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Steckbrief

Bonsai

Bonsai klein

Bedürfnisse

Gießen:
mittel
Licht:
Sonne/Halbschatten
Pflegeaufwand:
mittel

Eigenschaften

Einsatzbereich:
Zimmer, Balkon, Terrasse, Garten
Wuchshöhe:
zehn bis 100 Zentimeter
Blütefarbe:
Grünpflanze, je nach Art auch weiße, gelbe, rosafarbene oder pinke Blüten

Richtig pflanzen

Bonsai pflanzen

Die Kunst des Bonsai-Baums

Harmonie zwischen den Naturelementen, der belebten Natur und dem Menschen darstellen – dieses Ziel vereint die alte chinesische Kunstform penjing, zu welcher auch die Tradition der Bonsai-Kultivierung gehört. Diese entstand bereits im alten Kaiserreichs China. Schon damals wurden kleine Miniatur-Landschaften mit Bäumchen, Steinen, Moos und kleinen Seen, welche die Elemente der Natur darstellen sollen, in einer Topfkultur nachgestellt. Gepaart mit einer hübschen, traditionellen Pflanzschale, welche als Werk des Menschen den Menschen selbst symbolisiert, vereint die Bonsaikunst so alle drei Aspekte – die Naturelemente wie Steine und Wasser, die belebte Natur in Form von Bäumen und Pflanzen sowie den Menschen – in einem harmonischen Gesamtbild.

Der japanische Begriff „Bonsai“ bedeutet übersetzt so viel wie „Pflanze in der Schale“. Bonsais sind dabei keine spezielle Pflanzenart, sondern Mini-Versionen verschiedener Baumarten, die mit spezieller Kultivierung und Schnittverfahren klein gehalten werden. Bonsai-Bäume sind heutzutage als Zimmerpflanzen sehr beliebt und können mit der richtigen Pflege, etwas Geduld und Aufmerksamkeit sehr alt werden.

Welche Baumarten eignen sich als Bonsai?

Grundsätzlich eignen sich verschiedenste verholzende Pflanzen als Bonsai. Für die Kultur als Zimmerbonsai werden vor allem sommergrüne Laubbäume oder auch Nadelgehölze verwendet. Bei den Laubbäumen spielen vor allem Arten der Gattungen Liguster und Scheinbuchen eine Rolle. Unter den Nadelbäumen werden häufig Eiben, Lärchen oder Mädchenkiefern als Bonsai kultiviert – diese bestechen durch ihre kleinen Nadeln sowie ihre Wuchsform und können dank ihrer guten Schnittverträglichkeit auch problemlos in Miniaturform kultiviert werden.

Gut geeignet sind vor allem Bäume, die kleine Blätter ausbilden, nicht zu stark wüchsig sowie unempfindlich gegenüber Schnittmaßnahmen sind. Für Farbtupfer sorgen weiß- bis rosablühende Minibäume wie die hübschen Satsuki-Azaleen (Rhododendron indicum).

Zimmerbonsais für Einsteiger

Für Neulinge eignen sich der Chinesische Feigenbaum (Ficus retusa) und der Fukientee (Carmona microphylla) als Zimmerbonsai. So begeistert der Fukientee mit seinen dunkelgrünen und weiß-gepunkteten Blättern und seiner interessanten Wuchsform. Der Chinesische Ficus ‘Ginseng‘ zeigt nicht nur ein schnelles Wachstum, sondern ist zusätzlich noch sehr robust. Pflegeleicht und schnittverträglich sind zudem die Chinesische Ulme (Ulmus parvifolia), der Chinesische Liguster (Ligustrum sinense) oder Japanische Liguster (Ligustrum japonicum).

Achten Sie bei der Auswahl des passenden Bonsais auf eine gute Qualität und suchen Sie am besten den Fachhandel auf. Hier erhalten Sie Zimmerbonsais, die bereits eine ausgeprägte Wuchsform haben, sodass Sie bereits eine hübsche Optik auch ohne großen Aufwand erhalten können.

Gibt es Bonsais für den Garten oder Balkon? 

