Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im eigenen Garten
Wir lieben die Natur und unseren Garten. Hier sind wir uns unserer Umwelt besonders bewusst und fühlen uns mit ihr verbunden. Zurecht: Indem wir neues Leben pflanzen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur und unseres Klimas. Trotzdem kommt es vor, dass wir ihr mit unserer Gartenarbeit hin und wieder schaden – meistens, ohne es überhaupt zu merken. Aus Gewohnheit und eigener Ästhetik gärtnern wir nach bestem Wissen und Gewissen. Natürlich denken wir dabei nicht jedes Mal darüber nach, ob das auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist. Dieser Artikel soll uns daher ermutigen, aufmerksamer zu werden und mehr auf unsere Umgebung zu achten. Dabei wollen wir Ihnen mit kleinen Tipps zum Thema „nachhaltiges Gärtnern“ zur Seite stehen und zeigen, wo sich ein Umdenken im Sinne der Umwelt lohnen könnte!
Unseren Handabdruck vergrößern
Bevor es konkret wird: Der erste Schritt, um eigene Umweltsünden im Garten zu identifizieren, ist ein stärkeres Bewusstsein. Denn nur wenn wir unser Verhalten konsequent reflektieren, sind wir in der Lage, es entsprechend zu verändern und nachhaltig zu handeln.
Längst übersteigt die Nachfrage nach Ressourcen das, was die Erde selbst erneuern kann. Mit jeder Handlung sollten wir uns also bewusst machen, in welchem Ausmaß Ressourcen verbraucht werden und ob es schonendere Alternativen gibt. Auch beim Gärtnern können wir uns diese Frage in vielerlei Hinsicht stellen: Woher beziehe ich meine Pflanzen? Was für Geräte und Produkte nutze ich für ihre Pflege? Wieviel Wasser benötige ich fürs Gießen? Es gibt schier unendlich viele Möglichkeiten, unsere Ressourcen bei der Gartenarbeit zu schonen. Wie weit wir dabei gehen möchten, bleibt natürlich ganz uns selbst überlassen. Um beim letzten Beispiel zu bleiben: Eine Regentonne zum Sammeln von Gießwasser ist klasse; noch einen Schritt weiter geht, wer direkt bei der Anschaffung Pflanzen mit wenig Durst bevorzugt, wasserspeichernde Erde für Kübelpflanzen verwendet oder mit Schafwolle düngt.
Nachhaltig zu gärtnern und Verantwortung für sich und für seine Umwelt zu übernehmen, bedeutet, positive Spuren zu hinterlassen. Durch die Verwendung von recycelten Verpackungsmaterialien und die Optimierung der Transportwege reduzieren wir kontinuierlich unseren CO2-Fußabdruck. Und mit unseren ökologisch hergestellten Erden, Bio-Düngern und natürlichem Pflanzenschutz ermöglichen wir ein nachhaltiges und umweltfreundliches Gärtnern.
All diese Maßnahmen, die wir zur Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks ergreifen, vergrößern zugleich unseren 'Carbon Handprint'. Dieser positive CO2-Handabdruck ist ein Symbol für ökologischen Fortschritt. Er spiegelt unsere Spur wider, die wir auf unserem Weg zu mehr Nachhaltigkeit hinterlassen.
Auf lärmende Hilfsmittel verzichten
Paradox: Die Pflanzen in unserem Garten wandeln CO2 in Sauerstoff um. Gleichzeitig setzen wir zur Pflege eben jener Pflanzen oft auf elektrische Hilfsmittel, die genau das Gegenteil bewirken. So wichtig technischer Fortschritt ist - er lässt uns auch ziemlich bequem werden. Natürlich leisten uns elektrische Rasenmäher, Heckenscheren, Laubbläser & Co. wertvolle Dienste. Aber Tatsache ist auch: Wenn wir bei diesen Tätigkeiten auf Muskelkraft setzen, tun wir nicht nur was für die Umwelt, sondern auch für unseren Körper. Und für nachbarschaftliche Harmonie – schließlich bringen diese Gerätschaften oft einen enormen Geräuschpegel mit sich. Apropos Nachbarschaft: Wie wäre es eigentlich, größere Geräte gemeinsam mit den Nachbarn anzuschaffen und zu teilen – spart Geld, Platz und schont Ressourcen!
Die richtige Wahl
Ja, Gewächse aus weit entfernten Ländern sehen oft wundervoll aus und verwandeln jeden Garten in eine exotische Oase. Aber mal Hand aufs Herz: Machen heimische Stauden und Sträucher nicht eine genauso gute Figur? Denn die Nachteile von importierten oder auch von hochgezüchteten Schönheiten können immens sein: Sie haben meistens einen langen Transportweg hinter sich, sind anfälliger für Krankheiten und manche von ihnen bieten Insekten und anderen Tieren nur wenig Nahrung. Insbesondere hochgezüchtete Blumen, die mit ihren großen, gefüllten Blüten für Hingucker im Blumenbeet sorgen, sind für Bienen, Schmetterlinge oder Schwebfliegen kaum interessant.
