Ob Gala, Roter Boskoop oder Jonagold – Äpfel aus dem eigenen Garten schmecken einfach am Besten! Besonders im Winter haben viele Gartenbesitzer reichlich Äpfel im Keller liegen, die nur darauf warten weiterverarbeitet zu werden. Hier finden Sie vier leckere Rezepte rund um das Thema Apfelverarbeitung und Tipps zu den geeigneten Sorten.
Für einen guten Start in kalte Wintermorgende beginnen wir unsere Apfelrunde mit einem vitaminreichen, wärmenden Frühstück. Während die knallig-bunten Sommersmoothies für einen besonderen Frischekick in den Tag sorgen, basieren warme Wintersmoothies mehr auf verschiedenen Teesorten und leckeren Gewürzen.
Als Basis für den Apfel-Smoothie dienen 200 ml aufgekochter Chai-Tee oder warme Kuh-, Nuss- oder Getreidemilch dienen. Die restlichen Zutaten können zum pürieren in ein gemeinsames Gefäß gegeben werden. Sie benötigen einen Apfel, entsteint und in Stücke geschnitten, nach Belieben Zimt und Honig sowie etwas Ingwer für einen langanhaltenden Wärmeeffekt. Wer mag kann zusätzlich Rosinen, gehackte Mandel oder etwas Marzipan in den Mixer geben. Nachdem alles zu einer gleichmäßigen Masse passiert ist, geben Sie die heiße Flüssigkeit hinzu und vermengen Sie noch einmal alle Zutaten auf niedrigster Stufe.
Herstellung
Im Gegensatz zum Apfelmus kommt das Apfelmark ganz ohne den Zusatz von Zucker oder sonstigen Süßungsmitteln aus. Für das fein pürierte Apfelmark eignen sich Sorten der Kochäpfel, die mit der Zubereitung ihr süßes Aroma entfalten. Während aus Braeburn, Cox Orange oder Berlepsch ein eher orangefarbenes Mark entsteht, wird das Endergebnis mit Apfelsorten wie Golden Delicious oder Boskoop eher gold-gelb. Wir empfehlen die Äpfel vor dem Einkochen nicht zu schälen, denn zum einen enthält die Schale die meisten Vitamine, zum anderen sorgen die Pektine unter der Schale dafür, dass das Apfelmus etwas geliert.
Nach dem Vierteln werden von den Äpfeln zunächst Stiele sowie Kerngehäuse entfernt. Anschließend geben Sie die Apfelstücke in einen großen Topf mit Wasser und etwas Zitronensaft. Bei einer Ausgangsmenge von ca. 2 kg Äpfeln empfehlen wir die Zugabe von 200 ml Wasser sowie dem Saft von 1-2 Zitronen. Für ein winterliches Aroma können Sie vor dem Kochen zusätzlich eine Zimtstange oder Vanilleschote mit in den Topf geben. Nun werden die Apfelstücke bei geschlossenem Deckel so langte bei geringer Hitze gekocht, bis sie sich problemlos mit einer Gabel zerdrücken lassen (etwa 20-30 min).
Sind die Äpfel weich gekocht, werden zunächst Vanille oder Zimt aus dem Topf entfernt und der restliche Inhalt anschließend mit dem Staabmixer fein püriert. In diesem Zustand ist das Apfelmark im Kühlschrank ca. eine Woche lang haltbar.
Haltbar machen
Wenn Sie das Apfelmark länger haltbar machen möchten, können Sie es auch einkochen. Der Erfolg beim Einkochen hängt vor allem von der Keimfreiheit der Gefäße ab. In einem Topf mit heißem Wasser ausgekocht, werden die Gefäße zum einen steril, sodass das Mark darin länger haltbar bleibt. Zum anderen ist das Glas beim Einfüllen der noch heißen Apfelmasse bereits erwärmt, wodurch dem Zerplatzen des Gefäßes vorgebeugt wird. Haben Sie gewöhnliche Marmeladengläser mit Schraubverschluss gesammelt, werden diese nach dem Verschließen bis zum Erkalten des Inhaltes auf den Kopf gestellt. So werden auch letzte Keime im Deckel abgetötet. Keimfrei und vakuumiert abgefüllt sollte das Mark nun mindestens ein Jahr lang haltbar sein. Natürlich können Sie das Apfelmark auch in Weck- oder Einmachgläsern einkochen, so wird der Inhalt in der Regel noch länger haltbar.
