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Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Clematis pflanzen
Wenn es darum geht, vertikale Flächen in einen farbenfrohen Blütenteppich zu verwandeln, gilt die Clematis, auch bekannt als Waldrebe, als die unangefochtene Königin unter den Kletterpflanzen. Ob nun an Mauern, Hausfassaden, Pergolen oder Stützen und Spalieren im Staudenbeet – die Clematis schlängelt und windet sich leichterhand jede Kletterhilfe empor. Ihrem von dem griechischen Wort „klema“ abstammenden Namen, welcher übersetzt so viel wie Sprossachse oder Ranke bedeutet, macht sie damit alle Ehre.
Die zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) gehörende Gattung der Clematis umfasst dabei knapp 300 Arten, welche weltweit Parks und Gärten zieren. Ursprünglich aus Europa, Asien und Nordamerika stammend ist die robuste und winterharte Clematis mittlerweile praktisch in jeder Klimazone anzutreffen, besonders in Gebirgsregionen sind viele Arten heimisch.
Die Waldrebe kann dabei Höhen von zwei bis sechs Metern erreichen; manche starkwüchsigen Arten wie die Clematis montana klettern sogar auf bis zu zwölf Meter hinauf, während die kompakte Staudenclematis maximal 150 Zentimeter groß wird.
Der Vorteil: Mit einer Kombination verschiedener Clematis-Sorten können Sie sich fast das ganze Jahr über an einem Blütenmeer erfreuen. So blühen manche Gruppen der Clematis ab April, während andere erst im Sommer ihre Blüten zeigen. Einige Clematis-Hybriden belohnen Sie nach ihrer Frühjahrsblüte sogar mit einem zweiten Austrieb im Spätsommer.
Die Kletterpflanze beeindruckt dabei nicht nur mit ihrer Wuchshöhe, sondern auch mit ihrer großen Arten- und Sortenvielfalt. Ob es nun die Blütenfarbe, die Wuchsform oder die Blütezeit ist – es gibt für jeden Geschmack die passende Clematis.
Die acht wichtigsten Arten der Clematis stellen wir Ihnen hier kurz vor:
1. Unter den heimischen Arten in unseren Breitengraden ist die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) besonders bekannt. Ihre kleinen, creme-weißen Blüten zieren von Juli bis September die Waldränder und bieten eine beliebte Nahrungsquelle für Bestäuberinsekten.
2. Die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) zeigt ihre farbenfrohen Blüten, von weiß über rosa bis zu blau, von Mai bis Juli. Die ursprünglich in den Bergwäldern der Alpen und Karpaten heimische Zierpflanze ist Höhen von bis zu über 2000 Meter und entsprechende Minusgrade gewohnt, was sie außerordentlich frosthart und robust macht.
3. Optimal zur Begrünung von Fassaden oder Rankhilfen eignet sich die Berg-Waldrebe (Clematis montana). Dank ihres starken Wuchses ist sie ein richtiger Hingucker im Garten. So begeistert die Sorte 'Rubens' von Mai bis Juni mit zartrosanen Blüten, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch einen angenehmen Duft versprühen.
4. Die Italienische Waldrebe (Clematis viticella) mit ihren malerischen, blauvioletten Blüten bietet ein breites Sortenspektrum in vielen verschiedenen Farben. Vor allem für Gartenneulinge sind die Sorten der Viticella-Gruppe besonders geeignet, denn sie sind überaus pflegeleicht und robust. Der Vorteil: dank ihrer zweifachen Blüte können Sie sich bis September an ihrer Farbgebung erfreuen.
5. Die Akelei-Waldrebe (Clematis macropetala) ist mit ihrer Wuchshöhe von bis zu drei Metern sowohl als Kletterpflanze, als auch als Bodendecker oder als hübscher Pflanzpartner im Staudenbeet geeignet. Ihre violetten Blüten sind beispielsweise eine optimale Ergänzung zu gelb-orangenen Kletterrosen oder auch Kletterhortensien, mit denen sie ein besonders harmonisches Bild abgeben.
6. Die Mongolische Waldrebe (Clematis tangutica), auch Gold-Waldrebe genannt, bereichert Ihren Garten mit ihren gelben Blüten und mit ihren bis zu sechs Meter langen Trieben. Auch zahlreiche Bestäuberinsekten wie Wildbienen, Hummeln oder Schmetterlinge erfreuen sich an ihren nektarreichen Blüten.
