Wenn sich Unkraut im Rasen breit gemacht hat, sollten Sie schnell handeln, denn alle Rasenunkräuter haben eins gemeinsam: einen kaum zu bändigenden Ausbreitungsdrang. Wir verraten Ihnen, wie Sie Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. wieder loswerden und Ihren Rasen dauerhaft von Unkraut befreien.
Unkraut im Rasen vermehrt sich auf unterschiedliche Arten. Die Samen werden durch den Wind, manchmal aber auch durch gekauften Mutterboden herbeigetragen. Samenunkräuter, wie Ehrenpreis oder Springkraut, keimen oftmals bei ziemlich niedrigen Temperaturen und blühen bereits wenige Wochen später. Sobald sich die Samenstände entwickelt haben, verbreiten sie sich unaufhaltsam auf der kompletten Rasenfläche. Klee und Gundermann hingegen überziehen den Boden mit weiten Ausläufern. Sie gehören zu den sogenannten oberirdisch kriechenden Unkräutern im Rasen. Besonders schwer zu bekämpfen – und damit ein Graus für jeden Rasenbesitzer – sind Wurzelunkräuter wie Giersch oder Weißklee. Sie unterwandern den grünen Teppich unterirdisch und schränken den Wurzelbereich des Rasens in der Entwicklung ein. Für alle Unkräuter im Rasen, unabhängig davon, wie sie sich vermehren, gilt jedoch: Je eher Sie etwas dagegen unternehmen, desto schneller bekommen Sie das Problem in den Griff.
Wurzelunkräuter | Bärenklau, Breitwegerich, Brunelle/Braunelle, Echter Steinklee, Fingerkraut, Gänseblümchen, Giersch, Großer Sauerampfer, Hornkraut, Jakobskreuzkraut, Kleiner Sauerampfer, Knolliger Hahnenfuß, Löwenzahn, Mittlerer Wegerich, Spitzwegerich, Schachtelhalm, Schafgarbe, Wicken, Wiesenkerbel |
Samenunkräuter | Ackersenf, Ehrenpreis, Gänsefuß, Gartenschaumkraut, Gemeines Kreuzkraut, Gewöhnliches Ferkelkraut, Hederich, Hirtentäschel, Klettenlabkraut, Kratzdistel, Melde, Rainkohl, Vogelknöterich, Vogelmiere, Wilde Möhre, Windenknöterich |
Oberirdisch kriechendes Unkraut | Gewöhnlicher Hornklee, Gundermann, Kriechender Hahnenfuß, Sauerklee, Weißklee |
Rasenunkräuter können je nach Art und Vorkommen auf unterschiedliche Weisen entfernt werden. Während bei geringem Befall mechanische Methoden ausreichen, muss bei starkem Befall oft zu härteren Maßnahmen gegriffen werden.
Bei vereinzeltem Befall können Unkräuter im Rasen ausgestochen oder gejätet werden. Um den Neuaustrieb zu verhindern, sollten Sie besonders bei Wurzelunkräutern, wie z.B. Löwenzahn und Hahnenfuß, das komplette Wurzelwerk entfernen. Mit Hilfe von Unkrautstechern können Sie die Pfahlwurzeln besonders leicht und rückenschonend aus dem Erdreich ziehen.
Um Unkraut im Rasen dauerhaft los zu werden, sollten Sie Ihren Rasen mindestens einmal im Jahr vertikutieren. Durch das Einschneiden der Grasnarbe werden vor allem teppichbildende Unkräuter in Schach gehalten und die Rasenwurzeln können wieder durchatmen. Achten Sie dabei allerdings darauf nicht zu tief zu vertikutieren, da dann große offene Stelle auf der Rasenfläche entstehen, auf denen Unkrautsamen gute Wachstumsbedingungen vorfinden.
Ist Ihre Fläche stark verunkrautet, sollten Sie den kompletten Rasen behandeln und gleichzeitig stärken. Mit Kombiprodukten, die Dünger und Unkrautvernichter in einem sind, wie beispielsweise dem COMPO Rasendünger plus Unkrautvernichter, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Dank der doppelten Wirkung wird einerseits lästiges Unkraut effektiv bekämpft und anderseits die Regeneration und Nährstoffversorgung des Rasens gefördert. In Abhängigkeit der Witterungsbedingungen (Temperatur und Feuchtigkeit) werden die Nährstoffe für bis zu drei Monate bedarfsgerecht freigesetzt, sodass die Gräser stets mit der richtigen Menge versorgt werden. Die Behandlung gelingt am besten in der Wachstumsphase der Unkräuter, also zwischen Mai und August. Wichtig ist, dass Sie Unkrautvernichter bei Temperaturen zwischen 10°C und 25°C anwenden, da die Wirkstoffe sich nur dann effektiv entfalten können. Weiterhin sollten Rasenherbizide nicht öfter als einmal jährlich ausgebracht werden.