Neben den beliebten Zimmerbonsais gibt es auch Baumarten, die sich besonders gut für die Bonsaikultur im Freien eignen – die sogenannten Outdoor-Bonsais. Beliebt sind hier unter anderem Vertreter des Wacholders, der Buche, Kiefer oder des Ahorns, die allesamt sehr robust sind. Ein richtiger Hingucker ist beispielsweise der Rote Fächer-Ahorn mit seinen knallpinken Blättern oder die heimische Rotbuche. Obwohl sich Gartenbonsais im Freiland wohl fühlen, sollten sie im Winter vor starken Frösten geschützt werden. Denn das geringe Erd- und Wurzelvolumen in der Schale begünstigt ein Durchfrieren des Wurzelballens, weshalb Sie diese vor den ersten Frösten mit einem Vlies oder Jute umwickeln sollten. Sie können den Bonsai zum Überwintern ebenfalls in eine mit Stroh oder Laub gefüllte Holzkiste stellen. Alternativ stellen Sie Ihren Bonsai zum Überwintern in einen frostfreien, kühlen Raum mit einer Temperatur von minimal fünf Grad, beispielsweise in einem Gewächshaus oder im hellen Gartenhäuschen. Auch im Winter benötigen Outdoor-Bonsais regelmäßige Gießeinheiten, damit ihre Wurzeln ausreichend versorgt werden.

Welchen Standort benötigt ein Bonsai?

Bonsais werden aus ihrer ursprünglichen Heimat in tropischen Gebieten wie Südchina oder Taiwan importiert. Am wohlsten fühlen sich Fukientee und Co. im hellen, warmen Wohnzimmer, idealerweise an einem Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung und ohne Zugluft. Meist leiden Zimmerbonsais unter der geringen Luftfeuchtigkeit, was sie anfälliger für Schädlinge macht. Vermeiden Sie im Winter daher, Ihren Bonsai direkt über einer Heizung aufzustellen. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie Ihren Bonsai samt Topf in einen mit Bimsgranulat und Wasser gefüllten Untersetzer stellen. Außerdem kann das Besprühen der Blätter mit kalkfreiem Wasser eine angenehme Luftfeuchte für Ihren Bonsai erschaffen.

Im Sommer können Sie Ihren Indoor-Bonsai auch ins Freie stellen. Gewöhnen Sie den Mini-Baum dazu langsam ab Ende Mai an die Bedingungen im Freiland, um Sonnenbrand an den Blättern zu vermeiden. Je nach Wetterbedingungen kann Ihr Bonsai-Baum bis Mitte/Ende September draußen verbringen. Fallen die Temperaturen unter 15 Grad, möchte er wieder ins Haus zurück.

Bonsai pflanzen

Möchten Sie ein Bonsaibäumchen selbst heranziehen, benötigen Sie neben der passenden Pflanze eine flache Schale mit Abzugslöchern, aus denen überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Platzieren Sie die Schale dabei auf einem Unterteller, sodass Sie das restliche Wasser einfach wegschütten können. Wichtig ist, den Bonsai in spezielle Bonsaierde wie die COMPO SANA® Bonsaierde zu pflanzen. Diese sorgt für einen durchlässigen Boden und beugt damit Staunässe vor. Eine Drainageschicht aus Bimsgranulat kann zusätzlich nassen Füßen vorbeugen.

Richtig pflegen

Bonsai pflegen

Bonsai gießen

Ihr Zimmer-Bonsai benötigt stets eine ausreichende und kontinuierliche Wasserversorgung. Die Gießmenge bestimmt sich je nach Baumart, Temperatur am jeweiligen Standort und der aktuellen Jahreszeit. Um festzustellen, ob Ihr Bonsai durstig ist, nutzen Sie die Fingerprobe: Fühlt sich die Erde einige Zentimeter tief bereits trocken kann, dürfen Sie gerne wieder zur Gießkanne greifen. Bonsais bevorzugen kalkarmes Leitungswasser oder Regenwasser. Wichtig ist, dass die Erde des Bonsais nie vollständig austrocknet. Staunässe bekommt dem Mini-Baum allerdings noch weniger gut.