7. Zahlreiche neue Züchtungen der Clematis haben Einzug in unsere Gärten gehalten, darunter die Großblumigen Clematis-Hybriden. Diese sind vielseitig einsetzbar und erfreuen mit ihrer doppelten Blütezeit im Frühling und Sommer. Sorten wie 'Nelly Moser' oder 'The President' beeindrucken mit ihren auffälligen, oftmals zweifarbigen, Blüten.
8. Wer auf der Suche nach einer langfristigen Bepflanzung fürs Staudenbeet ist, ist mit Sorten der Staudenclematis gut bedient. Die niedrigwüchsigen Waldreben machen auch im Steingarten oder im Kübel auf Balkon oder Terrasse eine gute Figur.
Als Kletterpflanze im Garten wird die Clematis besonders gerne eingesetzt. Hier macht sie es sich an Gerüsten, Zäunen oder Rankstützen gemütlich. Mit einer geschickten Auswahl der Sorten lassen sich mit einer gemeinsamen Pflanzung besonders farbenfrohe Kombinationen erzielen. So harmonieren blauviolette Clematis beispielsweise wunderbar mit gelb-orangenen Kletterrosen. Für den großflächigen Einsatz im Garten eignen sich starkwüchsige Sorten, die an Pergolen oder Hausfassaden entlangranken.
Für kleinere Gärten und Balkone bieten sich kompakte Waldreben-Sorten an, wie beispielsweise Sorten der Clematis viticella oder auch der Clematis alpina. Diese erreichen oftmals eine Wuchshöhe von maximal zwei bis drei Metern und eignen sich daher hervorragend für die Bepflanzung eines hübschen Sichtschutzes im Kübel oder im Balkonkasten.
Darüber hinaus können Clematis-Pflanzen auch erfolgreich als Bodendecker eingesetzt werden. Niedrigwachsende Staudenclematis wie die Sorte 'Praecox' eignen sich dank ihres dichten Wuchses perfekt, um große Flächen zu begrünen. Darüber hinaus ist sie auch noch eine optimale Bienenweide und zieht mit ihren ungefüllten Blüten zahlreiche Bestäuberinsekten an.
Weitere Inspiration zur Gestaltung von Garten und Balkon mit Kletterpflanzen finden Sie im Ratgeberbeitrag "Kletterpflanzen: Sichtschutz für Garten & Balkon".
Möchten Sie Ihr Fleckchen Grün mit einer Clematis verschönern, gilt es, auf den richtigen Standort für die Zierpflanze zu achten. Grundsätzlich fühlen sich die meisten Waldreben an einem halbschattigen Plätzchen und in durchlässiger Erde wohl. So können Sie diese beispielsweise gut an Kletter- und Rankstützen oder Hausfassaden, nach Osten oder Westen ausgerichtet sind, pflanzen. Ihre Blüten und Blätter freuen sich über ausreichend Helligkeit, direktes Sonnenlicht zur Mittagszeit - vor allem im Wurzelbereich - sollte jedoch vermieden werden. Beachten Sie zudem auch die Windrichtung, denn Clematis wachsen nur ungerne gegen Wind.
Im Garten
1. Tauchen Sie die Clematis vor dem Einpflanzen in einen Eimer mit Wasser, damit sich ihre Wurzeln ausreichend mit Wasser vollsaugen können.
2. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Clematis.
3. Mischen Sie die ausgehobene Erde mit hochwertiger BIO Universalerde. Bei sehr lehmigem oder schwerem Boden ist es ratsam, diesen mit einer Grabegabel oder einem Spaten aufzulockern. Eine Drainageschicht aus Bimsgranulat kann zudem Staunässe vorbeugen.
4. Setzen Sie die Clematis in das Pflanzloch ein und achten Sie darauf, dass der Wurzelballen tief genug sitzt, sodass die ersten Triebansätze unter der Erde liegen.
5. Füllen Sie das Pflanzloch mit dem Erdgemisch auf und drücken ihn leicht an. Gießen Sie die Pflanze anschließend gut an. Tipp: Verteilen Sie etwas Mulch – zum Beispiel BIO Gartenfaser – auf der Erde. Dadurch bleibt die Erde länger feucht und Sie können die Gießkanne häufiger stehen lassen.
6. Falls noch keine Kletter- oder Rankstütze vorhanden ist, installieren Sie ein Rankgitter, Spalier oder ähnliches im Beet.
