Steckbrief
Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Taglilien pflanzen
Die ursprünglich aus Ostasien und Mitteleuropa stammenden Taglilien (Hemerocallis) gehören zur großen Familie der Tagliliengewächse. Obwohl es der Name zunächst vermuten lässt, gehören die Taglilien somit nicht zur Gattung der Lilien. Auch wenn sich die Blütenoptik der zwei hübschen Pflanzen optisch sehr ähnelt, lassen sie sich doch gut unterscheiden: Während es sich bei der Taglilie um eine Staude handelt, ist die Lilie eine klassische Zwiebelblume.
Taglilien sind für ihre besonders große Vielfalt bekannt. Heutzutage existieren 20 Arten der abwechslungsreichen Staude, darunter die beliebte gelbrote Taglilie oder die Zitronen-Taglilie. Weltweit sind allerdings bereits über 60.000 neuartige Züchtungen bekannt! Ob gefüllte oder geäugte Blüten – unter den Taglilien ist für jedes Gärtner:innenherz etwas dabei. Besonders großblumige Garten-Hybride eignen sich dabei bestens für einen imposanten Look im Beet. Je nach Sorte erreicht Ihre Taglilie eine Größe von 30 bis 100 Zentimeter.
Ab Mai können Sie sich den gesamten Sommer über an dem schönen Anblick Ihrer Taglilien erfreuen – und das täglich! Denn ihr Name ist wörtlich zu verstehen: Die Taglilienblüten öffnen sich jeweils nur für einen einzigen Tag. Ihr botanischer Name bedeutet übersetzt daher so viel wie „Schönheit für einen Tag“. Doch die hübschen Sommerstauden haben richtige Blütenpower: Pro Saison bringen sie bis zu 300 Blüten hervor! Die Blütezeit der Taglilie dauert dabei meist um die vier Wochen. Wir empfehlen, am besten früh- und spätblühende Sorten im Beet zu kombinieren, so sind Ihnen die schönen Farbtupfer im Garten für die gesamte Saison garantiert.
Die Taglilien gehören wohl zu den pflegeleichtesten Stauden überhaupt – sie gedeihen sowohl in der prallen Sonne als auch im Halbschatten gut. Grundsätzlich gilt jedoch: je mehr Sonneneinstrahlung sie abbekommen, desto mehr Blüten bilden sie aus. Lediglich bei Taglilien mit dunklen, lila-roten Blütenblättern gilt diese Regel nicht, denn diese sind empfindlich gegenüber der prallen Mittagssonne und möchten daher gerne etwas schattiger platziert werden.
Ein durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist für die Taglilien dabei ideal. Dabei freut sich die Taglilie über eine ausreichende Bodenfeuchte. Je nach Standort und Witterung bedarf es demnach mehr oder weniger Wasser. Die robuste Staude eignet sich bestens für Pflanzstreifen rund ums Haus und neben Gehwegen, fühlt sich aber auch in der Nähe von Gartenteichen wohl.
Die unkomplizierten Taglilien können Sie grundsätzlich die ganze Gartensaison von April bis Oktober über in Ihrem Staudenbeet oder in Kübeln pflanzen. Der Frühling und Herbst bieten sich dazu aber besonders gut an, wenn die Temperaturen angenehm mild sind.
Sie können den Gartenboden vor dem Einpflanzen bereits mit etwas Kompost oder Langzeitdünger anreichern, um die Staudenblumen mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Der Wurzelansatz der Taglilien sollte dabei einige Zentimeter unter der Erde liegen, damit die Pflanze einen guten Halt hat. Wässern Sie die Taglilien nach dem Einpflanzen durchdringend, damit die Erde gut durchfeuchtet wird.
Achten Sie beim Pflanzen der Stauden unbedingt darauf, den Taglilien genügend Abstand zu lassen, denn diese sind nicht gerade minimalistisch veranlagt. Aufgrund ihrer langen, buschartigen Blätter können sich die einzelnen Pflanzen ansonsten gerne mal in die Quere kommen. Optimal ist ein Pflanzabstand von 50 bis 60 Zentimeter. Pro Quadratmeter sollten Sie daher nur drei bis vier Taglilien einplanen.
Großwüchsige Garten-Hybride eignen sich im Staudenbeet bestens als Leitstauden. Sie können auch verschiedene Taglilienarten miteinander kombinieren, beispielsweise naturnahe Wildarten wie die Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina) oder die Middendorffs Taglilie (Hemerocallis middendorffii) mit hübschen kleinblumigen Tagliliensorten wie ‘Apricot Angel‘. Auch in Kombination mit anderen Blumen- und Staudenarten macht die Taglilie eine hübsche Figur. So setzen kleine Polsterstauden wie die Gänsekresse, Glockenblumen oder Lavendel Ihre Taglilien bestens in Szene.
