Süße, würzige und liebliche Gerüche verwöhnen unsere Nase und wecken Gefühle und Erinnerungen. So erinnert Sie der Geruch von Flieder vielleicht an den Garten Ihrer Großeltern, während Rosmarin Sie gedanklich zurück in den letzten Mittelmeerurlaub reisen lässt. Wenn bereits der Duft als Stimmungsaufheller wirkt, welchen Effekt mag dann erst ein ganzer Duftgarten auf uns haben? In diesem Artikel stellen wir Ihnen unsere liebsten Blumen, Gehölze und Kräuter für Ihr duftendes Fleckchen Erde vor.
In der Regel sind ätherische Öle, die vor allem in den Blättern und Blüten vorkommen, für den Geruch von Pflanzen verantwortlich. Die Gründe, warum Pflanzen Duftstoffe bilden, sind verschieden. Einige Blühpflanzen locken mit ihrem Duft Bestäuber an, um sich fortzupflanzen. Unter den Duftpflanzen lassen sich deshalb viele weiße Blumen entdecken: Denn während andere Pflanzen mit bunten Farben die Aufmerksamkeit von Bienen und Co. auf sich ziehen, rühren sie die Werbetrommel mithilfe ihres Dufts. Gerüche können jedoch auch zum Schutz der Pflanzen dienen. Schädlinge und ungebetene Gäste werden ferngehalten und benachbarte Pflanzen vor den Übeltätern gewarnt. Dies können Sie sich in Ihrem Freiluftwohnzimmer zunutze machen: Duftkerzen mit Kräutergerüchen halten lästige Stechmücken fern, sodass Sie laue Sommerabende ungestört genießen können.
Einige der Duftpflanzen bilden die ätherischen Öle nur in Ausnahmefällen, also beispielsweise bei drohender Gefahr durch Schädlinge oder wenn potenzielle Bestäuber auf der Suche nach Nahrung sind. Bei anderen lohnt es sich hingegen, ganzjährig an ihnen zu schnuppern.
Wenn Sie sich einen Duftgarten mit mehrjährigen, winterharten und blühenden Duftpflanzen anlegen möchten, bieten sich sowohl Duftstauden, Zwiebelblumen als auch Ziergehölze an. Nachfolgend stellen wir Ihnen daher eine Reihe winterharter Blühpflanzen vor. Für die Kübelbepflanzung auf dem Balkon oder der Terrasse können Sie auch nicht-winterharte Blumen verwenden. Den Abschluss bildet eine Reihe an aromatisch-duftenden Kräutern, die Sie sowohl als Duftpflanze als auch zum Würzen Ihrer Speisen nutzen können.
1. Traubenhyazinthe
Der botanische Name Muscari leitet sich nicht ohne Grund von „muscus“ ab: „Muscus“ bedeutet so viel wie Moschus und das trifft es hier ganz gut. Denn der Geruch von Traubenhyazinthen hat durchaus eine recht herbe Note. Doch das ist nicht der einzige Grund, sich die Zwiebelblume in den Garten zu pflanzen. Sie zählt zu den Frühblühern und gehört damit zu den ersten Pflanzen, die Nützlinge mit Nahrung versorgt. Mit ihren meist blauen, kugelförmigen Blüten verbreiten sie zudem frühlingshafte Stimmung und sieht insbesondere in Kombination mit anderen Frühblühern toll aus. Einmal gepflanzt, stecken die Traubenhyazinthen ihre Blüten in der Regel Jahr für Jahr aus der Erde. Die Zwiebelblume ist sehr robust und pflegeleicht – lediglich vor dem Austrieb im Frühjahr freuen sie sich über eine milde organische Düngung.
2. Nachtviole
Einige Pflanzen öffnen erst in den Abendstunden oder nachts ihre Blüten. Wenn Sie den Duft Ihrer Gartenblumen in der Regel also erst nach einem langen Arbeitstag genießen können, können Sie dies bei der Auswahl der Pflanzen beachten. An einem milden Sommerabend können Sie sich zum Beispiel an dem veilchenartigen Duft der Nachtviole erfreuen. Ihre langen Stängel sehen vor allem in Staudenbeeten und Bauerngärten sehr gut aus und lassen sich dort wunderbar mit duftenden Rosen oder Nelken kombinieren. Die Nachtviole eignet sich zudem als Schnittblume. Außerdem können Sie die Blüten trocknen und für ein duftendes Potpourri nutzen. Schneiden Sie die Blüten dafür am besten abends ab, da der Geruch zu der Zeit am stärksten ist.
3. Taglilie
Eine pflegeleichte Duftstaude, die Sie täglich aufs Neue mit ihrem Duft verzaubert, ist die Taglilie – denn ihr Name ist Programm. Ihre Blüten öffnen sich immer nur für einen Tag, mit bis zu 300 Blüten pro Saison steht jedoch ausreichend Nachschub bereit, an dem sich unsere Sinne erfreuen können. Die Taglilie ist nämlich ein echter Allrounder: Neben ihrem Duft und hübschen Erscheinungsbild sind die gelbroten Taglilien sogar essbar. Abhängig von der Sorte verströmt die Duftstaude verschiedene Gerüche. Von blumig über fruchtig bis hin zu einer leichten Zitrusfrische findet jede Nase die passende Taglilie.