7. Sobald die ersten Triebe der Clematis wachsen, können Sie diese mit Schnüren oder Maschendraht an der Stütze befestigen. Mit der Zeit wird die Clematis selbstständig klettern und sich halten.
Auf dem Balkon
Die Pflanzung im Kübel oder Balkonkasten erfolgt ähnlich wie bei einer Clematis im Freiland. Achten Sie auch hier auf den richtigen Standort und schützen Sie die Pflanze vor starkem Wind und direktem Sonnenlicht zur Mittagszeit. Damit die Clematis ausreichend Platz für ihre Wurzeln hat, sollte das gewählte Gefäß ein Fassungsvermögen von mindestens 20 bis 30 Litern haben.
Besonders bei der Bepflanzung im Kübel oder Balkonkasten ist eine ausreichende Drainage notwendig, da die Waldrebe empfindlich auf Staunässe reagiert. Bringen Sie daher eine Schicht Bimsgranulat auf dem Boden des Gefäßes aus. Wir empfehlen eine nährstoffreiche und gut durchlässige Erde wie die COMPO SANA® Balkon- und Kübelpflanzenerde, die das Wasser speichert und bedarfsgerecht an die Clematis abgibt.
Auch auf dem Balkon oder der Terrasse benötigt die Clematis eine stabile Kletter- oder Rankhilfe, um schon bald einen blühenden Sichtschutz auszubilden. Optimal dafür geeignet sind Holzspaliere mit schmalen, horizontalen und vertikalen Leisten. Achten Sie darauf, dass die Stütze der Wuchshöhe der Pflanze entspricht und hoch genug ist.
Der ideale Zeitpunkt, um Clematis zu pflanzen, ist im Spätsommer bis Herbst, zwischen August und Oktober. Zu dieser Zeit herrschen Bodentemperaturen von etwa 14 bis 22 Grad Celsius – ideal für das Wurzelwachstum der Pflanzen! Denn bei Temperaturen um die 20 Grad können Clematis besonders gut wurzeln. So wächst die Zierpflanze noch vor den ersten Frösten gut an und hat damit die besten Startbedingungen.
Richtig pflegen
Clematis pflegen
Für eine gesunde Entwicklung der Clematis ist eine ausgewogene Bodenfeuchte entscheidend. Achten Sie daher darauf, die Zierpflanze ausreichend zu gießen – gerade Clematis im Kübel oder im Balkonkasten haben einen hohen Wasserbedarf, da die Erde in dem begrenzten Raum schneller austrocknet.
Während heißer Sommer können Sie ruhig ein bis zwei Mal die Woche zur Gießkanne oder zum Gartenschlauch greifen. Dies ist vor allem bei frisch gepflanzten Clematis wichtig, denn diese benötigen genügend Wasser, um kräftige Wurzeln auszubilden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden - achten Sie daher bei Topf- und Kübelpflanzen auf einen ausreichenden Wasserabzug.
Um Ihre Clematis mit neuer Energie zum Blühen zu versorgen, ist eine regelmäßige Düngergabe unabdingbar. Dafür können Sie bereits bei der Pflanzung im Garten eine Portion COMPO BIO Rosen Langzeit-Dünger mit Schafwolle mit in das Pflanzloch geben. Der rein natürliche Langzeitdünger versorgt die Zierpflanze für bis zu fünf Monaten mit allen notwendigen Nährstoffen. Vor allem bei kargen, nährstoffarmen Böden empfehlen wir, den COMPO Anwachsturbo auszubringen. Dieser verhilft frisch gepflanzten Pflanzen in kurzer Zeit zu einem kräftigen Wurzelwerk. Der COMPO Gartenturbo unterstütz zudem ein schnelles Wachstum. Bei Clematis, die im Kübel wachsen, empfehlen wir, auf einen speziell für Balkon- und Kübelpflanzen geeigneten Flüssigdünger zu setzen. Diesen können Sie von März bis Oktober ein bis zwei Mal die Woche einfach mit dem Gießwasser ausbringen.
Die wachstumsfreudige Clematis benötigt einen regelmäßigen Rückschnitt, um auch langfristig ihre hübschen Blüten auszubilden.