Für die Pflanzung im Kübel greifen Sie am besten auf niedrig wachsende Sorten zurück. Achten Sie auch hier auf eine ausreichende Wasserversorgung und Abflussmöglichkeiten, um Staunässe zu vermeiden. Der Kübel sollte außerdem groß genug sein, damit die Taglilien genügend Platz zum Anwachsen haben.
Richtig pflegen
Taglilien pflegen
Insbesondere bei langen Trockenperioden möchten Ihre Taglilien ausreichend gewässert werden, denn die Trockenheit wirkt sich auf die Blütengröße der Stauden aus. Aber keine Sorge, falls Sie Ihre Taglilien mal für einige Tage vergessen sollten: Die nachsichtige Pflanze wird Ihnen nicht von heute auf morgen eingehen. Dank ihrer ausgeprägten Speicherwurzeln übersteht sie kurze Trockenphasen unbeschadet.
Wir empfehlen Ihnen, Ihr Staudenbeet im Sommer mit Mulch abzudecken. Dadurch wird die Feuchtigkeit länger in der Erde gespeichert.
Zu Beginn der Blüteperiode sollten Sie Ihren Taglilien zuliebe eine Portion Langzeitdünger, wie beispielsweise den COMPO Stauden Langzeit-Dünger, in den Boden einarbeiten, um sie über die Sommermonate bestens mit Nährstoffen zu versorgen. Aufgrund ihrer wasser- und nährstoffspeichernden Wurzeln ist eine weitere Düngergabe in der Regel erst im Folgejahr wieder notwendig.
Um im nächsten Jahr erneut von einer ausgiebigen Taglilien-Blüte zu profitieren, können Sie den hübschen Stauden nach ihrer Blüte einen moderaten Rückschnitt gönnen. Schneiden Sie hierfür einfach die verwelkten Blütenstände ab. Werden die Blätter nach der Blüte braun, können Sie diese ebenfalls auf zehn bis 15 Zentimeter über dem Boden kürzen, damit sich unter dem verwelkten Laub keine Schädlinge ansammeln oder Krankheiten ausbilden können.
Die oftmals in Europa gezüchteten, mehrjährigen Taglilien kommen gut mit frostigen Temperaturen zurecht, sodass Sie in der Regel über den Winter hinweg keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen. Es gibt allerdings auch frostempfindlichere Taglilien. In diesem Falle können Sie Ihre Beete mit Laub oder Tannengrün als Schutz abdecken. Wenn die Taglilien im Kübel stehen, können Sie die Pflanzen mit Jute oder anderen Naturmaterialien gegen Frost schützen.
Mit dem richtigen Standort und der passenden Pflege versprechen Ihnen die bescheidenen Taglilien wenig Probleme, was Schädlingsbefall angeht. Doch auch die robuste Gartenstaude kann ab und an unter unerwünschtem Besuch leiden. So befällt die Gallmücke gerne mal die Blütenknospen der Taglilien und legt ihre Eier darin ab. Die sich daraus entwickelnden Larven lassen die Knospen aufquellen und führen letztendlich zu verkrüppelten Blüten. Sollten Sie bei Ihren Taglilien einen Befall der Gallmücke feststellen, entfernen Sie die betroffenen Blütenknospen umgehend. Dadurch können Sie einer weiteren Verbreitung gut entgegenwirken.
Während die ansprechenden Taglilien bei uns zulande primär als Zierpflanzen bekannt sind, haben die bunten Stauden in der chinesischen Küche einen hohen Stellenwert als Nahrungsmittel. Vor allem die gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva) erfreut sich hoher Beliebtheit. So sind fast alle Pflanzenteile der gelbroten Taglilie essbar. Insbesondere die Blütenblätter und Knospen eignen sich mit ihrem würzig bis süßen Geschmack wunderbar als essbare Deko im Salat und können angebraten oder blanchiert auch zu Ihrem Lieblingsgemüse serviert werden.
Die gelbroten Taglilien können der Traditionellen Chinesischen Medizin zufolge außerdem als Heilkraut eingesetzt werden. So sollen sich diese durch einen hohen Anteil an Vitaminen und Antioxidantien auszeichnen und sogar als Mittel gegen Schlafprobleme Wirkung zeigen.
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