Name | Blütezeit |
---|---|
Dichter-Narzisse | April bis Mai |
Duftnessel (Agastache) | Juni bis September |
Federnelke | Mai bis Juli |
Hyazinthe | Februar bis Mai |
Nachtkerze | Juni bis September |
Nachtviole | Mai bis Juli |
Riesenschleierkraut | Juni bis September |
Schleifenblume | April bis Mai |
Seifenkraut | Juli bis September |
Silberkerze | Juni bis Oktober |
Taglilie | Mai bis September |
Traubenhyazinthe | März bis Mai |
Wald-Flammenblume | April bis Juni |
1. Blauregen
Blauregen ist häufig an den Mauern alter Gebäude zu finden und fällt durch seine langen Blütentrauben auf. Bis die Kletterpflanze im Frühling ihre ganze Blütenpracht präsentiert dauert es ein paar Jahre. Mit der richtigen Pflege und und optimaler Witterung blüht sie dann aber im Spätsommer sogar ein zweites Mal. Über die Jahre wird der Blauregen in der Regel immer prächtiger und kann sich nach 20 bis 30 Jahren an einem Standort sogar ganz ohne Rankgitter halten. Das schöne Gehölz erfreut aber nicht nur uns Menschen mit seinen Blüten und Duft, sondern lässt auch das Herz von Pollensammlern höherschlagen.
2. Flieder
Ob violett, pink oder weiß, der Flieder zählt bei uns zu den beliebtesten blühenden Sträuchern und darf auch in einem Duftgarten nicht fehlen. Am wohlsten fühlt sich das Gehölz in der Sonne; ansonsten ist es, was den Standort anbelangt, sehr genügsam: Trockenheit, Wind und frostige Temperaturen können dem Flieder nicht viel anhaben. Damit er im Frühling besonders viele duftende Blüten präsentiert, schneiden Sie ihn am besten jährlich zurück. Zum Pflegeprogramm zählt zudem eine regelmäßige Nährstoffversorgung – beispielsweise mit einem BIO Rosen Langzeit-Dünger mit Schafwolle.
3. Englische Rose
Die Rose wird wohl wie kaum eine andere Pflanze mit einem guten Duft assoziiert. Allerdings entstanden es in den letzten Jahrzehnten viele neue Rosensorten, die zwar prachtvoll aussehen, aber kaum noch duften. Wenn Sie sich daher nicht nur an einer schönen Optik, sondern auch an einem schönen Rosenduft erfreuen möchten, sollten Sie am besten zu Duftrosen greifen. Beliebte Duftrosen sind beispielsweise die verschiedenen Englischen Rosensorten ‘Charles Darwin’, ‘Graham Thomas’ oder ‘Mary Rose’. Besonders gut duften Rosen übrigens, wenn sie gerade frisch aufgeblüht sind – ein Spaziergang durch den eigenen Rosengarten ist dem Schnuppern an einem Strauß Schnittrosen also eindeutig vorzuziehen.
Name | Blütezeit |
---|---|
Blauregen | April bis Juni & August bis September |
Brautspiere / Schneespiere | April bis Mai |
Europäischer Pfeifenstrauch / Duft-Jasmin / Falscher Jasmin | Juni bis Juli |
Duftschneeball | März bis April & Oktober bis November |
Gemeiner / Gewöhnlicher Flieder (Syringa vulgaris) | April bis Juni |
Lebkuchenbaum | April bis Juni |
Rose | Juni bis September |
Sassafrasbaum / Fenchelholzbaum | April bis Mai |
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) | Juli bis Oktober |
Weiße Duftforsythie | Januar bis April |
Zaubernuss | Januar bis März |
Zierjohannisbeere | April bis Mai |
1. Wandelröschen
Eine tropische Schönheit, die sich wunderbar für einen duftenden Balkon oder die Terrasse eignet, ist das Wandelröschen. Abhängig von ihrer Heimat fühlt sich die Kübelpflanze an einem sonnigen und warmen Standort besonders wohl und benötigt für die kalte Jahreszeit ein Winterquartier. Erst wenn kein Frost mehr droht, darf das Wandelröschen wieder dauerhaft ins Freie. Dort präsentiert sie von Mai bis in den Oktober ihr schönes Blütenkleid: Die Blütenfarbe ändert sich im Laufe der Zeit, sodass bunte Verläufe entstehen. Gepaart mit dem herrlichen Duft wird die mediterrane Pflanze so zu einem Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlingen.
2. Duftgeranie
Schon der Name verrät, dass die Duftgeranie eine gute Kandidatin für den heimischen Duftgarten ist. Anders als bei vielen anderen Blumen sind jedoch nicht die Blüten für den Geruch verantwortlich, sondern die Blätter der Pflanze. Indem sich der Duft durch Berührungen verstärkt, schützt sich die Pflanze vor Schädlingen – in der Nähe einer Sitzecke gepflanzt, hält sie deshalb lästige Mücken fern. Besonders beliebt sind Zitronen-, Pfefferminz- und Rosengeranien, das vielfältige Spektrum der Duftgeranien hält jedoch noch weitere Nuancen bereit, darunter sogar Sorten, die nach Schokolade riechen.
