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Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Blumenkohl pflanzen
Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) gehört wie seine Kohl-Verwandten zu den Kreuzblütlern (Brassicaceae). Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird das Gemüse in Europa angebaut und zählt in unseren Gemüsegärten zu den Favoriten unter den Kohlarten. Zwar ist der Anbau nicht ganz einfach, mit der richtigen Pflege können Sie sich aber über leckeren Blumenkohl aus dem eigenen Anbau freuen. Der schmeckt nicht nur gut in einem deftigen Auflauf, einem Curry oder geröstet aus dem Ofen – zerkleinert stellt er auch eine leckere Alternative für Reisgerichte dar. Dabei überzeugt der kohlenhydratarme Blumenkohl mit viel Vitamin C, B-Vitaminen, Vitamin K und Folsäure.
Übrigens: Je nach Region hat die Kohlart unterschiedliche Namen. In Deutschland ist sie als Blumenkohl bekannt, während in Österreich meist von Karfiol die Rede ist. Aber auch Käsekohl, Blütenkohl, Italienischer Kohl oder Traubenkohl sind verbreitete Bezeichnungen.
Der Blumenkohlkopf besteht aus den verdickten und zusammengewachsenen Blütenknospen der Pflanze. Am bekanntesten sind weiße Blumenkohlsorten – Schätzungen zu Folge gibt es jedoch mehrere Hundert verschiedene Sorten. Davon bilden nicht alle weiße Köpfe: Es gibt auch orangefarbenen, grünen und violetten Blumenkohl. Carotinoide – vor allem durch Karotten bekannt – sorgen beispielsweise für orangefarbenen Blumenkohl wie bei der Sorte ˈCheddarˈ. Besonders spannend ist auch die Färbung des ˈGrafittiˈ. Dessen Röschen weisen bei der Ernte noch eine violette Farbe auf, verfärben sich beim Kochen dann allerdings grün. Ebenfalls zum Blumenkohl zählt der Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis) mit seinem grünen Blütenstand in Form eines kleinen Turms. Aus diesem Grund ist er auch als Minarettkohl oder Türmchenkohl bekannt.
Blumenkohl fühlt sich auf einem lehmigen Boden mit hohem Humusanteil besonders wohl. Optimal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort. Wenn Sie Ihrem Blumenkohl etwas Gutes tun möchten, können Sie vor dem Einpflanzen Gärtnerkompost in den Boden einarbeiten, sodass der Blumenkohl von Beginn an eine gute Nährstoffversorgung erhält.
Bereits ab Februar können Sie frühe Blumenkohlsorten im Haus vorziehen. Eine Direktaussaat im Freiland ist in der Regel – je nach Witterung und Sorte – ab Mitte April bis Ende Juni möglich.
So funktioniert die Aussaat auf der Fensterbank:
Alternativ gibt es im Gartenfachhandel Jungpflanzen, die Sie je nach Witterung direkt ins Freiland pflanzen können.
Rund zwei Wochen vor der Pflanzung wird es Zeit, den Boden vorzubereiten. Dazu arbeiten Sie Gärtnerkompost in die Erde ein. Gegebenfalls können Sie auch etwas Kalk hinzufügen, um den Kalkgehalt an die Bedürfnisse des Blumenkohls anzupassen. Wenn Sie die Blumenkohlpflanzen bereits Ende März oder im April ins Freiland setzen, sollten Sie diese vorher abhärten. Das bedeutet, der Kohl darf etwa eine Woche vor der Pflanzung an einem frostfreien und halbschattigen Platz immer für ein paar Stunden etwas frische Luft schnappen.
Zwischen den einzelnen Blumenkohlpflanzen lassen Sie etwa 50 Zentimeter Abstand zu allen Seiten. Frühe Sorten sollten, solange noch Spätfröste zu erwarten sind, zusätzlich zum Abhärten mit Vliesmaterial oder einem Tuch abgedeckt werden.
Späte Sorten, die erst im Herbst geerntet werden, benötigen in der Regel etwas mehr Platz: Zwischen den Pflanzen beträgt der optimale Abstand etwa 60 Zentimeter.
Wenn Sie keinen Garten besitzen, können Sie Blumenkohl auch im Topf anbauen. Wichtig ist, dass Sie dem Gemüse ausreichend Platz zur Verfügung stellen: Das Gefäß sollte einen Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern mit einem Fassungsvermögen von 25 oder 30 Litern haben. Je größer der Topf, desto mehr Platz hat die Pflanze und desto länger hält sich die Feuchtigkeit. Das erspart Ihnen gerade im Sommer den häufigen Griff zur Gießkanne. Den Topf füllen Sie zunächst mit einer Drainageschicht aus nachhaltigem Bimsgranulat. Darüber kommt eine nährstoffreiche Gemüseerde, in die Sie den vorgezogenen Kohl einpflanzen. Alternativ können Sie Blumenkohl auch in einem Hochbeet anbauen. Wie im Gemüsebeet gilt dann auch hier, dass ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen eingehalten werden muss. Gut geeignet für den Anbau im Topf oder Hochbeet ist auch Pflück-Blumenkohl. Wenn Sie dessen erste Knospe früh ernten, bildet die Pflanze viele Seitentriebe, sodass Sie regelmäßig kleine Blumenkohlköpfe ernten können.
