Weist der Rasen gelbe Flecken auf, kommen verschiedenste Ursachen dafür in Frage: Wassermangel, Pilzerkrankungen, Nährstoffprobleme - und manchmal steckt auch ein haariger Vierbeiner dahinter. Warum Hundeurin schädlich für den Rasen ist und wie Sie ihn neutralisieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Warum wirkt Urin schädlich?
Wenn die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und Ihr Liebling durch den Garten tollt, scheint erst einmal alles in bester Ordnung. Die Freude hält allerdings nur so lange an, bis Ihr Hund den Rasen als stille Örtlichkeit für seine Geschäfte auserkoren hat. Doch warum schädigt Hundeurin den Rasen?
Hundeurin enthält eine Vielzahl an Mineralsalzen. Diese wirken in geringer Dosis als eine Art Dünger. Beim Urinieren treffen sie jedoch in hochkonzentrierter Form auf die Rasengräser, die bei solch einem Überschuss an Nährstoffen direkt die Flucht ergreifen würden, wenn sie könnten. Denn das Salz entzieht den Gräsern Wasser, was dazu führt, dass sie austrocknen. Zugleich können die Wurzeln bei einem hohen Salzgehalt im Boden kein neues Wasser aufnehmen. Die schädigende Wirkung macht sich allerdings erst bemerkbar, wenn der Hund häufiger auf dieselbe Fläche im Rasen uriniert. Zwar zeigt sich der Rasen auch über eine einmalige Urindosis wenig erfreut, doch erst nach mehrmaliger Überdüngung verbrennt er: Das Ergebnis sind gelbe, vertrocknete Stellen. Die Rasengräser, die angrenzend zum gelben Fleck wachsen, sind dafür meist umso grüner. Denn sie standen weit genug entfernt, um nur eine kleine Dosis der Mineralsalze abzubekommen – aber ausreichend viele, um gut gedüngt weiterzuwachsen und eine besonders schöne Grünfärbung anzunehmen.
Bei den gelben Flecken, die durch den Urin verursacht werden, handelt es sich also im Prinzip um ein Nährstoffproblem – nur das in diesem Fall nicht der*die Rasenbesitzer:in zu viel Rasendünger gestreut, sondern der Hund einmal zu oft auf ein und dieselbe Stelle uriniert hat.
Bevor sich der Hund in Position begibt, ist Ihre Reaktionsschnelligkeit gefragt. Denn um gelbe Flecken auf dem Rasen durch Hundeurin zu vermeiden, muss der Hund daran gehindert werden, häufiger auf ein und dieselbe Stelle zu pinkeln. Am besten richten Sie Ihrem Hund daher eine kleine Toilette im Garten ein, zu der Sie ihn im Falle des Falles führen können. Optimal ist beispielsweise eine sandige Kuhle, in der sich auch die großen Geschäfte einfach unterharken lassen.
Legen Sie ein paar Hölzer aus, die bereits eine Duftnote erhalten haben – denn auf solche markierten Orte pinkeln Hunde besonders gerne. Sie können auch salztolerantere Pflanzen wie Schilfrohr (Phragmites australis), Strand-Beifuß (Artemisia santonicum) oder Spitzwegerich (Plantago lanceolata) pflanzen. Diese kommen mit dem Urin besser zurecht als die Rasengräser.
Neben dem Rasen sollten frisch gepflanzte Stauden, Sträucher oder andere Gehölze vor dem Urin Ihres Hundes geschützt werden. Dafür können Sie beispielsweise einen Zaun um die Pflanzen ziehen. Sobald sich Ihr Hund angewöhnt hat, nur im hinteren Bereich des Gartens seine Geschäfte zu verrichten, können Sie den Schutzzaun entfernen.
Es gibt auch sogenannte „Dog Rocks“. Diese Steine werden in den Wassernapf oder Trinknapf des Hundes gelegt und sollen das Nitrat im Hundeurin neutralisieren. Dadurch sollen nach dem Urinieren keine gelben Flecken auf dem Rasen entstehen.
Während man dem eigenen Hund eine Toilette einrichten kann, sieht das bei fremden Hunden, die während des Spaziergangs auf dem Fußgängerweg Ihre Hecke markieren, anders aus. Dabei reagieren nicht nur junge Heckenpflanzen sehr empfindlich, sondern auch ältere Hecken wie Buchsbaum oder Thuja werden durch das häufige Bepinkeln in Mitleidenschaft gezogen. Die dauerhafte Nitratbelastung durch den Hundeurin kann sogar zum Absterben der Heckenpflanzen führen. Hier können Sie versuchen, die Heckenpflanzen durch einen Zaun zu schützen, der direkt an den Bürgersteig grenzt und einige Zentimeter in den Boden hineinreicht.
Außerdem können Sie mit Fernhaltemittel wie dem COMPO Hunde- und Katzen-Schreck vorhandene Duftmarken anderer Hunde übertünchen. Das Fernhaltemittel enthält eine Kombination verschiedener Geruchsstoffe, die aus dem Neembaum gewonnen werden. Vor der Behandlung sollten zunächst alle Verunreinigungen, die durch andere Hunde entstanden sind, entfernt werden. Dies gelingt in aller Regel dadurch, dass diese Stellen intensiv und auch durchaus mehrfach gewässert werden.
Anschließend können Sie das Fernhaltemittel auf die zu schützende Stelle sprühen. Wenn Ihr Zaun häufiger von Hunden besucht wird, sollten Sie die betroffenen Flächen zu Beginn täglich einsprühen. Für das Einsprühen von Hecken oder gar Rasenflächen ist das Fernhaltemittel jedoch nicht geeignet, da es von den Pflanzen, die damit in Kontakt kommen, nicht besonders gut vertragen wird. Stattdessen könnten Sie Steine, Totholz oder einen anderen Gegenstand mit dem Mittel besprühen und diese um die betroffene Hecke drapieren.
Damit sich nach dem Urinieren keine gelben Flecken entwickeln und bleibende Schäden entstehen, haben wir folgende zwei Tipps für alle Hundebesitzer:innen:
Wenn der Rasen bereits gelb ist, kommt leider jede Hilfe zu spät. Dann können Sie nur noch dafür sorgen, die abgestorbene Fläche abzutragen und neuen Rasen auszusäen.
So geht's!
1
Alle vertrockneten Halme entfernen und die oberste Erdschicht abtragen (circa zwei bis drei Zentimeter). Den Bereich gründlich wässern und etwas trocknen lassen. Den Boden mit einer Harke auflockern und frische Rasenerde ausbringen.
2
Eine robuste Rasenmischung, am besten speziell für die Nachsaat geeignet, nachsäen – beispielsweise COMPO Nachsaat-Rasen. Dann die Rasensamen gut andrücken.
3
Die Stelle gut wässern und für weitere vier Wochen gleichmäßig feucht halten, damit die Samen keimen können.
Anschließend sollten die frisch nachgesäten Grassamen vor neuem Urin geschützt werden. Legen Sie beispielsweise ein paar mit Fernhaltemittel besprühte Steine um die betroffene Stelle und zeigen Ihrem Hund alternative Möglichkeiten auf, wo er ungestört sein Geschäft verrichten darf: zum Beispiel in der hinteren Gartenecke in einer kleinen Sandkuhle oder hinter ein paar Sträuchern, die Ihnen nicht ganz so sehr ans Herz gewachsen sind wie Ihr schön gepflegter Rasen.
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