Rasendünger mit Unkrautvernichter sind effektiv in der Bekämpfung von Unkräutern im Rasen. Jedoch sind sie für den vorbeugenden Einsatz nicht geeignet.
Wenn Sie kleinere Unkrautnester beseitigen wollen oder Ihren Rasen bereits gedüngt haben, empfehlen wir die Anwendung spezieller Rasenherbizide, wie dem COMPO Rasenunkraut-Vernichter Banvel® Quattro. Diese können auch tiefwurzelnde Unkrautarten vernichten. Einfach das Mittel ein paar Tage nach dem Mähen gezielt auf die betroffenen Stellen spritzen oder gießen. Nach der Verwendung eines Rasen Herbizids dauert es 10 bis 14 Tage bis das Unkraut erkennbar abgestorben ist. Dann sollte es vollständig entfernt werden. Das Gute: Die Anwendung erfolgt somit nur punktuell und die Rasengräser werden geschont.
Optimal für die punktuelle Vernichtung vereinzelter Unkräuter ist auch eine auf 1 Liter Wasser abgestimmte Portionsflasche. Mit solch einer Single Dose können Sie mit einem kompakten Fein- und Handsprühgeräte gezielt Unkräuter bekämpfen, ohne dass Sie sich über die Entsorgung der Spritzbrühreste Gedanken machen müssen.
Hinweis: Verwenden Sie zur Bekämpfung von Unkräutern im Rasen ausschließlich spezielle Rasen Herbizide, da bei der Anwendung von anderen Unkrautvernichtern die Gräser geschädigt werden und anstelle eines schönen Rasens eine Kahlstelle zurückbleibt.
Rasenlücken die durch die Entfernung von Unkraut entstanden sind, sollten Sie nachsäen, damit sich dort kein neues Unkraut ansiedeln kann. Nach der Verwendung eines Rasen-Unkrautvernichters sollte Sie aufgrund der Bodenwirkung circa fünf bis sechs Wochen mit der Nachsaat warten, da ansonsten die Rasensamen nicht wir gewünscht keimen. Die lückigen Stellen lockern Sie mit einer kleinen Harke oder einem Vertikutierer auf, bevor Sie frische Rasensamen ausbringen. Ein Schritt-für-Schritt-Anleitung und weitere Tipps für die Nachsaat Ihres Rasens finden Sie hier
Möchten Sie auch in Zukunft auf Unkräuter im Rasen verzichten, empfehlen wir Ihnen die Anwendung eines Rasendüngers mit einer sogenannten Unkrautbarriere. Solch ein spezieller Rasendünger versorgt den Rasen nicht nur mit wichtigen Nährstoffen, sondern hemmt zugleich auf natürliche Weise die Ansiedlung von Unkräutern. Das bedeutet quasi: Während der Rasen gesund und vital wachsen kann, wird den Unkrautsamen die Wachstumsgrundlage entzogen.
Generell ist eine gute Rasenpflege das A und O. Denn die richtige Pflege macht Ihren Rasen robust und damit weniger anfällig für den Befall durch Krankheiten, Schädlinge, Moos und Unkräuter. Viele heimische Unkräuter sind Hungerkünstler und entwickeln sich erst dann zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz, wenn die Rasengräser aufgrund von Nährstoffmangel geschwächt sind. Neben dem regelmäßigen Rasendüngen mit speziellen Rasendünger, sollten man den Rasen regelmäßig mähen, denn die meisten Unkräuter vertragen den Rasenschnitt nicht so gut wie Gräser, da sie in die Höhe wachsen und zur Vermehrung Blüten ausbilden wollen. In unserem Ratgeberartikel finden Sie 8 Tipps zur Rasenpflege rund ums Jahr.
Ungräser sind unerwünschte Grasarten im Rasen, die die Optik des Rasens beinträchtigen. Hierzu gehören unter anderem Hirse, Bermudagras und Rispengras. Sie breiten sich schnell aus und verdrängen aufgrund ihrer Konkurrenzstärke erwünschte Grasarten. Ungräser lassen sich nicht mit Rasen-Unkrautvernichtern bekämpfen. Der Grund: Rasen-Unkrautvernichter wirken zuverlässig gegen zweikeimblättrige Unkräuter, schonen hingegen Gräser, die einkeimblättrig sind, egal ob erwünscht oder unerwünscht. Beim Auftreten von Ungräsern ist daher schnelles Handeln gefragt. Stechen Sie die Ungräser aus dem Rasen aus, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.
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