Außerdem vertragen viele der exotischen Pflanzen, die aus warmen Regionen stammen, leider keine niedrigen Temperaturen, sodass nach einem eisigen Wintereinbruch nichts mehr von ihnen übrig ist. Statt sich nun also jedes Jahr mit neuen, frostempfindlichen Pflanzen einzudecken, kann man lieber mehrjährige und winterharte Exemplare pflanzen.
Ein weiterer Tipp, um aus dem kahlen Garten ein buntes Blütenparadies zu zaubern, ist, indem Sie bereits existierende Pflanzen vermehren! Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihre grünen Schätze vervielfältigen können. Ihre Nachbarin freut sich bestimmt über eine grüne Aufmerksamkeit aus Ihrem Garten und wer weiß: Vielleicht revanchiert sie sich ja mit dem Steckling einer Pflanze, auf die Sie schon lange ein Auge geworfen haben… Oder Sie veranstalten gleich eine Pflanzentausch-Party für alle Pflanzenfans in Ihrem Bekanntenkreis!
Wasser sparen
Für nachhaltiges Gärtnern stellen sich hier gleich zwei Fragen: Woher kommt das Wasser? Und wie wird gegossen? Optimal für die Umwelt ist, wenn so viel Wasser wie möglich in der eigenen Regentonne aufgefangen und zur Bewässerung genutzt werden kann.
Die beste Tageszeit für die Bewässerung ist der frühe Morgen, wenn die Verdunstung noch relativ gering ist. Am besten so gießen, dass möglichst wenig Wasser auf die Blätter gelangt, also das Wasser direkt auf die Erdoberfläche geben. Denn Wasser auf den Blättern sorgt nicht dafür, dass die Pflanzen ihren Durst stillen können, sondern birgt im Gegenteil ein Risiko für Pilzerkrankungen oder Verbrennungen. Gleichzeitig Wasser sparend und gut für das Wachstum der Wurzeln ist es, zwischen den Gießvorgängen die Erde abtrocknen zu lassen und erst danach wieder kräftig zu wässern.
3 weitere Tipps, um Wasser zu sparen:
Nicht zu verachten
Egal, ob Rose oder Hortensie, ob Kübel oder Beet - nur wenn der Standort passt und sich die Pflanze wohlfühlt, kann sie gedeihen und uns lange Freude bereiten. Pflanzen Sie beispielsweise ein schattenfreudiges Fleißiges Lieschen an einen sonnigen Standort, benötigt es deutlich mehr Wasser, als wenn es im lichten Schatten stünde. Sie müssen daher häufiger zur Gießkanne greifen. Gerade auf dem Balkon kann das im Sommer zu einer Vollzeitbeschäftigung ausarten. Zudem gibt es Pflanzen, die einfach nicht so sonnenverträglich sind. Dazu gehören beispielsweise Fuchsien, Bärlauch oder Funkien. Sie in die pralle Sonne zu pflanzen, würde ihnen daher eher schaden als nützen – und davon haben dann weder Sie noch die Pflanze etwas.
Daher lohnt es sich, sich bereits vor der Pflanzung damit zu beschäftigen, ob der Neuzugang eher ein schattiges oder sonniges Plätzchen bevorzugt. In unserem Gartenratgeber finden Sie sowohl eine Übersicht zu hitzetoleranten Pflanzen als auch zu Schattenpflanzen für Ihr Freiluftwohnzimmer.
Diese Blumen & Kräuter mögen es halbschattig bis schattig | Diese Blumen & Kräuter fühlen sich an halbsonnigen bis vollsonnigen Standorten wohl |
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Und wenn man schon einmal dabei ist, sollte auch gleich das vorhandene Substrat mit in den Blick genommen werden. Passt es ebenfalls zu den Bedürfnissen der Pflanze? Denn wenn die Grundlage nicht stimmt, werden Sie auch an einer mehrjährigen Pflanze nur kurz Ihre Freude haben!
In unserem Podcast 'Dein Fleckchen Grün' widmen sich Gartenbauingenieur Werner und Journalistin Gesa verschiedenen Bereichen rund ums Thema Gärtnern - zum Beispiel wie man besonders nachhaltig gärtnern kann!
Ein No-Go!
