren auch von diversen Pilzkrankheiten wie dem Echten Mehltau oder der Blattfleckenkrankheit betroffen werden. Echter Mehltau zeigt sich durch einen weißen, mehligen Belag auf Blättern und Blattstielen der Karotte, während die Flecken der Blattfleckenkrankheit an ihrem gelblich-grünen Rand erkennbar sind. Um einem Befall vorzubeugen, gilt es, die Gemüsepflanzen regelmäßig zu kontrollieren und bei entsprechenden Symptomen ein Fungizid wie das COMPO Duaxo® Universal Pilz-frei AF auszubringen.
Beta-Carotin und Vitamin A sind fettlöslich – um die wichtigen Nährstoffe aus Karotten bestmöglich aufzunehmen, geben Sie bei der Zubereitung immer eine Form von Fett oder Öl dazu.
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