Der Bratapfel gehört zu den Klassikern unter den winterlichen Apfel-Rezepten und setzt der Kreativität keine Grenzen. Damit der Apfel bei der Zubereitung Form und Aroma behält, sollten Sie auch hierbei zu Sorten der Kochäpfel greifen. Der deutsche Klassiker unter den Kochäpfeln ist natürlich der Boskop, aber auch mit Cox Orange, Berlepsch, Elstar oder Jonagold gelingen Ihre Bratäpfel.
Zum Entfernen des Kerngehäuses braucht es einen Apfelausstecher, um die äußere Form des Obstes zu erhalten. Um ausreichend Füllung im Apfel platzieren zu können bietet es sich an, nach dem Entfernen der Kerne noch einige weitere Spalten aus der Mitte des Apfels herauszustechen. Bei der Füllung geht es dann ganz nach Geschmack. Eine besonders beliebte Basis stellen Haselnuss- oder Mandelsplitter dar, aber natürlich kann auch mit andren Nusssorten experimentiert werden. Für die fruchtige Komponente bieten sich Sultaninen oder noch besser Korinthen an – letztere sind kleiner und lassen sich besser zu einer ebenmäßigen Füllung verarbeiten. Zum Verkleben der Füllmasse können Sie Honig, Sirup oder Aprikosenkonfitüre verwenden.
Um dem Bartapfel eine winterliche Note einzuhauchen, kann die fertige Füllmasse nach Belieben mit Zimt, Kardamom oder Nelken verfeinert werden. Besonders bei Nelken und Kardamom empfehlen wir jedoch eine vorsichtige Dosierung, da diese Gewürze äußerst geschmacksintensiv sind. Auch ein Tröpfchen Rum oder Likör schmecken in der Masse sehr gut. Für eine noch saftigere Konsistenz können Sie beim Befüllen des Apfels auch kleine Stücke von Nougat oder Marzipan zwischen die Masse geben.
Die gefüllten Äpfel anschließend in eine offene Auflaufform stellen, mit Butterflöcken bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 200 °C ca. 25 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Größe der Äpfel stark variieren, als Faustregel kann jedoch gelten, dass sich eine gewöhnliche Kuchengabel zum Garzeitpunkt leicht in das Apfelmark einstechen lassen sollte.
Herzhafter Apfel auf dem Käsebrot? Das geht mit einem leckeren Apfel-Chutney. Zu Beginn steht auch bei diesem Rezept das Schälen und Entsteinen der Äpfel auf dem Plan, danach werden die Spalten in kleine Würfel gehackt. Anschließend 250g Zwiebeln sowie zwei Knoblauchzehen fein hacken und mitsamt den Apfelwürfeln in einen Topf geben. Wer mag kann noch etwas Ingwer oder Chilli hinzugeben. Nun 250 ml Rotweinessig sowie 350g braunen Zucker darüber geben. Zum Würzen eines winterlichen Chutneys empfehlen wir eine Mischung aus Zimt, Nelken, Muskatnuss und Anis, aber auch die Kombination aus Senfkörnern, Lorbeerblättern und Thymian hat sich geschmacklich bewährt. Mit Rosinen verleihen Sie dem Chutney eine fruchtig-exotische Note, diese sollten allerdings erst 15 Minuten vor Ende der Garzeit in den Topf gegeben werden, da sie sonst vollständig verkochen würden. Das gewürzte Chutney wird nun bei mäßiger Hitze und geschlossenem Topfdeckel etwa eine Stunde lang eingekocht, zwischendurch sollten Sie die Masse immer wieder gut umrühren.
Wie beim Apfelmark erläutert, sollte auch das fertige Chutney gleich nach dem Kochen heiß in sterile Gefäße abgefüllt werden.
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