Tipp: Tauchen Sie Ihren Bonsai in einen Eimer oder eine größere Schüssel mit Wasser. Lassen Sie das überschüssige Wasser anschließend über die Löcher in der Schale abtropfen.  

Bonsai düngen

Um Ihren Bonsai langfristig gesund zu halten, versorgen Sie ihn regelmäßig mit Nährstoffen in Form eines Flüssigdüngers. So eignet sich der mineralische COMPO Kakteen- und Sukkulentendünger optimal zur Düngung von Zimmer- und Gartenbonsais. Er sorgt nicht nur für eine gute Entwicklung der Pflanze, sondern für einen kompakten Wuchs – denn die Blätter des Bonsais sollen idealerweise klein bleiben, um seine charakteristische Wuchsform zu erhalten. Düngen Sie Ihren Bonsai in seiner Hauptwachstumsphase von März bis Oktober alle ein bis zwei Wochen. Wichtig ist, den Bonsai auch im Spätsommer und Herbst noch ausreichend zu düngen, damit der Bonsai gestärkt ins neue Jahr geht - denn in diesem Zeitraum bildet er bereits die Anlagen für neue Triebe und Blätter. Im Winter pausieren Sie mit der Düngung.

Bonsai verliert Blätter – 3 Ursachen

Verliert Ihr Bonsai seine Blätter, können grundsätzlich verschiedene Ursachen dahinterstecken. Denn der Bonsai ist ein durchaus anspruchsvoller Kandidat.

  • Der Standort: Steht Ihr Bonsai-Bäumchen möglicherweise zu dunkel, reagiert er häufig mit einem Abwurf seiner Blätter. Wichtig ist daher, dass der Bonsai an einem möglichst hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung steht. Im Sommer können Sie Ihren Zimmer-Bonsai auch Sonne im Garten tanken lassen. Manche Bonsai-Arten, wie der beliebte Ficus 'Ginseng', werfen ihre Blätter automatisch bei wechselnden Lichtverhältnissen ab – daher ist es nicht unbedingt ein Grund zur Sorge, wenn Ihr Bäumchen in den trüben Herbst- und Wintermonaten weniger Blätter hat. Auch ein Standortwechsel kann bei empfindlichen Bonsai-Arten zu einem Verlust der Blätter führen. Hier gilt: Geduldig sein! Denn nach einer Eingewöhnungsphase treibt der Bonsai erneut aus.
  • Mangelnde Düngung: Weist der Bonsai gelbe Blätter und ein gehemmtes Wachstum auf, könnte ein Nährstoffmangel dahinterstecken. Denn die kleine Erdmenge hält nur wenig Nährstoffe für den Baum bereit. Versorgen Sie Ihren Bonsai daher regelmäßig mit einem Flüssigdünger.
  • Falsches Gießen: Möglicherweise hat Ihr Bonsai zu viel Wasser abbekommen. Nasse Füße bekommen dem Gehölz gar nicht gut, denn so können seine Wurzeln anfangen zu faulen. Wichtig ist daher, dass das Substrat durchlässig ist und das Wasser ablaufen kann. Leidet Ihr Bonsai unter Staunässe, topfen Sie ihn am besten schnellstmöglich um und setzen ihn in frische Erde. Doch ganz vernachlässigen sollten Sie das Gießen nicht. Aufgrund des geringen Erdvolumens können die Bonsaiwurzeln Wasser nicht nachhaltig speichern, weshalb auch ein Wassermangel einen Laubabwurf zur Folge haben kann.

So halten Sie Ihren Bonsai in Form

Die richtige Bonsai-Schnitttechnik ist eine Kunst für sich. Schließlich geht es hier darum, einen echten Baum in Miniaturform abzubilden – dafür werden ganze Äste zurechtgebogen und verdrahtet, um bestimmte Wuchsrichtungen und -formen zu erzielen. Regelmäßige Schnittmaßnahmen sorgen dabei – neben dem begrenzten Wurzelraum der kleinen Pflanzschale – dafür, dass das Gehölz seine Miniaturform beibehält.

