Ein kleines Fleckchen Erde für Bienen:
Wenn Sie Ihren Garten oder Balkon bienenfreundlicher gestalten möchten, ist es eine wunderbare Idee, leere Gartenflächen oder Balkonkästen mit nektar- und pollenreichen Blumen zu bepflanzen. Solch bunte und vielfältige Bienenweiden sind nicht nur schön fürs Auge, sondern bieten verschiedensten Gartenmitbewohner wie Hummeln, Grashüpfern oder Schmetterlingen einen Wohlfühlort. Wir zeigen Ihnen daher, wann und wie Sie im Frühling eine Blumenwiese anlegen können.
Was krabbelt denn da?
Sanft wiegen sich die Köpfe der Wiesenblumen im Wind, ein zarter Blütenduft liegt in der Luft und neben den vielen fleißigen Honigbienen lassen sich – wenn man ein wenig genauer hinschaut – einige Zitronenfalter, Marienkäfer oder Schwebfliegen entdecken. Denn eine Blumenwiese bietet oft vielen verschiedenen Tiere eine Anlaufstelle. Dabei interessieren sich beispielsweise Hummeln, Schmetterlinge, Florfliegen oder Schwebfliegen vor allem für die nektar- und pollenreichen Blüten, während sich viele Käfer, Raupen oder Blattläuse überwiegend von den Stängeln und Blättern der Pflanzen ernähren. Insekten wie Spinnen oder Grashüpfer lassen sich hier ebenfalls beobachten. Doch im Gegensatz zu den reinen Pflanzenfressern haben sie oft ein größeres Interesse an fleischlicher Nahrung. So zählen Blattläuse oder Raupen zu den Leibspeisen des Grünen Heupferdes, ein recht verbreiteter Grashüpfer, der ab Mitte Juli aktiv ist.
Auf dem Boden, der sogenannten Streuschicht, tummeln sich wiederum Ameisen, Tausendfüßler, Ringelnattern und Schnecken – und auch Vögel finden hier ihre Nahrung. So fühlen sich in der Bodenschicht beispielsweise Asseln oder Regenwürmer wohl.
Mit eine großflächigen Blumenwiese oder Bienenweide im Garten machen Sie deshalb nicht nur Bienen, sondern auch vielen anderen kleinen und größeren Gartenbewohnern eine Freude!
Die meisten blühenden Wiesenblumen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Einige der heimischen Pflanzen mögen zudem eher magere, sandige Böden. Allerdings kann der Standort variieren, je nachdem, um welche Blumen es sich in der Mischung handelt. So gibt es auch Blumenwiesen-Saatgut, welches sich ganz unkompliziert auf normalem Gartenboden aussäen lässt. Achten Sie daher auf die Angaben, die auf der Saatgutverpackung stehen – oder greifen Sie direkt zur Saatmischung, die sich für Ihren Gartenboden eignet.
Sie können natürlich auch eine kleine Bienenweide auf Ihrem Balkon aussäen. Blumenarten und -sorten wie Klatschmohn, Kornblume oder Schöngesicht sind ideal für die Aussaat in Balkonkästen oder Kübeln geeignet. Schauen Sie einfach, dass Sie zwischen den Samen ausreichend Platz lassen, damit sich die Pflanzen später gut entfalten können. Sollten Sie noch Samen übrig haben, können Sie diese auch für kleine Samenbomben verwenden.
Je nach Witterung schwankt der Aussaatzeitraum für eine Blumenwiese. Bei wärmeren Temperaturen kann bereits gegen Ende April ausgesät werden, bei kühlem und regnerischem Aprilwetter sollte man lieber bis Mitte oder Ende Mai warten.
Los geht's!
Bevor es an die Aussaat geht, muss zunächst der Boden vorbereitet werden. Das bedeutet in der Regel, den Boden von Steinen, Laub, Moos oder Unkraut zu entfernen und aufzulockern. Anschließend können Sie den Boden mit einer hochwertigen Bio-Universalerde wie unsere torffreie COMPO BIO Universalerde aus 100% natürlichen Rohstoffen aufschütten. Sollte der Boden sehr trocken sein, da es länger nicht geregnet hat und schon sehr sonnig und warm ist, können Sie bereits jetzt zum Wasserschlauch greifen und den Boden durchdringend wässern.
In drei Schritten zur Blumenwiese
1
Säen Sie die Blumenmischung locker auf dem vorbereiteten Boden aus. Sie können die Samen breitwürfig oder in Reihen säen, um potenzielles Unkraut leichter erkennen und entfernen zu können. Säen Sie die Samen besser nicht zu dicht, damit die Pflanzen später genug Platz haben, um sich zu entfalten.
2
Streuen Sie nun eine dünne Schicht Erde auf die Samen, sodass sie ungefähr einen Daumendick mit Erde bedeckt sind, und drücken Sie alles gut an.
3
Nun können Sie die Samen ordentlich mit Wasser begießen. Am besten nehmen Sie dafür eine Gießkanne mit einem Brausaufsatz.
3 Tipps für die Pflege
Nachdem Sie die Blumenwiese angelegt haben, geht es nun an die Pflege. Denn die kleinen Samen keimen nur, wenn sie dauerhaft von Feuchtigkeit umgeben sind. Achten Sie daher – gerade während warmer Frühlingstage – täglich darauf, dass sich die oberste Erdschicht leicht feucht anfühlt. Wenn es regnet, können Sie die Gießkanne natürlich einfach stehen lassen. Zeigen sich die ersten Keimlinge dürfen Sie das Bewässern ein wenig reduzieren. Gießen Sie nun erst wieder, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist.
Sollte sich Unkraut ansiedeln, zupfen Sie es am besten direkt raus, damit es die Keimlinge nicht verdrängt. Natürlich sind „Unkräuter“ wie Löwenzahn, Giersch oder Klee wichtige Nahrungsquellen für viele Insekten; doch zugleich verdrängen sie durch ihre ausgeprägte Dominanz andere Nahrungsquellen, die ebenfalls notwendig sind. Gerade ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichsten Pflanzen, die verschiedene Insekten beherbergen und ernähren können, zeichnet eine insektenfreundliche Bienenweide aus. Tipps zur dauerhaften Entfernung von Unkräutern gerade im Rasen gibt es in unsere Beitrag "Unkraut im Rasen dauerhaft entfernen".
Sobald die Pflanzen ungefähr sechs Wochen alt sind, können Sie mit der Nährstoffversorgung beginnen. Denn damit die Bienenweide gut wachsen kann, ist eine ausreichende Nährstoffzufuhr wichtig. Spätestens, wenn Ihre Blumen gelbe Blätter aufweisen, ist es daher an der Zeit zu düngen.
Hierfür können Sie einfach einmal im Monat ein wenig Flüssigdünger, beispielsweise kaliumbetonte und stickstoffarme Dünger wie den BIO-Flüssigdünger COMPO öko balance oder den COMPO Blumendünger mit Guano ins Gießwasser mischen. Dadurch erhält Ihre Bienenweide genug Nährstoffe, um wunderschöne Blüten zu bilden, an denen Sie als auch Ihre Gartenmitbewohner sich erfreuen können! Haben Sie eine Magerwiesen-Blumenmischung ausgesät, brauchen Sie Ihre Blumenwiese natürlich nicht zu düngen. Schauen Sie am besten, welche Blumen in Ihrer Blumensamenmischung enthalten sind, bevor Sie zum Dünger greifen.
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