Nicht alle Gemüsepflanzen eignen sich gut für eine Mischkultur mit Blumenkohl. Aufgrund der Anfälligkeit für eine Kohlhernie – eine Pilzinfektion, die es vor allem auf Kohlpflanzen abgesehen hat - sollten Sie Blumenkohl nicht mit anderem Kohlgemüse zusammen pflanzen. Zudem fühlt sich Blumenkohl in der Nachbarschaft von Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch nicht besonders wohl. Gut geeignet sind hingegen Rote Bete, Sellerie, Erbsen, Tomaten, Bohnen, Spinat, Salate, Gurken oder Karotten.
Richtig pflegen
Blumenkohl pflegen
Ein Blumenkohlkopf enthält viel Wasser – entsprechend groß ist auch der Durst der Pflanzen. Je nach Witterung sollten Sie deshalb regelmäßig zur Gießkanne greifen.
Indem Sie die Erde regelmäßig hacken, lockern Sie den Boden auf und weniger Wasser wird verdunstet. Seien Sie hierbei jedoch besonders vorsichtig, da Blumenkohl sehr empfindlich ist. Zudem können Sie eine Schicht Mulch auf dem Boden auftragen, damit dieser insbesondere im Sommer nicht so schnell austrocknet.
Bei Blumenkohl handelt es sich um einen sogenannten Starkzehrer. Für eine reiche Ernte ist die richtige Nährstoffversorgung deshalb unabdingbar. Dafür können Sie entweder vor oder nach dem Pflanzen einen organischen Langzeit-Dünger ausbringen, der das Kohlgemüse kontinuierlich mit Stickstoff, Kalium und Co. versorgt. Alternativ verwenden Sie etwa einmal pro Woche einen flüssigen Obst- und Gemüsedünger.
Vor allem weißer Blumenkohl ist anfällig für einen Sonnenbrand. Das bedeutet, dass er bei zu viel Sonnenlicht Verfärbungen bekommt. Sie können das Gemüse zwar weiterhin genießen, mit ein paar Tipps wird einer Vergilbung aber ganz einfach vorgebeugt. So ist schon die Sortenwahl entscheidet: Bunter Blumenkohl ist deutlich weniger anfällig. Zudem gibt es Sorten, deren Blätter so um die Röschen wachsen, dass diese vor Sonnenlicht geschützt sind. Ein beliebtes Beispiel ist die Sorte ˈTabiroˈ.
Kleiner Tipp: Denselben Effekt wie bei dem selbstdeckendem Blumenkohl erreichen Sie, indem Sie zwei bis drei Blätter nach innen abknicken, über den Kohlkopf legen und dann die Enden mit einem Zahnstocher verbinden.
Von Juni bis Oktober, etwa acht bis zwölf Wochen nach dem Einpflanzen, können Sie Ihren Blumenkohl ernten. Dass der Kohl reif ist, erkennen Sie daran, dass der Kopf die gewünschte Größe erreicht hat und sich fest anfühlt. Um das Gemüse zu ernten, schneiden Sie den gesamten Strunk mit dem Blütenkopf ab.
Blumenkohl eignet sich für allerlei herzhafte Gerichte und ist nicht nur in klassischen Varianten wie geröstet aus dem Ofen oder in Aufläufen äußerst beliebt. Das Gemüse wird auch gerne als pflanzliche Alternative in Fleischgerichten verwendet wie Blumenkohl-Wings oder aromatische Bolognese. Zusätzlich eignet sich Blumenkohl gut als Kohlenhydratersatz: Ob als Reis, Couscous oder Pizzaboden – das Gemüse ist ein echter Allrounder.
Vor allem noch junge Blumenkohlpflanzen sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Eine besonders problematische Pilzerkrankung ist die Kohlhernie. Die Pflanzen weisen dann stark verdickte Wurzeln auf, die Wasser und Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen können und schließlich verkümmern. Sollten Sie die Krankheit bei Ihrem Blumenkohl bemerken, entfernen Sie die Pflanze direkt und entsorgen sie im Restmüll. Anschließend sollten Sie an der Stelle für sieben Jahre keinen Kreuzblütler, zum Beispiel Weißkohl, Kohlrabi oder Brokkoli, mehr anbauen, da diese Krankheit über den Boden übertragen wird. Vorbeugend ist es zudem sinnvoll, anfällige Pflanzen nur alle vier bis sechs Jahr am selben Standort anzubauen.
Zusätzlich zu Pilzerkrankungen können verschiedene Schädlinge ihr Unwesen treiben. Dazu zählen beispielsweise die Kohlfliege und der Kohlweißling. Bei beiden Schädlingen sind vor allem die Maden die Übeltäter, da diese ihren Hunger mit der Pflanze stillen. Vorbeugend können Sie direkt nach der Pflanzung, noch vor einem Befall, Gemüseschutznetze verwenden. Entdecken Sie einen Befall rechtzeitig eignen sich biologische Pflanzenschutzmittel auf Basis von Neemöl wie das COMPO Insekten-frei Neem gut, um die Ernte noch zu retten.
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Produkte für eine ertragreiche Ernte
Auch die Blumenkohlblätter sind essbar. Sie können diese beispielsweise püriert in Kombination mit etwas (veganer) Sahne und Gemüsebrühe als cremige Suppe genießen.