Ob Pflanzgefäße, Möbel oder Gießkanne: Gegenstände aus Kunststoff eignen sich aufgrund zwar ideal zur Nutzung im Freien. Allerdings sollten sowohl die Herstellung aus Erdöl als auch der mehrere Jahrhunderte dauernde Zersetzungsprozess unsere grünen Gärtnerherzen davon überzeugen, dass dieses Material im Garten nichts zu suchen hat. Und wenn es doch unbedingt Plastik sein soll, wie wäre es dann mit einer Alternative aus recyceltem Material?
Eine weitere Variante: Mit Upcycling alten Gegenständen zu einem zweiten Leben in neuer Funktion verhelfen. So eignen sich z.B. Konservendosen prima als Pflanzgefäße oder nicht mehr benötigtes Holz für den Bau einer Gartenbank.
Gut vorbeugen
Kahle Flächen auf der Erde können zur Austrocknung oder Erosion des wertvollen Bodens führen. Deshalb empfiehlt es sich, eine Mulchschicht zum Beispiel mit unserer COMPO BIO Eichendekor + Unkrautbarriere auszubringen. Die naturbelassenen Eichendekor-Chips schützen zuverlässig vor Austrocknung und Unkraut und dienen gleichzeitig als dekorative Abdeckung von größeren Flächen, Gartenbeeten und Wegen.
Für frisch bepflanzte Blumenbeete ist unsere torffreie COMPO BIO Gartenfaser zu empfehlen. Sie besteht aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen, verbessert den Boden und schützt vor Unkrautwuchs, Austrocknung und Erosion. Da sie keine Gerbsäuren enthält, ist sie bestens zum Mulchen von empfindlichen Kulturen und Rosengewächsen geeignet.
Der humus- und nährstoffreiche COMPO BIO Hochbeet- und Gemüsemulch ist hingegen ideal geeignet, um Gemüsebeete oder Hochbeete, in denen Gemüsearten wachsen, zu mulchen. Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie im Ratgeberartikel „Wunderwaffe Mulch“.
Gutes zurückgeben
Eigener Kompost ist nachhaltig, da er – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft – aus vorhandenen Reststoffen, zum Beispiel aus Pflanzresten, Abfall und Grünschnitt, besteht. Zur Unterstützung kann der COMPO BIO Schnellkomposter verwendet werden. Das Streumittel intensiviert die natürliche Humusbildung und sorgt innerhalb von sechs bis acht Wochen für wertvollen Mulchkompost.
Ordentlich war gestern
Sauber geharkte Beete, eine Kieswüste im Vorgarten und ein akkurat geschnittener Kirschlorbeer sind zwar schön anzusehen - zum Schutz der Umwelt und Artenvielfalt tragen wir so allerdings nur wenig bei. Bunte Vielfalt pflanzen und öfters mal liegen lassen, sollten also unsere Devisen für noch nachhaltiges Gärtnern lauten. Das lockt Insekten an, die uns dafür aktiv bei der Gartenarbeit unterstützen. Womit wir schon beim 10. Tipp wären:
Nützlinge schützen
Immer mehr Tiere haben Schwierigkeiten, Nahrung oder Unterschlupf zu finden. Um ihnen Lebensraum zu bieten und die Artenvielfalt zu fördern, sollten wir daher bei der Anschaffung von Pflanzen genau hinsehen und heimische Sorten mit ungefüllten Blüten bevorzugen. Denn nur diese liefern ihnen die fürs Überleben notwendige Nahrung. Grundsätzlich fühlen sich Vögel, Kleinlebewesen und andere Nützlinge vor allem in wilden Gärten wohl, in denen eher natürliches Wirrwarr statt aufgeräumter Einöde herrscht. Und im Idealfall plant man den Garten so, dass das ganze Jahr über etwas blüht. Davon haben sowohl wir als auch die Insekten was.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Nützlinge helfen Ihnen bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen. So stehen beispielsweise Blattläuse sowohl bei Marienkäfern als auch bei Ohrenkneifern auf der Speisekarte. Wenn die Nützlinge den Schädlingen allerdings keinen Einhalt mehr gebieten können, weil die Schädlinge in der Überzahl sind, dann greifen Sie am besten zu nachhaltigen, biologischen Pflanzenschutzmitteln oder Grundstoffen. Denn mit Grundstoffen wie dem COMPO BIO Grundstoff Brennnessel unterstützen Sie die natürliche Schädlingsabwehr und stärken zugleich die Pflanzengesundheit. Bei dem Grundstoff Lecithin können Sie die Kraft der Sojabohne nutzen: Das rein pflanzliche Mittel hilft Ihnen dabei, gegen Pilzerkrankungen vorzugehen. Mehr über biologische Pflanzenschutzmittel erfahren Sie im Ratgeberspezial „Pflanzenschutz: Welche Mittel gibt es?“
Gärtnern im ökologischen Gleichgewicht
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