Wie und wann Sie Ihre Clematis am besten zurückschneiden, unterscheidet sich primär nach ihrer Blütezeit. Grundsätzlich gilt: Je später die Blüte erfolgt, desto tiefer sollte der Rückschnitt erfolgen. Insgesamt kann man in drei Schnittgruppen unterteilen:
Einige Clematis-Arten wie die Brennende (Clematis flammula) ist in Mitteleuropa nicht winterhart, was vielleicht einer der Gründe ist, weshalb sie seit einigen Jahren kaum noch gesichtet wird. Die meisten Clematis-Arten und Sorten, die hierzulande wachsen, sind sehr robust und kommen in unseren gemäßigten Wintern problemlos durch die kalte Jahreszeit. Vor allem Arten wie die Alpen-Waldrebe, die in ihrer bergigen Heimat extremen Bedingungen ausgesetzt ist, benötigen in unseren Breitengraden keinen zusätzlichen Überwinterungsschutz. Das gilt insbesondere, wenn die Clematis im Gartenboden wurzeln.
Um die Clematis auch auf dem Balkon erfolgreich zu überwintern, empfehlen wir, ihr zusätzlich noch etwas unter die Arme zu greifen. Denn der Wurzelballen kann im Kübel oder Balkonkasten deutlich schneller durchfrieren. Rücken Sie das Pflanzgefäß daher am besten dicht an die Hauswand, wo es vor Wind und der Witterung geschützt ist. Zusätzlich können Sie die Clematis mit Vlies umwickeln, um sie zu isolieren. Sie können alternativ auch den gesamten Kübel in eine Kiste mit Laub stellen – so beugen Sie kalten Füßen vor.
Sie kriegen gar nicht genug von der hübschen Kletterpflanze? Dann probieren Sie doch einfach aus, diese zu vermehren. Dies funktioniert denkbar einfach über Ableger.
Die Vermehrung über Clematis-Ableger ist im Grunde genommen das gesamte Jahr über möglich, solange keine Fröste herrschen.
Und so gehen Sie dabei vor:
Sobald sich bis zum nächsten Frühling Wurzeln am Ableger gebildet haben, können Sie den Trieb von der Mutterpflanze entfernen, indem sie diesen einfach durchschneiden. Ob Sie Ihre neue Mini-Clematis nun weiter im Topf ziehen wollen oder lieber ins Gartenbeet pflanzen, ist Ihnen überlassen.
Eine der häufigsten Krankheiten an der Clematis ist die Clematiswelke, von welcher besonders die Großblumigen Hybride betroffen sind. Der Pilzerreger breitet sich oftmals über das Gießwasser von den Blättern auf die gesamte Pflanze aus. Besonders wohl fühlt er sich dabei an feucht-warmen Standorten mit Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius. Die häufigste Form der Pilzkrankheit ist die sogenannte Phoma-Welke, welche von dem Erreger Ascochyta clematidina ausgelöst wird. Die Krankheit beginnt mit Blattflecken auf den Unterseiten der unteren, älteren Blätter und breitet sich dann schnell auf Stängel und Blätter aus. Bei einem starken Befall kann sie zum Welken der Triebe und sogar zum Absterben der gesamten Pflanze führen.
Stellen Sie einen Befall fest, schneiden Sie alle betroffenen Blätter und Triebe schnellstmöglich ab. Entsorgen Sie die entfernten Blätter und Triebe jedoch nicht im Kompost, sondern ausschließlich im Hausmüll, da die Pilzerreger sich ansonsten wieder im Garten ausbreiten können. Um der Clematiswelke vorzubeugen, pflanzen Sie Ihre Clematis-Hybriden ausreichend tief im Beet ein. Durch das tiefe Einsetzen der Pflanzen - mindestens eine Handbreit oder zehn Zentimeter unter der Erde - bleibt der unterirdische Teil der Pflanze verschont, da die Erreger der Welkekrankheit hauptsächlich den oberen Teil befallen. So kann die Zierpflanze auch bei einem stärkeren Befall meist wieder neu austreiben. Auch ein luftiger, regengeschützter Standort ist eine gute Prävention gegen die lästigen Erreger. Noch einfacher beugen Sie der Pilzkrankheit vor, indem Sie auf robuste Arten, wie beispielsweise die kleinblumigen Sorten der Viticella-Gruppe, setzen, da diese deutlich weniger anfällig für die Clematiswelke sind.
Neben der Pilzkrankheit können auch Schädlinge wie Blattläuse, Thripse oder auch hungrige Schnecken Probleme bereiten. Insbesondere junge Pflanzen sind oft von Schneckenfraß betroffen. Überprüfen Sie Ihre Clematis daher regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen, sodass Sie rechtzeitig eingreifen können.
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