Haben Sie einen Bonsai-Baum, den Sie gerne weiterhin kompakt und klein halten möchten, genügt es, einen regelmäßigen Pflegeschnitt durchzuführen. Die meisten Anfängerbonsais wie die Chinesische Ulme (Ulmus parvifolia) oder Bonsai-Arten der Gattung Liguster (Ligustrum) sind sehr schnittverträglich. Dazu entfernen Sie vertrocknete Blätter oder Äste und kürzen sich überkreuzende Triebe ein. Im Zuge des Formschnittes schneiden Sie außerdem die Spitzen der jungen Triebe des Bonsais. Diesen Pflegeschnitt am Bonsai führen Sie am besten während der Wachstumsphase im Frühling bis Spätsommer durch. Verwenden Sie für den Schnitt eine spezielle, scharfe Bonsai-Schere.

Wie bei „richtigen“ Gehölzen können Sie ebenfalls einen Gestaltungsschnitt an Ihrem Bonsai durchführen. Haben Sie einen bestimmten Stil im Kopf, können Sie so die gewollte Form des Mini-Baums festlegen. 

Neben dem Schnitt an Blättern und Trieben ist eine weitere Schnittmaßnahme im Zuge der Bonsai-Kultivierung wichtig: Der Wurzelschnitt. Diesen führen Sie am besten beim Umtopfen der Pflanze durch.

Bonsai umtopfen

Bonsais sollten in der Regel alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Dies bemerken Sie daran, dass die Erde das Wasser nicht mehr richtig aufnimmt, da sie vollständig durchwurzelt ist. Der optimale Zeitraum ist dabei der Frühling, bevor der Bonsai seine Knospen austreibt. Anders als bei anderen Zimmerpflanzen wird der Bonsai nicht in einen größeren Topf, sondern in dieselbe Schale zurückgepflanzt. Wichtig ist jedoch, bei jedem Umtopfen seine Wurzeln zurückzuschneiden. Aufgrund des begrenzten Raums haben seine Hauptwurzeln nämlich keinen Platz mehr, weiterzuwachsen und durchwurzeln bald das gesamte Substrat. Ein Rückschnitt der Wurzeln bietet ihnen somit wieder ausreichend Platz zum Wachsen.

  1. Holen Sie den Bonsai aus der Pflanzschale heraus und entfernen Sie alte Erdreste vom Wurzelansatz. Ist der Ballen sehr verfestigt, können Sie ihn mit einer Wurzelkralle auflockern.
  2. Nun können Sie die Wurzeln des Bonsais mit einer Bonsai-Schere bis zu einem Drittel zurückschneiden.
  3. Decken Sie die Wasserabzugslöcher der Schale mit einem feinen Gitter ab, damit das Substrat die Löcher nicht verstopft. Oft ist eine Fixierung des Bonsais mit Draht hilfreich, damit das Bäumchen sicher anwachsen kann. Denn bewegt sich der Wurzelballen in dem noch lockeren Substrat zu stark, kann dies das Wachstum hemmen. Sie können dazu vor dem Einsetzen des Bonsais die Abzugslöcher der Schale nutzen, um einen Draht durch diese durchzuziehen, bis dieser oben aus der Schale herausschaut.
  4. Bringen Sie eine Schicht Bimsgranulat zur Drainage auf dem Boden der Pflanzenschale aus, um Staunässe vorzubeugen.
  5. Positionieren Sie den Bonsai anschließend in der Schale und befestigen Sie den Wurzelballen mit dem vorher durchgezogenen Draht. Dazu biegen Sie den Draht um den Ballen herum und drehen ihn so ein, dass er eng anliegt. Überstehende Reste können eingekürzt werden.
  6. Füllen Sie die Bonsaischale zuletzt mit einer speziellen Bonsaierde wie der COMPO SANA® Bonsaierde auf. Gießen Sie Ihren Bonsai anschließend gut an.

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