3. Wunderblume
Vermutlich verdankt die Wunderblume ihren Namen den Blüten, denn an einer Pflanze können bis zu fünf unterschiedliche Blütenfarben vorkommen. Da die Pflanze ihre duftenden Blüten jedoch erst am späten Nachmittag öffnet, eignet sie sich vor allem für laue Sommerabende im Duftgarten. Indem Sie Verblühtes regelmäßig abschneiden, regen Sie die Blütenbildung an, sodass Sie die zahlreiche der außergewöhnlichen Blüten nach Feierabend genießen können. Zusätzlich bereiten Sie mit der Wunderblume Nachtfaltern eine Freude, da die Pflanze ihnen ein reiches Nahrungsangebot bereitstellt.
Name | Blütezeit |
---|---|
Duftgeranie | Mai bis Oktober |
Duftsteinrich | Mai bis Oktober |
Duftveilchen | März bis April |
Duftwicke | Juni bis September |
Elfenspiegel | Juni bis September |
Freesie | Juli bis September |
Vanilleblume | Mai bis September |
Wandelröschen | Mai bis Oktober |
Wunderblume | Juni bis Oktober |
1. Salbei
Ob im Balkonkasten, im Gartenbeet oder im Hochbeet: Salbei verbreitet nicht nur einen aromatischen Duft, er verleiht mediterranen Gerichten das gewisse Extra. Pflanzen Sie ihn neben Salat, soll er mit seinem intensiven Geruch zudem die Schnecken fernhalten. Als mediterrane Pflanze bevorzugt Salbei einen sonnigen, warmen und luftigen Standort. Zwar ist Echter Salbei prinzipiell winterhart, über eine wärmende Decke aus Laub freut er sich dennoch vor dem ersten Frost. Fruchtige Salbeiarten wie Ananassalbei sind hingegen nicht winterhart und müssen daher während der kalten Jahreszeit ins Haus geholt werden.
2. Rosmarin
Ein weiteres mediterranes Kraut, das sich gut für Ihren Duftgarten eignet, ist Rosmarin. Es gibt die Vermutung, dass sein Name an das griechische „rhops myrinos“, was so viel wie balsamischer Strauch bedeutet, angelehnt ist und auf die ätherischen Öle der Pflanze hinweist. Da ist es wenig verwunderlich, dass der Halbstrauch in der Antike als Ersatz für Weihrauch verwendet wurde. Heute ist Rosmarin aufgrund seiner herzhaften Note vor allem zum Würzen von Speisen beliebt – unabhängig davon, ob die Zweige frisch geerntet oder getrocknet sind.
3. Basilikum
Der Strauchbasilikum ist eine besonders stark duftende Basilikumart und deshalb für den eigenen Kräutergarten wunderbar geeignet. Sie können die aromatischen Blätter von Mai bis in den Herbst hinein ernten und beispielsweise zu einem leckeren Pesto, einem würzigen Kräuteröl oder süßen Sorbet verarbeiten.
Übrigens ist nicht nur der Strauchbasilikum ein guter Kandidat für einen vielfältigen Duftgarten: Der Zimtbasilikum verbreitet einen zimtartigen Geruch, während der Zitronenbasilikum herrlich frisch nach Zitrone riecht. Kühle Temperaturen verträgt die Aromapflanze übrigens nicht. Pflanzen Sie Basilikum daher erst ab Mai nach draußen.
Name | Blütezeit |
---|---|
Basilikum | Juli bis Oktober |
Echtes Mädelsüß | Juni bis August |
Graues Heiligenkraut | Juni bis August |
Lavendel | Juni bis September |
Minze | Juni bis September |
Rosmarin | März bis Mai |
Salbei | Mai bis August |
Thymian | Juni bis September |
Waldmeister | April bis Juni |
Zitronenmelisse | Juni bis August |
Am besten kommt der Duft Ihrer Pflanzen zur Geltung, wenn Sie einzelne Duftecken im Garten schaffen. Während das Gartenbeet mit süßlich riechenden Blumen und Sträuchern bepflanzt wird, finden Kräuter im Bereich von Balkon und Terrasse ein geeignetes Plätzchen. Wir empfehlen Ihnen, einen ausreichend großen Abstand einzuhalten, damit sich die Gerüche nicht überlagern. Wer es besonders intensiv mag, kann die Duftpflanzen zusätzlich durch Hecken oder Wände vor Wind abschirmen.
In unmittelbarer Nähe zu Sitzgelegenheiten eignet sich die Pflanzung von Duftblumen in Hängeampeln besonders gut, sodass diese ihren Duft auf der Höhe unserer Nase verströmen. Wer Blumenkübel oder -kästen auf der Außenseite seiner Fensterbänke installiert, kann auch beim Durchlüften der Wohnung von den Aromen der Pflanzen profitieren.
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